0828 - Götze der Wolklovs
postuliert, daß ein Sieg der GAVÖK, wenn das NEI daran teilnehme, nur mit einer Unterwerfung der Milchstraße unter das terranische Joch enden könne. Er hat Tausende von Beispielen für terranische Herrschsucht auf Lager.
Ich muß sagen, er argumentiert nicht ungeschickt. Dabei hat er sich mich als Hauptgegner ausgewählt.
Alle Welt weiß, daß ich die GAVÖK für einen hilflosen Verein halte, solange sich die Terraner nicht intensiv beteiligen."
„Wir sprachen von unseren Sorgen", erinnerte ihn Scerp. „Ich nehme an, Sie haben mit Ihrem Verdacht recht behalten."
„Natürlich. Raaron Szigmü gab den Befehl, Sie zu entführen und zu ihm zu bringen.
Er wollte Sie von der Richtigkeit seiner Argumente überzeugen. Da er festgestellt hatte, daß Sie und ich uns in bester Übereinstimmung befinden, glaubte er, daß Sie seiner Einladung keine Folge geleistet hätten. Deswegen griff er zu drastischen Methoden."
„Wo ist er jetzt?"
„Man hat ihn festgenommen. Es wird ihm der Prozeß gemacht werden."
Mutoghmann Scerp überlegte kurz.
„Ich hoffe, die Richter haben ihre fünf Sinne beisammen", sagte er schließlich. „Eine Entführung ist ein schlimmes Ding. Aber man muß Szigmü zubilligen, daß er aus innerer Überzeugung gehandelt hat. Sein Ruf ist dahin.
Er hat sich lächerlich gemacht. Das Urteil sollte milde ausfallen."
„Das ist Sache der Justiz", antwortete der Akone. „Es gibt bei der ganzen Sache noch einen weiteren Aspekt. Darüber wollte ich mit Ihnen reden."
„Was ist das?"
„Szigmü hat sich - zu unser aller Überraschung - als Pragmatiker entpuppt. Er beschränkte sich nicht nur auf die Theorie, sondern er hat auch Pläne für die weitere Strategie der GAVÖK entwickelt.
Er ging von allem Anfang davon aus, daß man sich auf die Laren, nicht auf die Überschweren konzentrieren müsse. In diesem Sinn hat er ein Vorhaben definiert, für das er Sie bei Ihrem erzwungenen Besuch begeistern wollte."
„Von wem haben Sie die Information? Von Szigmü selbst?"
„Ja."
„Was für ein Vorhaben ist es?" wollte Scerp wissen.
„Ein Einsatz im Arcur-Sektor."
Mutoghmann Scerp war überrascht.
„Haben Sie die Unterlagen?" fragte er nach einer kurzen Pause des Nachdenkens.
„Ich habe Sie", bestätigte der Akone.
„Ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen", beendete Scerp die Unterhaltung.
*
Der Projektor erzeugte eine dreidimensionale Sternenkarte, die vor der Projektionsfläche zu schweben schien. Bis auf den Widerschein, der von der Karte ausging, war es dunkel in dem kleinen Raum.
„Szigmü hat eine Menge Sympathisanten unter den Offizieren von Einmuure", erläuterte Adiq Vassar.
„Ein paar von diesen Leuten nahmen an den Aufklärungsmissionen im Arcur-Sektor teil.
Sie sammelten Detailinformationen."
Ein Lichtzeiger huschte über die Projektion.
„Das Arcur-System", sagte Vassar, als der Zeiger über einem unregelmäßig geformten Leuchtpunkt anhielt. „Eine Doppelsonne.
Eine große Komponente namens Alpha und eine kleine mit dem Namen Beta. Die kleinere Komponente war seit geraumer Zeit dafür bekannt, daß sie im Alterungsprozeß ziemlich weit fortgeschritten ist.
Binnen etlicher hunderttausend bis eine Million Jahre hätte sie sich zum Neutronenstern und danach zum Schwarzen Loch entwickelt."
Mutoghmann Scerp kannte die Neuigkeiten bezüglich Arcur-Beta. Trotzdem fragte er: „Hat sich an der Entwicklung etwas geändert?"
„Und ob! Sie findet seit neuestem im Zeitraffertempo statt."
Der Lichtzeiger ruckte ein Stück zur Seite. Ein verwaschener, rötlicher Fleck entstand.
„Mitten im Arcur-Sektor haben die Laren eine erstaunliche Menge von Raumschiffen konzentriert. Man weiß, daß Hotrenor-Taaks Flotte Energie sparen muß. Deswegen ist dieser Aufwand um so auffälliger."
Abermals bewegte sich der Zeiger.
„Das Paarft-System", erläuterte Vassar. „Szigmü glaubt zu wissen, daß die Laren bis vor kurzem dort einen Stützpunkt unterhielten.
Es wird Ihnen nicht entgehen, daß Paarft - mit einem einzigen Planeten namens Houxel - nur eine kurze Distanz von Arcur entfernt ist."
„Es entgeht mir nicht", antwortete Mutoghmann Scerp trocken.
Ein letztes Mal rutschte der Lichtzeiger ein Stück weiter.
„Wyotta", kündigte Adiq Vassar an. „Ein großer, heißer, blauer Stern. Acht Planeten. Die inneren drei Gluthöllen. Die äußeren vier zum Teil Wasserstoff-Giganten, zum Teil atmosphärelose, eiskalte Zwerge.
Einzige Ausnahme: die Nummer vier. Von der
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