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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Passagier, der uns von der larischen Station avisiert wurde?" fragte er.
    „Ich bin es", antwortete eine fremde Stimme.
    „Wer bist du?" wollte der Neuarkonide wissen.
    „Ich werde es dir sagen, wenn ich an Bord bin", lautete die Antwort.
    Mutoghmann Scerp wandte sich um.
    „Laß die Bodenschleuse öffnen!" wies er einen seiner Leute an. Zehn Minuten später erschien der ungewöhnliche Fahrgast im Kommandoraum. Scerp hatte eine Menge Fragen, aber bevor er dazu kam, sie auszusprechen, erkundigte sich der Fremde: „Sind wir startbereit?"
    „Ja", antwortete Scerp einigermaßen verblüfft.
    „Warum starten wir dann nicht?"
    Scerp begann, an seinem Passagier Gefallen zu finden. Das Ding war ohne Zweifel ein Roboter. Aber es sprach wie ein organisches Wesen.
    „Wir starten nicht, solange wir nicht wissen, woran wir mit Eurer Exzellenz sind", antwortete Scerp spöttisch. „Wer verschafft uns die Ehre?"
    Die spinnenartigen Beine des Roboters verkürzten sich um ein gehöriges Stück. Der eiförmige Körper sank dadurch tiefer.
    „Haben Sie schon mal etwas von Anson Argyris gehört?" erklang die sorgfältig modulierte Stimme.
    „Dem Kaiser von Olymp? Selbstverständlich!"
    „Der bin ich! Ich habe wichtige Informationen für Gäa. Sie gehören zur GAVÖK. Das letztemal, als ich davon hörte, waren Gäa und die GAVÖK noch miteinander verbündet. Hat sich daran etwas geändert?"
    „Nichts", antwortete Mutoghmann Scerp. „Sie sind unser Gast. Wir starten sofort. Aber es gibt eine Menge Fragen, auf die Sie mir antworten müssen!"
    „Starten Sie", antwortete der Vario, und seine Stimme klang erstaunlicherweise müde. „Mit den Fragen warten Sie besser noch eine Weile. Es mag Sie verblüffen - aber ich bin restlos kaputt. Ich habe eine Schar larischer Kampfroboter erledigt und der Königin der Wolklovs das Leben gerettet. Soweit ich den Umfang meiner Pflicht ermessen kann, habe ich sie getan.
    Bringen Sie dieses Fahrzeug in Bewegung und mich in Sicherheit. Dafür wäre Ihnen der organische Teil meines Bewußtseins dankbar. Der positronische kann es leider nicht."
    Mutoghmann Scerp musterte das sprachgewandte Metallgebilde mit unverhohlener Bewunderung.
    Dann wandte er sich zu seinen Leuten.
    „Ihr habt gehört, was der ... Fahrgast wünscht!" rief er. „Bringt dieses Schiff in Bewegung!"
     
    *
     
    Gemeinsam waren Kershyll Vanne, Tallmark und Splink damit beschäftigt, die Beobachtungsergebnisse auszuwerten, die der Vario-500 ihnen in seinem gerafften und verschlüsselten Bericht zugesandt hatte.
    „Damit läßt sich nicht viel anfangen", bemerkte Tallmark, nachdem er die Daten mehrmals überflogen hatte. „Es fehlen charakteristische Hinweise auf die Natur der Phänomene, die der Roboter beobachtet hat."
    „Das ist kein Wunder", antwortete Kershyll Vanne. „Der Vario ist von Menschen konzipiert, deren Bewußtsein auf das Erkennen dreidimensionaler Zusammenhänge beschränkt ist. Bei den Phänomenen im Reich der Wolklovs handelt es sich jedoch offenbar um solche, die wenigstens zum Teil einem übergeordneten Kontinuum angehören." Er saß still und lauschte hinter seinen eigenen Worten her.
    Ja, so mußte es sein, fuhr es ihm durch den Sinn. Zum Teil einem übergeordneten Kontinuum angehören, das war der Schlüssel!
    „Ich postuliere", sagte er zu Tallmark und Splink, „daß die uns unbekannte Energieform, mit der die Wolklovs operieren, eine Variante der fünfdimensionalen Mentalenergie ist, der Hyperphrenie also.
    Das erklärt auch, warum wir uns schwertun, die Beobachtungen des Vario zu erklären: die Hyperphrenie ist ein Phänomen, mit dem man sich erst seit jüngster Zeit, und das auch noch mit geringem Erfolg, beschäftigt. Unter dem Einfluß konzentrierter Mentalenergie gerät die Welt der Wolklovs in eine Randzone des fünfdimensionalen Kontinuums. Ich habe es immer schwer, von Randzonen übergeordneter Räume zu reden, weil es sie eigentlich nicht geben dürfte.
    Aber offensichtlich existiert doch ein schmaler Bereich, in den ein Wesen aus dem vierdimensionalen Raum vorstoßen kann."
    „Ich fange an zu verstehen", unterbrach ihn Splink. „Der Dunsteffekt, der den Vario hinderte, einen scheinbar geraden und hell erleuchteten Gang entlangzublicken - er kommt daher, daß der Gang sich aus dem vierdimensionalen Kontinuum entfernt!"
    „Zumindest stückweise", bestätigte Kershyll Vanne. „Auch daß sich der Verlauf und die Neigung der Tunnels nicht miteinander in Einklang bringen lassen, wird

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