Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
083 - Der Moloch

083 - Der Moloch

Titel: 083 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
Vom Netzwerk:
klopfte Rosi aufs pralle Hinterteil. „Los, Mädchen, geht an Deck euch erholen! Vali und ich werden den Laden schon schaukeln. Das nächstemal laßt uns nicht so lange zappeln und öffnet die Tür. Wir waren in Sorge um euch und dachten, weiß Gott was passiert ist.“
    „Begleiten Sie uns?“ fragte Rosi Dorian. „Wir könnten ein wenig Trost von einem Mann vertragen.“ „Tröstet euch mit Geronimo“, erwiderte Dorian. „Er wird inzwischen wieder an Deck sein. Ich komme nach.“
    „Wohl auf Jeff eifersüchtig, was?“ meinte Eleonora spöttisch.
    „Was machst du denn für ein Gesicht, Dorian?“ fragte Parker. „Bist du sauer, daß sich die Mädchen so aufgeführt haben? Mein Gott, die haben eben nicht so wie du Nerven aus Stahl.“
    „Jetzt sind sie aber wieder recht munter.“
    „Weil sie Dampf abgelassen haben.“
    „Irgendwie erschienen sie mir aber zu sehr verändert.“
    „Dorian hat recht“, sagte Vali und öffnete die Wandschränke einen nach dem andern.
    Parker blickte von ihr zu Dorian. „Ich habe dich vorher etwas gefragt, als wir noch auf dem Korridor standen, Dorian. Ich wiederhole meine Frage: Bist du sicher, daß wir alle Teile des Molochs vernichtet haben?“
    „Mir wäre wohler, wenn ich das genau wüßte, Jeff“, sagte Dorian. „Aber besser, wir rechnen mit dem Schlimmsten.“
    „Mein Gott!“ stöhnte Jeff. „Hört das nie auf?“
    „Es beginnt erst richtig“, sagte Vali mit seltsam veränderter Stimme.
    Sie stand vor einem Schrank mit Küchengeschirr. Dorian und Parker kamen zu ihr, als Vali gerade einen Topf herausholte und auf die Arbeitsplatte stellte.
    Parker wurde blaß, als er den Inhalt erblickte: Es war ein Totenschädel. Vali holte noch zwei weitere Töpfe heraus. In jedem lag ein Totenschädel.
    „Rosi, Gloria und Eleonora“, sagte Parker dumpf. „Wie ist das möglich? Wir haben doch die Besatzung erledigt. Oder ist dir in der Mannschaftsunterkunft ein Fragment des Molochs entwischt, Dorian?“
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf. „Ich erfuhr in der Mannschaftsunterkunft aber etwas, das eigentlich naheliegend war, wir aber bis dahin nicht bedacht hatten. Der Moloch kann auch tote Gegenstände nachahmen.“
    „Ja, das liegt auf der Hand.“
    „Eben. Und deshalb müssen wir damit rechnen, daß jeder Teil auf dem Schiff auch ein Teil des Molochs sein könnte.“
    „Du meinst, das sei nicht mehr meine Jacht, sondern …“
    Dorian unterbrach ihn mit einer Handbewegung. „Nein, so schlimm ist es wieder nicht. Denn wir haben schon einige Male die Feuerprobe gemacht, bei der sich der Moloch hätte entlarven müssen. Möglich aber, daß das Schiff mit der Körpermasse des Molochs hier und da überzogen ist.“
    „Dann sind wir alle verloren.“
    „Die anderen betrifft es vielleicht gar nicht mehr“, meinte Dorian. „Es könnte sein, daß keiner der anderen mehr am Leben ist und jeder von einem Doppelgänger ersetzt wurde. Wir dürfen keinem mehr trauen.“
    Parker blickte Dorian in die Augen. „Können wir wenigstens einander vertrauen? Wie willst du wissen, daß ich nicht auch schon ein Teil des Molochs bin? Und wie kann ich bei dir sicher sein?“ „Ich vertraue dir und Vali, Jeff“, sagte Dorian. „Denn würde ich das nicht tun, dann könnte ich gleich aufgeben.“
    „Aber wie soll es weitergehen?“ „Zuerst müssen wir die uns bekannte Gefahr eliminieren.“
     

     
    „Es ist wieder Zeit für das Notsignal“, sagte Dorian, als er an Deck zurückkam.
    Außer dem bewußlosen Montgomery, Doris und Clerici waren alle auf der Plicht versammelt.
    „Das hat doch alles keinen Sinn“, sagte Fabienne niedergeschlagen. „Es ist wie verhext, daß niemand auf unsere Notsignale reagiert.“
    „Nur nicht den Kopf hängen lassen“, meinte Dorian und feuerte eine rote Leuchtrakete ab.
    Die Rakete schoß mit einem Feuerschweif in den Nachthimmel. Ihr roter Schein hüllte die Jacht in gespenstisches Licht.
    Dorian betrachtete die Männer und Mädchen, die mit großen Augen zu der grellen Lichtquelle hinaufsahen. Irgendwie hatte Dorian das Gefühl, daß sich etwas verändert hatte. Er konnte aber bei keinem etwas Verdächtiges bemerken, und so war es ihm auch nicht möglich, zu sagen, ob die Veränderung alle betraf. Er war aber sicher, daß zumindest Gloria, Rosi und Eleonora nicht mehr sie selbst waren. Die unheimliche Atmosphäre mußte wohl ihnen zuzuschreiben sein.
    Dorian hatte sich mit Jeff und Vali abgesprochen. Jeff war schockiert gewesen und

Weitere Kostenlose Bücher