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0834 - Shaos Ende?

0834 - Shaos Ende?

Titel: 0834 - Shaos Ende? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Streß und die Anstrengung zogen sich zurück, und er konnte sich jetzt wieder um Shao kümmern.
    Wenn sie in einen magischen Schlaf versetzt worden war, dann mußte es auch Möglichkeiten geben, sie wieder daraus hervorzuholen. Aber welche? Suko schüttelte den Kopf. Er hatte die Lösung nicht.
    Er war auf eine andere Person angewiesen, auf Tatjana, die alles in die Wege geleitet hatte, um sich rächen zu können.
    Rächen? Wofür rächen?
    Sie hatte den falschen Weg eingeschlagen, doch Suko glaubte kaum, ihr das begreiflich machen zu können. Shao war auch wichtiger, deshalb blieb er vor ihr stehen.
    Er konnte nicht mit ansehen, daß ihr Hals durch das eigene Blut befleckt worden war. Suko feuchtete einen Finger mit seinem Speichel an und putzte es weg.
    Es war nur eine sehr dünne Schnittwunde, die die Waffe hinterlassen hatte.
    »Bitte«, sprach er sie an, darauf hoffend, eine Antwort zu bekommen. »Bitte, Shao, du mußt dich doch melden! Sage etwas. Mach den Mund auf. Bitte, du bist nicht…« Er hörte mitten im Satz auf, es hatte keinen Sinn, Shao konnte ihn nicht hören. Sie stand irgendwo auf der Kippe zwischen Leben und Tod. Suko fragte sich, ob das ihr Ende war und sie übergangslos in den Tod hineinglitt.
    Eine für ihn schreckliche Vorstellung, zugleich eine Vision, die er trotz allem nicht aus den Augen lassen durfte. Da konnte noch etwas passieren.
    Seit ihrem Verschwinden und seit ihrem ersten Auftauchen danach hatte er ihre Macht und Kraft immer wieder bewundert, denn sie ließ sich durch nichts aufhalten, war sie einmal voll in Aktion, und sie wußte die Sonnenkönigin Amaterasu hinter sich.
    Diese aber war im Dunklen Reich gefangen, sie konnte ihr nicht, helfen. Aber wie war es Tatjana überhaupt gelungen, an Shao heranzukommen und sie wieder in die normale Welt zurückzubringen?
    Auf diese Frage wußte Suko keine Antwort.
    Sie machte ihn aber verrückt, sie trieb ihm immer wieder das Blut in den Kopf.
    Was sollte er tun?
    Er wußte es nicht. Er konnte sich hier auf den Boden setzen, Shao anschauen und darauf hoffen, daß etwas passierte.
    Irgendwann mußte es ja weitergehen - irgendwann…
    ***
    Mir war nicht klar, ob auch Clara ihre Herrin schon entdeckt hatte, aber sie sagte mir mit einer kichernden Fistelstimme. »Es hat geklingelt, Sinclair, willst du nicht öffnen?«
    Ich reagierte nicht und starrte weiterhin auf die fliegende Hexe, die sich in einer bestimmten Entfernung von meinem Fenster aufhielt, allerdings so nah, daß ich ihr Grinsen sah, und dies wirkte sehr überheblich.
    Ich spielte ihr einen Streich und schloß das Fenster. Wenn sie jetzt hineinwollte, mußte sie die Scheibe einschlagen. Ob sie sich das traute, war fraglich.
    Jemand schellte Sturm. Immer wieder drückte er auf den Knopf, und das Geräusch schrillte in meinen Ohren. Zwischendurch hörte ich die höhnischen Bemerkungen der Hexe, die darauf aus war, mich zu ärgern. »Jetzt gerätst du in eine Zwickmühle und weißt nicht, was du unternehmen sollst, wie?«
    »Bei dir immer«, erklärte ich und ging locker an ihr vorbei durch die offene Tür in den schmalen Flur. Ich hatte das Gefühl, mich in der eigenen Wohnung vorsichtig bewegen zu müssen und hielt mich deshalb dicht an der Wand, denn wer so heftig klingelte und Einlaß begehrte, der konnte durchaus auch mit großkalibrigen Waffen durch die Tür feuern und mich erwischen.
    Eine Pause entstand genau in dem Augenblick, als ich die Tür erreicht hatte. Ich blieb seitlich von ihr stehen, noch immer an der Wand und lauschte.
    Keine Stimmen.
    Ich dachte an das Guckloch. Ob ich es riskieren konnte, dort hindurchzuschauen?
    Ich überwand mich selbst und schaute hindurch.
    Es war nichts zu sehen.
    Wer immer Einlaß begehrte, er konnte sich im toten Winkel versteckt halten.
    Okay, ich wollte den oder diejenigen sehen und zog sicherheitshalber die Beretta.
    Sehr vorsichtig drehte ich den Schlüssel, um jegliche Geräusche zu vermeiden. Endlich war die Tür offen.
    Ich konzentrierte mich und erstarrte innerlich zu einem Eisblock. Mit einem Ruck zerrte ich die Tür auf, stellte mich mitten vor die Schwelle und zielte in den Flur.
    Wer jetzt kam, der lief vor meine Mündung.
    Niemand zeigte sich!
    Für wenige Sekunden entspannte sich die Lage, obwohl die Spannung in mir blieb. Wer derartig Sturm läutete, der zog sich nicht so ohne weiteres zurück.
    Ich tat den berühmten Schritt nach vorn, dann noch einen und hörte das leise Lachen.
    Frauenlachen!
    Ich schaute nach rechts, und

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