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0835 - Rückkehr der Vernunft

Titel: 0835 - Rückkehr der Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur spekulierte, oder ob er die Wahrheit wirklich erfaßt hatte. Wer konnte denn schon in so kurzer Zeit erkennen, was in den fremdartigen Gehirnen der seehundartigen Wesen vorging? Vielleicht würde niemand erfahren, aus wie vielen Details sich der komplizierte Plan der Brindors zusammensetzte. „Ich wünschte, sie würden reden", sagte Jennifer. „Vielleicht werden sie es bald tun -wenn sie so aktiv geworden sind, wie sie es geplant haben."
    Sie verließen den Hangar und kehrten in ihre Kabine zurück.
    Zwei Stunden später landete die PHORA auf der südlichen Hälfte des Planeten Terzrock in einer milden Klimazone. In einer weiten Ebene glitzerte und schillerte inmitten einer heideartigen Landschaft ein riesiges Kristallfeld. Die Kristalle türmten sich teilweise bis zu einhundert Metern hoch auf. Das Feld hatte einen Durchmesser von etwa zweitausend Metern und war damit größer als alle anderen, die Tekener und Jennifer gesehen hatten.
    Die beiden Terraner verließen die PHORA mit einem Gleiter, nachdem sie ihre Schwerkraftneutralisatoren neu eingestellt hatten. Cornor-Lerz hatte ihnen geraten, sich nicht in die Nähe der anderen Haluter zu begeben, sondern die Arbeiten aus sicherer Entfernung zu beobachten. „Die Situation ist kritisch", hatte er gesagt. „Lange halten wir nicht mehr durch. Wenn die Brindors nicht so reagieren, wie wir alle hoffen, dann gibt es eine Katastrophe."
    Eine schwierige Arbeit stand den Halutern bevor.
    Die Brindors waren an eine Schwerkraft von 0,69 ggewöhnt, lebten aber größtenteils im Wasser. Das bedeutete, daß sie auf gar keinen Fall einer höheren Belastung als 0,69 gausgesetzt werden durften. Auf Terzrock herrschte eine Schwerkraft von 2,36 g. Diese mußte also weitgehend neutralisiert werden, damit die Brindors die PHORA verlassen konnten.
    Doch damit hatten die Haluter das Problem noch nicht gelöst. Eine Schwerkraft von 2,36 gbedeutete auch, daß der Luftdruck höher war als auf Nosar. Für die Brindors mußte daher eine Prallfeldkuppel errichtet werden, in der der Luftdruck auf den für Nosar gültigen Wert herabgesetzt wurde. Gleichzeitig mußte der Feuchtigkeitsgehalt der Luft erhöht werden, damit die empfindliche Haut der Brindors nicht austrocknete.
    Derartige Lebensbedingungen konnten auch die Haluter nicht im Handumdrehen herstellen. Dazu waren zeitraubende Vorbereitungen notwendig.
    Die Stunden verstrichen. Ronald Tekener und seine schöne Begleiterin beobachteten die Arbeiten der Haluter aus einer Entfernung von etwa zwei Kilometern. Sie waren mit ihrem Gleiter auf einem Hügel zwischen hochaufragenden Bäumen gelandet. Hier fühlten sie sich sicher.
    Jedoch nicht lange.
    Als die Haluter etwa drei Stunden an dem Projekt gearbeitet hatten und die ersten Brindors an das Kristallfeld heranbrachten, zogen zwei halutische Kampfraumschiffe in einer Höhe von etwa acht Kilometern über die PHORA hinweg. „Jetzt wird's gefährlich", sagte Jennifer. „Wenn ROSS herausfindet, was hier geschieht, greift er an, und dann ist alles vorbei."
    Die beiden Raumschiffe verschwanden in nördlicher Richtung. Tekener schaltete das Funkgerät ein und rief Cornor-Lerz. „Haben Sie die beiden Raumer bemerkt?" fragte er. „Selbstverständlich", antwortete der Haluter abweisend. „Wir haben versucht, Verbindung mit ihnen aufzunehmen. Man hat uns nicht beachtet."
    Er schaltete ab, ohne weitere Worte zu verlieren. „Das ist schlimmer, als ich dachte", sagte Jennifer. „Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis der Tanz hier losgeht." 5.
    Tekener startete den Gleiter und beschleunigte voll. Er war entschlossen, sich nun nicht mehr um die Warnungen von Cornor-Lerz zu kümmern. Er wollte dabeisein, wenn die Entscheidung fiel. Inzwischen hatten die Haluter bereits über tausend Brindors in das Kristallfeld gebracht. „Sie haben sie um den Leadkristall geschart", sagte Jennifer. „Hoffentlich klappt es."
    Tekener hatte die Prallfeldkuppel erreicht. Er sah, daß das Ruflicht am Videogerät blinkte, aber er schaltete nicht ein, weil er keine Lust hatte, sich von Cornor-Lerz anfahren zu lassen. Er blickte nach unten. Was dort geschah, war nicht zu erkennen. Die Brindors verhielten sich noch immer ruhig. Die Haluter hatten die PHORA verlassen. Sie blieben außerhalb der Prallfeldkuppel und spähten zu den Brindors hinüber. „Da. Sie beginnen sich zu bewegen", rief Jennifer erregt, Einige der seehundähnlichen Wesen wurden plötzlich lebhaft. Sie krochen mit ruckartigen Bewegungen zwischen

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