Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mitternacht wachte sie wieder auf. Sie weckte den Jungen. „Komm!" sagte sie. „Es ist soweit!"
    „Was ist soweit?" fragte er verschlafen. „Das große Fest beginnt! Ich spüre es!"
    Er starrte sie an. „Das große Fest?"
    Sie spürte seinen Schreck und nahm ihn bei beiden Händen. „Du wirst wunderbare Dinge zu sehen bekommen, ich verspreche es dir! Komm mit mir nach oben!"
    Sie kleideten sich an und machten sich auf den Weg. Unterwegs hörten sie den mächtigen Fanfarenstoß, der auch Walik Kauk aus tiefem Schlaf geweckt hatte. Sie erreichten schließlich die Oberfläche und mischten sich unter die tanzenden und singenden Konzepte.
    Die Magik der Nacht verfehlte ihre Wirkung auf Bluff Pollard nicht. Die Fröhlichkeit der Konzepte riß ihn mit.
    Die wunderbare Wiederbelebung der Stadt erfüllte ihn mit Begeisterung. Er vergaß seine Sorgen. Er dachte nicht mehr daran, daß das große Fest der Zeitpunkt war, an dem Viana anfangen mußte, an die Trennung zu denken.
    Gegen neun Uhr morgens kehrten sie müde und zerschlagen, aber fröhlich in ihr unterirdisches Versteck zurück. Sie legten sich nieder. Bluff fühlte sich völlig erschöpft, aber auch Viana hatte gegen ein paar zusätzliche Stunden Schlaf nichts einzuwenden.
    Aber bevor die Müdigkeit sie übermannte, fragte Bluff noch einmal: „Das große Fest ist vorbei. Was geschieht jetzt?"
    Schläfrig antwortete Viana: „Ich weiß es nicht, Bluff. Ich weiß es wirklich nicht."
    Das war ihm genug. Er lebte noch halb im Rausch des großen Festes. Wenn Viana nicht wußte, wie es jetzt weiterging, warum sollte er sich vor der Zukunft fürchten? Womöglich wußte niemand, was als nächstes kam.
    Vielleicht konnten Viana und er ihre Zukunft selbst bestimmen.
    Soviel Selbstvertrauen besaß Bluff Pollard in diesen Augenblicken vor dem Einschlafen, daß ihm gar nicht in den Sinn kam, Viana könne sich anders als in seinem Sinn entscheiden.
    Und zum Schluß kam es ganz anders, als beide es sich vorgestellt hatten. Aus dem Idyll wurde ein Alptraum, aus der Debatte über Zusammenbleiben und Auseinandergehen ein Ringen um Leben und Tod.
    Irgendwann - er hatte keine Ahnung, welche Zeit es war - wachte Bluff Pollard plötzlich auf. Er hatte ein Geräusch gehört. Da war es wieder! Noch halb verschlafen tastete er nach der Lampe. „Ist da wer?" rief er.
    Viana erwachte. Bluff legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte-sie sanft auf das Lager zurück. Instinktiv spürte er die Gefahr, die aus der Dunkelheit auf ihn zukam. Wo nur die verdammte Lampe war?
    Da flammte es vor ihm auf. Ein greller Lichtkegel stach auf ihn zu.
    Geblendet warf Bluff den linken Arm in die Höhe und hielt ihn vors Gesicht, um sich vor der unerträglichen Lichtfülle zu schützen. Viana stieß einen halblauten Schrei aus. „Aufstehen! Mitkommen!" dröhnte es aus der Gegend jenseits des Lichtkegels. „Warum?" fragte Bluff halb benommen vor Schreck. „Wer sind Sie?"
    „Spielt keine Rolle! Aufstehen und mitkommen."
    Es war Bluff, als müsse er diese Stimme schon irgendwo einmal gehört haben. Lange her mußte es schon sein, denn er fand den Namen und das Gesicht nicht, das zu der Stimme gehörte. „Wir müssen uns erst anziehen", murmelte er. „Dazu ist später Zeit!" herrschte ihn der Fremde an.
    Bluff stand auf. Er reichte Viana die Hand und zog sie zu sich heran. Er spürte, daß sie zitterte.
     
    *
     
    Die Entdeckung kam Trevor Casalle zunächst ungelegen. Bei längerem Nachdenken jedoch kam er auf den Gedanken, daß er aus der unerwarteten Entwicklung einen Vorteil schlagen könne.
    Und so war es alles gekommen. Trevor Casalle, des Herumliegens müde, war aufgestanden und hatte sich in der Umgebung des kleinen Rechnerraums umgesehen. Das war gegen Morgen gewesen. Das große Fest draußen war noch in vollem Gang. Er hörte nichts davon, aber er wußte es. Er registrierte die erste Planabweichung. Denn um diese Zeit hätte ganz Imperium-Alpha bereits wieder in Betrieb sein sollen.
    Dagegen war es ringsum noch immer finster, die Rechner standen immer noch tot, und die Luft war genauso muffig wie zuvor.
    Plötzlich hatte Casalle in der Ferne einen Lichtschein gesehen. Er suchte sich eine Nische, in der er nicht so leicht gefunden werden konnte, und wartete. Die rechte Hand hielt er in der Nähe des Blaster-Kolbens. Er würde sich verteidigen, wenn auch nur die geringste Notwendigkeit dazu entstand.
    Als das Licht näher kam, hörte er Stimmen - die Stimmen zweier junger Menschen, eines

Weitere Kostenlose Bücher