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0833 - Orbit um Terra

Titel: 0833 - Orbit um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt sich verwundert die Hand ans Gesicht. „Verdammt", stieß er hervor.
    Aber er ließ den Arm nicht los. Sucanne trat nach seinen Schienbeinen und schlug mit der Faust in schnellen, kleinen Schlägen gegen sein Kinn, die Brust und die Schultern. Der Schwarzhaarige kam heran und packte Unterarm und Oberarm mit einem harten, kräftigen Griff. „Festhalten, Dulitsch", keuchte er. „Der Kerl kämpft wie eine Frau."
    Dulitsch ließ den Arm nicht los. Beide Männer standen links und rechts von Sucanne und hielten sie fest.
    Immer wieder krümmten sich ihre Finger mit den blutigen Nägeln.
    Der Körper drehte und wand sich m. dem festen Griff. Sucanne versuchte, mit den Stiefeln die Knie und die Schienbeine der Männer zu treffen. Schließlich, als sie zu kreischen und zu wimmern begann, löste Dulitsch seine rechte Hand, packte das Handgelenk mit der Linken und klemmte den Oberarm unter seine Achselhöhle. Er zog den Schockstrahler, zielte kurz und feuerte zweimal.
    Plötzlich erstarrte der gesamte Körper des Mannes. Seine Knie knickten ein, aber die Männer hielten ihn fest. Die Nerven der Kniegelenke waren von einer schwachen Entladung getroffen worden, die Muskeln gehorchten nicht mehr. Mit lauter Stimme sagte der Fremde voller Autorität: „Hört auf. Ich habe die Kontrolle wieder."
    Dulitsch und Gardano blickten sich verblüfft in die Augen. Gardano knurrte unschlüssig: „Wir haben einen ganz komischen Vogel erwischt. Laß ihn los; er hat Bogna verletzt oder totgeschlagen."
    Dulitsch ließ den Arm los. Der Fremde sank zu Boden und blieb ruhig sitzen, mit der verwachsenen Schulter an der Wand. Er hielt seinen Kopf schräg. Seine Mundwinkel zuckten, als er stockend und unsicher sagte: „Ihr habt meinen Zellaktivator gestohlen. Ich brauche ihn, denn sonst sterbe ich in zwei Tagen."
    Dulitsch begriff als erster. Er lachte kurz und stieß hervor: „Jetzt erkenne ich ihn! Das ist der Bewußtlose, dem Tone den Aktivator abgenommen hat."
    „Richtig. Aber er hat sich bewegt wie ... wie eine Frau."
    Ihre Verwunderung war verständlich. Sie hatten gegen einen etwa sechzigjährigen Mann gekämpft, der sich wie ein junges Mädchen bewegt hatte. Jetzt schien sich die Lage drastisch geändert zu haben. „Ihr habt ihn nicht?" stöhnte der Mann mit schmerzerfüllter Stimme. Er blickte sie angstvoll, aber auf eine unerklärliche Weise scharf und analysierend an. „Nein. Wir waren acht. Drei sind zuerst davongerannt. Einer davon ist Bando Tonc der neue Aktivatorträger. Wie kommst du zu einem Aktivator? Wir dachten, du stirbst in wenigen Stunden?"
    „Ich habe ihn schon immer gehabt", beharrte der Mann. Gardano war zu der Frau im Sessel getreten und untersuchte sie flüchtig, während er keinen Blick von dem abgerissenen, unglaubwürdig aussehenden Mann nahm. „Schon immer?"
    „Ja. Seit ich ihn von Rhodan bekam."
    „Wer bist du? Ich glaube, ich habe da eine schwache, undeutliche Erinnerung ...", fing Dulitsch an und schüttelte den Kopf, als könne er dadurch den Namen aus seinem Gedächtnis hervorrütteln. „Ich bin Homer Gershwin Adams, Chef der General Cosmic Company der voraphilischen Zeit. Ich bekam den Aktivator, als ich sechzig war. Vorher hatte ich eine Zelldusche auf Wanderer."
    Fast entsetzt murmelte Dulitsch: „Ich entsinne mich. Homer G. Adams. Mann! Ich hätte Sie erkennen müssen."
    Adams lächelte kaum wahrnehmbar. Dann setzte er hinzu: „Aber da gibt es eine Schwierigkeit. Ich habe meinen Körper, aber ich bin nicht allein. Bei mir ist ein aphilisches Bewußtsein, ein junges Mädchen mit dem Namen Sucanne. Ich bin eben erst, als ihr meine Kniegelenke gelähmt habt, wieder zu mir gekommen."
    „Aha. Deshalb dieses verrückte Verhalten."
    „Ja. Wir sind ein Konzept. Eine gefährliche Kombination. Ich will den Menschen und der Terra-Patrouille helfen, und sie will nichts anderes als herrschen. Diese Kombination ist eine lebende Bombe.
    Wo ist mein Zellschwingungsakti-vator?"
    Dulitsch ging zum Fenster, öffnete es weit und fing dann an, in den Schränken und Einbauten zu suchen.
    Er nahm ein Handtuch, wischte damit den Staub von einer Tischplatte und schichtete die Fundstücke, die er brauchte, auf den Tisch. Während er dies tat und ihn Adams mit den Blik-ken verfolgte, erklärte er, was vorgefallen war. „Wir haben uns von den anderen getrennt. Wir haben ein ungutes Gefühl, was Terra-Patrouillen und Kanthalls Regie betrifft. Wir wollten frei sein und in der Stadt nach unserem Geschmack leben. Aber

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