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0828 - Götze der Wolklovs

Titel: 0828 - Götze der Wolklovs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entstanden plötzlich im bionischen Teil seines Bewußtseins. Sie waren von unbeschreiblicher Klarheit und daher leicht zu verstehen.
    „Mein Oberster Planer läßt mich wissen, du seist gekommen, um über das Volk der Wolklovs zu lernen. Warum interessiert dich dieses Volk?"
    Der Vario formulierte seine Antwort mit großer Vorsicht.
    „Zunächst hielt ich die Wolklovs für ein Volk in Not. Die Laren betrachten euch als Halbintelligenzen und gedachten, kurzen Prozeß zu machen. Ich aber bin gezwungen, auch Halbintelligenzen zu achten.
    D eshalb ließ ich euch Warnungen zukommen. Inzwischen hatten meine Freunde festgestellt, daß von dem Bildnis des achtbeinigen Götterboten fremdartige Strahlungsflüsse ausgehen. Sie begannen zu zweifeln, ob die larische Einschätzung eurer Intelligenz richtig sei.
    Sie meinten, daß ein Volk, das solche Energieformen erzeugen kann, sehr hoch entwickelt sein müßte.
    Inzwischen hatten die Laren ihre Absicht, euch anzugreifen, scheinbar aufgegeben.
    Da machte ich mich auf den Weg, um das Geheimnis der Wolklovs zu ergründen. Ich drang in euer Reich ein.
    Man hielt mich für einen Feind und versuchte, mich zu vertreiben. Ich jedoch widerstand euren Waffen.
    Ich suchte einen zweiten Zugang und fand ihn.
    Von einem Arbeiter, dem ich unterwegs begegnete und der offenbar nicht wußte, daß er mich für einen Feind zu halten hatte, erlernte ich einen Teil eurer Sprache.
    Dann geschah der Überfall der Laren. Sie hatten, so dachte ich, ihre Friedlichkeit also nur vorgetäuscht. Meine Freunde und ich sind unsererseits Gegner der Laren. Damit werden die angegriffenen Wolklovs naturgemäß zu unseren Verbündeten.
    Also trat ich den Angreifern entgegen. Sie waren in einen Tunnel eingedrungen und befanden sich, wie ich jetzt weiß, auf dem Weg zum Palast der Königin. Ich beseitigte einige von ihnen.
    Mehr konnte ich nicht tun, weil das Gelände zu ungünstig war.
    Da setzte ich mich mit meinem Gesprächspartner in Verbindung, zu dem ich zuvor von der Station der Laren aus gesprochen hatte: Saj-Saj. Ich bot ihm Hilfe an. Er nahm an. Ich sagte ihm, daß ich mit der Königin zu sprechen begehre, weil ich das Geheimnis des wolklovischen Volkes ergründen will.
    Er sagte mir zu, daß du mich empfangen würdest. Deswegen bin ich hier."
    Ein paar Augenblicke lang war es still. Es rührte sich kein fremder Gedanke im bionischen Bewußtseinsteil. Dann jedoch erschienen die Bilder, die die Königin dachte, von neuem.
    „Das Volk der Wolklovs ist alt. Daß andere uns als halbintelligent betrachten, ist ein Teil unserer Maskierung. Der Plan der Kriegsherren verlangt von uns, daß wir überleben. Alles, was diesem Ziel dient, wird von uns verwendet."
    Dann erzählte die Königin die jahrzehntausendelange Geschichte des wolklovischen Volkes. Sie verwandte dieselben Gedankenbilder wie in den Stunden der Einsamkeit, in denen sie ihr Wissen auf den Memospeicher übertrug, auf daß es unter ihren Nachfolgerinnen nicht verlorenginge. Der Vario nahm die Bilder in sich auf und bewahrte sie. Denn er würde später von dem berichten müssen, was er hier erfahren hatte. Einige Fragen allerdings ließ die Schilderung der Königin unbeantwortet. Als Iinaa geendet hatte, erkundigte sich der Robot: „Darf ich weitere Fragen stellen?"
    „Du darfst", antwortete die Königin.
    „In eurem Reich herrschen Bedingungen, die anders sind, als man sie gewöhnlich vorfindet. Gänge, die offenbar gerade sind, können nur wenige hundert Meter weit überblickt werden.
    Sie neigen sich abwärts, wenn man in der einen Richtung geht, und wieder abwärts, wenn man sich umdreht. Sie führen hierhin und dorthin, aber selbst wenn man einen Gang zu kennen glaubt, führt er einen doch nicht an das erwartete Ziel. Wie läßt sich das erklären?"
    „Ich kann es dir nicht in einer Weise erklären, die du verstehst", antwortete Iinaa. „Das eben ist das Schicksal der Wolklovs, daß sie zu den übergeordneten Kräften des Kosmos eine besondere Beziehung haben.
    Daher rührte die Macht, die unser Volk einst besaß, und daher stammt unser Untergang. Der Untergang nämlich hatte zwei Ursachen: den Neid unserer Feinde, die eine Gefahr in uns sahen, weil wir Kräfte beherrschten, die ihnen unbekannt waren - und unsere eigene Vermessenheit, die unsere Wissenschaftler dazu brachte, mit Energien zu experimentieren, die sie nicht kontrollieren konnten.
    Die letztere Ursache bewirkte eine galaktische Katastrophe, der unsere Heimatwelt zum Opfer fiel.

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