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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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regressiver. Was soll ich dir erschaffen. Saylvaga?
    Ich tue alles für dich. Was möchtest du haben?"
    „Dich", sagte sie.
    Das verschlug ihm vorerst die Sprache, und deshalb flüchtete er sich in paranoetisches Denken. Aber bevor er den Gedankenaustausch zwischen ihrem und seinem Kontinuum zuließ, nahm er noch einmal das Bild in sich auf, das sein Park ihm bot. In seinem Atelier-Park war immer etwas los. Hier herrschte immer Feststimmung, die Konzepte kamen und gingen, wie es ihnen paßte.
    Hier traf sich die Elite von EDEN II, denn Pales Name war nicht nur der beste Garant für auserlesene Speisen und Getränke, sondern auch für Abwechslung.
    In seinem Park war immer etwas los. Er war eine Hochburg der Kunst. Wissenschaften waren an diesem Ort verpönt.
    Dabei war Pale der Begründer der „Pareidolie", einer paranoetischen Richtung, die manche als nützliche Errungenschaft, andere wieder als verspielte Kunstrichtung ansahen.
    Die Meinungen waren geteilt, wie immer bei Neuerungen, aber feststand, daß Pale und seine Schüler mit der Fähigkeit der Pareidolie unglaubliche Effekte erzielen konnten.
    Wenn man andererseits wiederum in Betracht zog, daß sie einander versprochen hatten, sich untereinander nur noch pareidolisch zu verständigen, so klang das schon wieder verspielt.
    Pales Park wies eine exotische Flora und Fauna auf. Von allen Planeten, die er auf der langen Reise je betreten hatte, nahm er entweder Pflanzensprößlinge oder Exemplare verschiedener Tiergattungen mit.
    Auch dies war ihm anfangs als Spleen angekreidet worden, doch inzwischen hatte sein Beispiel Schule gemacht, und es wurden eigene Forschungstrupps ausgeschickt, die Exoten der Tier- und Pflanzenwelt nach EDEN II brachten, an denen die Lebensvorgänge der jeweiligen Welt paranoetisch erforscht wurden.
    Pale hatte daraufhin pareidolisch in den Himmel geschrieben: „EDEN II wird erst dann ein Paradies, wenn von jedem Tier und jeder Pflanze aller Universen zumindest je ein Exemplar vorhanden ist."
    Die phantasieloseren Wissenschaftler hatten das als „unmögliches Unterfangen" abgetan, nur Pales Anhänger wußten, daß dies symbolisch gemeint war: EDEN II ist erst dann das, was ES sich darunter vorstellt, wenn hier alles erreichbare Wissen gespeichert wird. Weil aber auch Konzepte manches zu wörtlich nahmen, wurden sie für eine lange Periode zu Sammlern.
    Und EDEN II wurde zu einem exotischen Garten, was den Pareidolikern nur recht war. Die Umgebung begann sie immer mehr zu stimulieren, jene Bewußtseinserweiterungen, die ihnen zuvor der Genuß von Nektar und Ambrosia (wie Pale die Früchte seines Gartens und die Produkte seiner Destille nannte) verschafft hatten, bescherte ihnen nun teilweise schon die bloße Ausstrahlung ihrer Umwelt.
    Pale hörte es gerne, wenn man über ihn sagte: „Er ist ein Reformer und Revolutionär im Narrenkleid, ein Schöpfer mit dem Nimbus des Nichtstuers."
     
    *
     
    Pale Donkvent entsann sich, daß er Saylvaga eine Antwort schuldig war. Doch verschloß er ihr in einer schalkhaften Anwandlung sein Kontinuum und schrieb seine Antwort statt dessen pareidolisch in den Himmel.
    Und alle in seinem Park konnten lesen, wozu sich die Wolkengebilde verformten: Wozu soll ich mich erweitern, wenn Nektar mein Kontinuum in einem Maße erweitert, daß ich mich manchmal so mächtig wie ES fühle!
    Das Pale-Kontinuum ist groß und aufnahmefähig genug, daß ich die Gravitation dahin ableiten kann und schwebe. Was ist für einen Künstler schöner, als schwerelos zu sein?
    Und ich möchte ein Jünger der Kunst bleiben. Ich bin froh, daß meine Noemata-Konstellation so günstig war, daß sie meine Entwicklung in diese Richtung förderte.
    Nur ein einziges Noema hätte diese Entwicklung stören können. Was wäre aus mir geworden, wenn nun gar sieben andersgeartete Noemata Einfluß auf diese Konstellation gehabt hätten?
    Was aber wird sein, wenn ich gar vom Verbund einer Tri aufgesogen werden soll.
    Pale, wie ihr ihn kennt, würde sterben.
    Ginge ich in Saylvaga auf, dann wären wir die erste Tetra in der Geschichte der Konzepte. Eine neue Epoche würde zweifellos beginnen. Aber es wäre der Tod der Pareidolie, das Ende der konzeptionellen Renaissance.
    Oh Brüder, könntet ihr es euch vorstellen, daß niemand mehr da ist, der mit den, Wolken spielt? Ihr Konzepte, die ihr euch vereinen wollt, wie solltet ihr dann dem von euch verehrten Partner euren Willen kundtun, wenn nicht durch Pareidolie. Etwa durch nüchterne

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