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083 - Der Mann aus der Retorte

083 - Der Mann aus der Retorte

Titel: 083 - Der Mann aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu, drückte sie weiter auf und stieß einen überraschten Pfiff aus, als er in die Alchimistenküche sah. Neben einem Tisch stand Armand Melville.
    „Armand!" rief Dorian und lief auf den Reporter zu.
    Vor ihm blieb er stehen und blickte ihm ins Gesicht. Armands Gesicht war ausdruckslos, die Augen hatte er geschlossen. Er stand bewegungslos wie eine Statue da.
    Der Dämonenkiller griff nach Armand. Seine Hand zuckte jedoch augenblicklich zurück. Es schien ihm, als hätte er in eine Tiefkühltruhe gegriffen. Langsam trat er einen Schritt zurück und hob die Taschenlampe auf, die zu Armands Füßen lag. Die Lampe brannte nicht mehr, die Batterie war leer. Dorian legte die Taschenlampe auf einen Tisch, dann musterte er wieder Armand. Der Reporter atmete nicht.
    Hastig lief der Dämonenkiller in den Garten.
    „Hast du Melville gefunden?" fragte Coco.
    Dorian nickte.
    „Ich fürchte, er ist tot", sagte er leise.
    Coco blickte ihn verwirrt an. „Ist er nun tot?"
    „Kommt mit!" keuchte Dorian. „Der Tempel ist völlig verwüstet."
    Normalerweise hatten Frauen keinen Zutritt, aber in diesem Fall war es egal; der Tempel war ohnehin entweiht.
    Dorian führte Coco in die Alchimistenküche, während Don im Vorhof stehenblieb. Er öffnete die Tasche und holte Dula heraus. Sie war kaum fußgroß. Ihr dunkelhäutiges Gesicht war von pechschwarzem Haar umrahmt. Für Don war sie das hübscheste Mädchen, das er je gesehen hatte.
    Dula lächelte schwach.
    „Wo sind wir?" fragte das fußgroße Mädchen.
    „Im Tempel der Magischen Bruderschaft", antwortete Don tonlos.
    Sein Mund bebte. Sooft er Dula ansah, krampfte sich sein Inneres zusammen.
    Coco ging einmal um Armand Melville herum. Sie schloß die Augen halb und hob die Hände hoch.
    „Er ist nicht tot", sagte sie.
    „Gott sei Dank!" meinte Dorian erleichtert.
    „Ich bin sicher, daß er in eine magische Falle lief', sprach Coco weiter.
    „Wir werden einige Mühe haben, ihn daraus zu befreien."
    „Kannst du feststellen, um welche Falle es sich handelt?"
    „Ich werde es versuchen", seufzte das Mädchen.
    „Kann ich dir helfen, Coco?"
    „Nein. Laß mich bitte allein! Schließ die Tür ab!"
    „Soll ich dir meine Taschenlampe dalassen?"
    „Nicht notwendig", sagte Coco ungeduldig.
    Sie wartete, bis Dorian die Alchimistenküche verlassen hatte. Im Raum war es nun völlig dunkel. Coco konzentrierte sich. Deutlich war die Kälte zu spüren, die Armand Melville ausströmte. Sein lebloser Körper war in ein kaum wahrnehmbares blaues Licht gehüllt, das schwach flackerte.
    Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie überlegte ein paar Minuten. Aus eigener Erfahrung wußte sie, daß es unzählige magische Fallen gab, aber es gab nur wenige, mit denen man quasi einen Menschen in einen leblosen Eisblock verwandeln konnte. Es schien, als wäre Armand innerhalb weniger Augenblicke lebendig eingefroren worden. Sie mußte vorsichtig vorgehen, denn sonst konnte es passieren, daß Armands Körper langsam zerschmolz.
    Coco legte sich auf den Boden und entspannte. Für wenige Minuten versetzte sie sich in einen tranceähnlichen Zustand, der ihre schlummernden magischen Kräfte mobilisierte. Die gnostische Gemme, die sie um ihren Hals trug, schien zu pulsieren. Das Amulett lud sich mit geheimnisvollen magischen Kräften auf.
    Geschmeidig sprang sie wieder auf. Ihr Körper schien von innen her zu strählen. Der Raum wurde in ein mattgelbes Licht getaucht. Alle ihre Sinne waren auf das äußerste geschärft. Sie nahm Gerüche, Laute und Bewegungen wahr, die ihr normalerweise verborgen blieben. Mit beiden Händen vollführte sie schlangenartige Bewegungen. Die Luft schien dickflüssig zu werden. Eine heiße Welle schwebte von ihrem Amulett langsam auf Armand Melville zu und hüllte seinen Körper ein. Der Körper des Reporters war jetzt in blaues Licht getaucht.
    Zögernd kam Coco näher. Ein beißender Geruch ging von Armand aus. Mit einer Hand berührte sie flüchtig Armands Stirn. Sie war immer noch eisig.
    „Eine Zeitfalle", flüsterte Coco.
    Ihre Augen weiteten sich unwillkürlich. Nur wenige Dämonen verfügten über die Fähigkeit der Zeitmanipulation; dazu gehörte Coco, die gewissermaßen die Zeit schneller oder langsamer ablaufen lassen konnte. Irgend jemand hatte Armand Melvilles Körper in einen langsameren Zeitablauf versetzt. Für Armand stand die Zeit im Augenblick still.
    Den rascheren oder langsameren Zeitablauf wandte Coco normalerweise nur sehr selten an, da sie dabei all

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