0834 - Shaos Ende?
störten ihn die Ketten, da reduzierten sich die fünf Sekunden in seiner Aktivität auf die Hälfte.
Er kam aber hoch.
Suko dachte nicht mehr. Sein Gehirn gab es nicht, er hatte es geistig fortgeworfen, ausgeschaltet, er wollte nur den Erfolg, bevor die fünf Sekunden vorbei waren und der Hundesohn zuschlug.
Suko lief auf ihn zu.
Die Arme hatte er weit über den Kopf gehoben. Das Gesicht war durch öligen Schweiß naß geworden. In seinen Augen brannte es. Er hatte Mühe, alles genau zu erkennen, aber er sah den verfluchten, monströsen Killer vor sich.
Wie lange blieb ihm noch?
Er hatte wirklich keine Zeit, um sich selbst darauf eine Antwort zu geben, außerdem waren die fünf Sekunden um.
Der Glatzkopf bewegte sich automatisch weiter. Er führte das weiter, was er sich vorgenommen hatte.
Er schlug zu.
Es paßte nicht ganz, denn Suko, der genau wußte, daß jetzt etwas unternommen werden mußte, hatte ebenfalls die Arme so weit hochgerissen wie möglich.
Sie schwebten über dem Schädel des Glatzkopfes, der wieder erwacht war, wie Suko am Funkeln der Augen wahrnahm.
Er rammte seine Fäuste seitlich gegen den Kopf, erwischte die Ohren, und die Glieder der Kette prallten gegen die breite Stirn des Glatzkopfs, wo sie die Haut aufrissen und dann noch das Nasenbein brachen.
Der Glatzkopf flog zurück.
Den Schlag konnte er nicht mehr stoppen, aber die schwere Waffe machte sich plötzlich selbständig, als wäre sie dem Hünen aus den Fäusten gerissen worden.
Um sie kümmerte sich Suko nicht, denn er ging mit kleinen Schritten dem fallenden Glatzkopf hinterher, dessen Schädel jetzt ein Muster aus Blut zeigte. Es strömte aus zumindest zwei Platzwunden, und als der schwere Mann nach hinten fiel, da gab es kein Kissen, das ihm eine weiche Landung erlaubt hätte. Wie ein Brett prallte er auf, sein Hinterkopf bekam einen mächtigen Schlag mit, den auch dieser mächtige Kerl nicht ausgleichen konnte. Er schlaffte ab und blieb regungslos liegen.
Auch Suko sank in die Knie.
Er konnte nicht mehr. Der Atem pfiff aus seinem Mund. Den Stab hatte er verloren, er lag rechts von ihm wie verloren auf den Steinen und hob sich kaum von ihnen ab.
Aber er hatte ihm das Leben gerettet, vorläufig zumindest, und um nichts anderes war es ihm gegangen.
Auch wenn es ihm gutgetan hätte, Suko wußte auch, daß er sich nicht lange ausruhen konnte. Er mußte zunächst seine Waffen einsammeln. Auf Händen und Füßen bewegte er sich auf den Stab zu und steckte ihn weg. Dann kroch er mit klirrenden Kettengliedern in die entgegengesetzte Richtung, wo seine Beretta lag.
Auch die fand wieder ihren Platz. Vorn im Gürtel ließ er sie stecken. Zum dritten wollte er sich den Glatzkopf anschauen, denn er wußte noch immer nicht, ob der Mann diesen mächtigen Aufprall überlebt hatte. So wie er auf dem Boden lag, hätte er tot oder auch bewußtlos sein können. Als Suko neben ihm stoppte - noch immer auf allen vieren - mußte er zunächst einmal tief durchatmen.
Er gönnte sich die Pause, dann, als es ihm besserging, schaute er sich das Gesicht an. Im Dunklen, denn an seine kleine Lampe kam er mit gefesselten Händen nicht heran.
So mußte er sich die Person im Düsteren ansehen und schauderte zusammen, denn das Gesicht sah nicht eben gut aus. Aus den beiden Wunden war das Blut gelaufen und hatte sich auf dem Kopf verteilt. Die letzten Reste klebten an den Lippen.
Suko fühlte nach dem Puls. Der Riese lebte, aber er würde - so hoffte Suko - sehr lange in diesem Zustand bleiben.
Suko kroch wieder weg und schaute sich die Waffe an. So wie sie auf dem Boden lag, sah sie beinahe harmlos aus, nur wenn sie einmal in Aktion war, dann konnte man sie als tödlich bezeichnen.
Er faßte sie an.
Sie war schwer, und er sah auf der blanken Sichel ein paar zerlaufene Tropfen - Shaos Blut.
Das wiederum ließ ihn an seine Partnerin und deren Schicksal denken. Suko verzog den Mund, und es sah so aus, als würden ihm die Tränen kommen.
Shao hatte sich die ganze Zeit über nicht gerührt. Kein Anzeichen des Erwachens aus diesem schrecklichen Zustand, den er mittlerweile als magischen Schlaf einstufte. Er kroch bis an die Rückseite der Säule, wo er einen vierten Totenschädel entdeckte, und zog sich an dem runden Stempel in die Höhe.
Er sah vor sich die Rückseiten der in einem schiefen Winkel nach oben gedrehten Arme, und ein gewaltiger Schwall des Zorns und der Wut überschwemmten ihn.
Sein Atem beruhigte sich. Er sah auch wieder klar. Der
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