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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mannes und einer Frau. Sie unterhielten sich, wie junge Leute es eben tun, die ineinander verliebt sind. Ihre Worte ergaben nicht viel Sinn. Trevor Casalle empfand Abscheu vor dem unerträglichen Maß an Emotionalität, das sich in ihren Worten ausdrückte.
    Als die beiden bis auf etwa fünfzehn Meter herangekommen waren, bogen sie in einen Seitengang ab. Ca-salle wartete noch eine Zeitlang und hörte, wie ihre Stimmen rasch leiser wurden. Er sah den Widerschein der Lampe um die Mündung des Seitengangs geistern. Dann wurde es mit einemmal dunkel. Er hörte Öffnen und Schließen eines Schottes. Da wußte er, wohin die beiden jungen Leute gegangen waren.
    Casalle wartete eine Zeitlang. Es konnte seih, daß es noch andere gab, die hier Unterschlupf gefunden hatten. Irgendwann würden sie sich zeigen. Während er wartete, überlegte er, ob er seinen Standort verlegen solle. Er entschied sich dagegen. Die Reaktivierung von Imperium-Alpha konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wenn das geschah, mußte er bereit sein zum Handeln -denn die Konzepte würden nicht mehr lange auf Terra bleiben. Die nächste brauchbare Rechenanlage war jedoch wenigstens eine Stunde Fußmarsch entfernt.
    Damit waren seine Gedanken wieder bei der Aktivierung des Kommandozentrums. Warum hatte sie noch nicht stattgefunden? Trevor Casalle suchte nach Gründen, fand aber nur einen: man wußte, daß er hier war. Man ahnte, daß er einen großen Schlag plante. Man wollte ihm die Möglichkeit dazu nehmen.
    Casalle hatte nicht geglaubt, daß bei der Wiederbelebung NATHANs eine Auswahl der Erde zur Verfügung gestellten Funktionen vorgenommen werden könne. NATHANs Dienstleistungsfunktionen wurden in vollem Umfang wiederhergestellt, hatte er geglaubt. Das, was jetzt geschah, machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    In diesem Licht betrachtet, war die Anwesenheit der beiden jungen Menschen womöglich gar nicht so sehr von Nachteil. Er mußte damit rechnen, daß man eine massive Suchaktion in Gang brachte. Es war denkbar, daß dabei auch Konzepte eingesetzt wurden, und von denen gab es genug, um das gesamte Befehlszentrum innerhalb kürzester Zeit durchzukämmen. Für den Fall, daß man ihn aufbrachte, brauchte er ein Pfand, das ihm freien Abzug garantierte.
    Er beschloß, die beiden jungen Menschen als Geiseln zu nehmen.
    Inzwischen war soviel Zeit vergangen, daß nicht mehr zu befürchten war, es werde außer den beiden noch jemand in dieser Gegend auftauchen. Trevor Casalle schritt zur Tat. Es traf sich gut, daß seine Opfer zu dieser Zeit schliefen. Es kostete ihn keinerlei Mühe, sie zu überwältigen. 8.
    Die Suche war in vollem Gang.
    Der Einsatzplan, den Grukel Atho-sien und Jentho Kanthall, zuletzt mit Unterstützung von Roi Danton, entwickelt hatten, war mit Hilfe eines Computers bis ins letzte Detail ausgearbeitet worden. Jeder der rund elfhundert Teilnehmer trug ein Stück Folie mit sich, auf dem seine Anweisungen standen. Die Anweisungen waren so verteilt worden, daß diejenigen, die sich in Imperium-Alpha auskannten, die schwierigeren Strecken abzusuchen hatten.
    Zu den Ortskundigen gehörte auch Sailtrit Martling. Ihr Suchgebiet umschloß einen Teil des zwischen der Peripherie und dem eigentlichen Innenraum des ehemaligen Kommandozentrums liegenden Mittelsektors.
    Mit der Furchtlosigkeit, die man an ihr gewöhnt war, durchsuchte die frühere Ärztin zunächst die unter der Erde gelegenen Teile ihres Suchbereichs. Dort unten war es finster, und die modergeschwängerte Luft zu atmen, war nicht jedermanns Sache. Sailtrit entledigte sich dieses Teils ihrer Aufgabe mit Anstand und Würde. Sie durchsuchte ganze Fluchten ehemaliger Lagerräume, inhalierte mit Widerwillen, aber ohne Klagen den Staub, den ihre eigenen Schritte aufwirbelten, und gelangte schließlich zu der Erkenntnis, daß da, wo man ihr zu suchen aufgetragen hatte, Trevor Casalle sich nicht aufhielt.
    Sie kehrte an die Oberwelt zurück. In diesem Teil des Kommandozentrums hatte vor nicht allzu langer Zeit ein heftiges Erdbeben erhebliche Verwüstungen angerichtet. Von den Gebäuden, die sich hier einst bis zu einer Maximalhöhe von fünf Stockwerken erhoben hatten, waren nur noch Trümmer übrig. Kaum daß hier und da noch ein winziger Mauerrest erhalten war.
    Sailtrit war fest entschlossen, auch in dieser Trümmerwüste ihre Aufgabe zu erfüllen, obwohl sie nahezu sicher war, daß Trevor Casalle nicht so einfallslos wäre, sich in einem bedeutungslosen Trümmerhaufen

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