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0836 - Vision der Vollendung

Titel: 0836 - Vision der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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falsch, Ariadne", versuchte er ihr zu erklären.
    „Mein Wesen hat sich nicht verändert, ich bin derselbe geblieben. Ich habe nur ein anderes Aussehen."
    „Das ist nicht dasselbe." Sie zuckte die Achseln. „Vielleicht bin ich altmodisch oder noch zu sehr Mensch, aber ich kann einfach nicht über meinen eigenen Schatten springen. Das sage ich als Konzept, Albun."
    „Das ist bedauerlich", meinte er niedergeschlagen.
    „Aber überhaupt nicht", erwiderte sie. „Es gibt eine Möglichkeit, wie ich dir, deinem ursprünglichen Noema, näher sein kann als früher. Du selbst hast mich darauf gebracht."
    Er blickte sie an, und er verstand. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam ihn, und er schloß sie leidenschaftlich in die Arme.
    Sie löste sich von ihm.
    „Nicht so, Albun. Vergiß nicht, daß du den Körper eines Fremden hast", bat sie. Nach einer kurzen Pause fragte sie unsicher: „Glaubst du, daß es uns gelingen wird? Es wäre wie ... wie eine Hochzeit!"
    „Ich zweifle nicht daran, daß wir bald eins sein werden.
    Du und ich - zu einem Konzept vereint!"
    Just in diesem Moment des höchsten Glücks wurde er brutal in die grausame Wirklichkeit zurückgerissen.
    Und eine lautlose Stimme erkundigte sich: Willst du auf das alles wirklich verzichten, Albun Kmunah?
     
    2.
     
    KERSHYLL VANNE Das Gebiet raumzeitlicher Instabilität dehnte sich immer weiter aus. Der Planet Houxel, auf dem sich der frühere Larenstützpunkt befunden hatte, war längst im direkten Bereich der Hektikzone.
    Aber die Ausläufer der fünfdimensionalen Überlappungszonen reichten sporadisch viel weiter in den Raum hinein und wurden allmählich auch für das Hauptquartier auf Dhoom gefährlich.
    Die SVE-Raumer hatten sich weiter zurückgezogen und bildeten weitab von Arcur-Beta kleinere Pulks.
    Die kleinere Komponente des Doppelsterns näherte sich mit atemberaubender Schnelligkeit immer mehr dem Zustand eines reinen Neutronensterns.
    Schon innerhalb des nächsten halben Jahres würde der düsterrot leuchtende Zwergstern zu einem Black Hole werden.
    Zumindest lauteten die Prognosen der Kelosker so.
    Die Laren vertrauten den Denkern aus Balayndagar, doch Kershyll Vanne wußte, was er davon zu halten hatte. Tallmark und seine Leute konnten den Vorgang der Sternumwandlung nur mit Mühe steuern, weil sie noch immer nicht ihre Fähigkeit der 7-D-Extrapolation voll zurückbekommen hatten.
    Bis vor kurzem hatte Vanne sie in ihren Bemühungen, die Aufheizung des alternden Sterns unter Kontrolle zu halten, unterstützt. Als 7-D-Mann war er ihnen eine große Hilfe gewesen.
    Doch seit ES die anderen sechs Bewußtseine aus ihm abberufen hatte, war er nicht mehr in der Lage dazu. Ohne die anderen Bewußtseine war er kein 7-D-Mann.
    Er war ein normaler Mensch. Nur noch Kershyll Vanne.
    Um so härter hatte es ihn getroffen, als Hotrenor-Taak ihn an Bord eines SVE-Raumers bestellte und mit ihm zur Hektikzone geflogen war.
    Vanne hatte in aller Eile noch schnell alle verfügbaren Unterlagen der Kelosker studiert, um nicht ganz ahnungslos zu sein.
    Doch war ihm klar, daß nicht einmal die Berechnungen der Kelosker auf den neuesten Stand gebracht waren, sondern daß es sich ausschließlich um ältere Wahrscheinlichkeitsberechnungen handelte.
    Der SVE-Raumer stieß bis zu den Ausläufern der Hektikzone vor und nahm dort Position ein. Die Ortungsgeräte lieferten völlig unbrauchbare Werte - das Gebiet raum-zeitlicher Instabilität mit Arcur-Beta im Zentrum ließ sich einfach nicht ausloten.
    „Ich habe Sie auf diesem Flug mitgenommen, Kershyll Vanne", erklärte Hotrenor-Taak, „damit Sie sich an Ort und Stelle ein Bild von der Lage machen können."
    „Für meine Berechnungen spielt die Entfernung keine Rolle", sagte Vanne unbehaglich. „Im Gegenteil, auf Dhoom habe ich bessere Möglichkeiten, den Stand der Entwicklung festzustellen, als auf einem SVE-Raumer."
    Damit beugte Vanne vor, falls der Verkünder der Hetosonen unangenehme Fragen stellte. Vanne hatte eigentlich gehofft, daß er von Hotrenor-Taak eine Gnadenfrist bekommen würde.
    Denn immerhin hatte er dem Verkünder der Hetosonen beim Fest der Urquelle das Leben gerettet und eine Verschwörung gegen ihn aufgedeckt. Dabei hatte der Überschwere und Erste Hetran Maylpancer das Leben eingebüßt.
    Damit erschlich sich Vanne Hotrenor-Taaks Vertrauen, aber die Hoffnung, daß er ihm eine Ruhepause gönnen würde, war trügerisch.
    Schon zwei Tage nach Beendigung des Fests der Urquelle hatte sich

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