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0838 - Wo die Angst zu Hause ist

0838 - Wo die Angst zu Hause ist

Titel: 0838 - Wo die Angst zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Italiener. Ich habe mich dort mit Jane verabredet.«
    »Anschließend - sind Sie wieder hier?«
    »Das denke ich doch.«
    Damit war für meinen Chef die Sache erledigt. Kurz nach ihm verließ ich mein Büro und hatte ein schlechtes Gewissen auf dem Weg zu meinem Stamm-Italiener. Die verabredete Zeit war bereits um zwanzig Minuten überschritten. Jane Collins würde sauer sein, aber sich wieder einkriegen. Da kannte ich sie gut genug.
    Die Detektivin empfing mich mit dem Gleich-gehe-ich-an-die-Decke-Blick. Sie hatte sich ihr Essen bereits bestellt. Pasta mit Lachsstreifen und einer hellen Soße.
    »Schmeckt das?« fragte ich, nachdem ich sie hatte begrüßen wollen, was sie aber nicht zugelassen und ihren Kopf zur Seite gedreht hatte. Etwas eingeschüchtert nahm ich deshalb Platz.
    »Ob es dir schmeckt, weiß ich nicht. Mir jedenfalls hat es geschmeckt - bis jetzt.«
    »Aha.«
    »Was hast du zu deiner Entschuldigung zu sagen, Geisterjäger?«
    »Toll siehst du heute aus.«
    »Lenke nicht ab.«
    »Stimmt doch.«
    Sie mußte lächeln, dann lachen und wurde wieder normal. »Gab es irgendwelchen Ärger?«
    »Nur leichten. Ich werde dir gleich Bericht erstatten.«
    Der Wirt kam, begrüßte mich wie einen alten Freund und beschwerte sich gleichzeitig darüber, daß ich mich so lange nicht bei ihm hatte blicken lassen.
    »Der Job, es ist der Job.«
    »Si, das verstehe ich. Auch meine Mama ruft immer an und will, daß ich in die Heimat komme, aber es ist einfach zu viel zu tun. Ich kann hier nicht weg.«
    »Das ist unser Schicksal. Was gibt es denn Gutes?«
    »Alles ist gut.«
    »Und was muß weg?«
    »Auch alles.«
    Wir lachten zu dritt. Danach ließ ich mir ein leichtes Gericht empfehlen. Als Vorspeise einen Capaccio vom Steinbutt und als Hauptgericht dünne Kalbsfilets in einer Thymiansoße mit bißfesten Nudeln.
    »Hört sich gut an, aber ich nehme nur die Vorspeise - und davor…«
    »Ein Suppe?«
    »Nein, einen Salat.«
    »Gut, mache ich. Aber Sie haben etwas versäumt, Signore Sinclair, wirklich.«
    »Das mag sein, nur kann ich mir nicht viel Zeit lassen, Sie verstehen?«
    »Ja, ja, immer die Eile, die Arbeit.«
    »Genau.«
    »Stimmt das auch?« erkundigte sich Jane, als der Besitzer nicht mehr zu sehen war.
    »Wahrscheinlich.«
    Sie trank einen Schluck Rose. Ich bekam mein Wasser serviert. »Es hängt mit dem neuen Fall zusammen?«
    »Möglich.«
    »Um was geht es denn?«
    »Genau weiß ich es nicht. Da steht erst mal ein Name im Vordergrund. Henry O. Sellnick.«
    »Nein.« Sie ließ ihre Gabel sinken. »Dieser Beerdigungsunternehmer?«
    Jetzt war ich überrascht. »Du kennst ihn?«
    Jane tupfte ihre Lippen ab. Sie trug ein grünes Kostüm und darunter einen mintfarbenen Pullover.
    Darüber baumelte an einer dünnen Kette ein kleines goldenes Herz. »Ich kenne ihn natürlich nicht persönlich.«
    »Wieso natürlich?«
    »Ich habe ihm noch keinen Kunden vermittelt.«
    »Trotzdem ist dir der Name geläufig. Darf ich fragen, woher du ihn weißt?«
    »Aus Anzeigen.«
    Ich räusperte mich. »Bitte?«
    »Ja«, Jane nickte. »Dieser Sellnick annonciert ganz offen in den Zeitungen. Dort wirbt er dann für seine außergewöhnlichen Begräbnisse, die den Rahmen des Normalen sprengen. Ich habe mich nie darum gekümmert, doch jetzt, wo du es sagst, fällt es mir wieder ein.«
    Ich bekam meinen Salat serviert. Er sah appetitlich aus. Das Dressing konnte ich selbst wählen.
    Während ich mich für Essig und Öl entschied, aß Jane ihren Teller leer. Dann wollte Sie wissen, was ich denn mit Sellnick zu tun hatte.
    »Bisher nicht viel.«
    »Aber du kennst ihn persönlich?«
    »Deshalb habe ich mich auch verspätet.«
    »Schon verziehen.«
    Ich aß und erzählte. Jane hörte aufmerksam zu, und als ich den Teller geleert hatte, da war auch mein Bericht beendet.
    Jane lächelte süßsauer. Dieses Lächeln gefiel mir gar nicht. Ebensowenig wie ihre Haltung, denn sie hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestemmt und ihr Kinn aufgestützt. »Habe ich irgend etwas Falsches gesagt?« erkundigte ich mich vorsichtig.
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Na ja, du schaust so… so… ich weiß auch nicht.«
    »Ich wollte nur darauf zurückkommen, daß Sir James diesen Unternehmer beobachten läßt.«
    »Das stimmt.«
    »Und er wird, das hat er dir ja gesagt, eine Beerdigung durchziehen.«
    »Davon lebt er.«
    »Dann wirst du ihr beiwohnen.«
    »Kann ich jetzt noch nicht sagen.«
    »Aber vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Aha…«, ich lehnte mich

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