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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ka-zwo nicht gegeben war, ihre Physiognomien wesentlich zu verändern, und mit einer Selbstverständlichkeit, die Sailtrit Martling aus dem Gleichgewicht brachte.
    Aber nicht ganz! Als der Ka-zwo auf sie zutrat, den rechten Arm zum gesetzlich verordneten Schlag erhoben, da wich sie mit einem wilden Schrei zurück. Blitzschnell bückte sie sich und griff nach einem Trümmerstück. Anstelle eines Steins erwischte sie ein altes Gerüstteil, eine Stange aus grauer, halbverwitterter Metallplastik. „Halt, Schwester!" rief der Robot ihr zu. „Das Gesetz verlangt, daß deine Strafe erhöht wird, wenn du sie nicht willig auf dich nimmst!"
    „Fahr zum Teufel mit deiner Strafe!" schrie die Ärztin ihm in höchstem Zorn entgegen.
    Mit all der Wucht, deren die unge-zähmte Wut sie befähigte, schlug sie dem Ka-zwo die alte Gerüststange gegen den Schädel. Es gab einen weithin hallenden Ton, als ob jemand auf einen Gong gedroschen hätte.
    Der Robot begann zu schwanken. Er gab ein paar unverständliche Laute von sich. Dann wandte er sich schwerfällig um und stapfte davon.
    Sailtrit Martling starrte hinter ihm drein - noch immer unfähig zu begreifen, was sich da soeben abgespielt hatte, und benommen von dem Sieg, der ihr quasi in den Schoß gefallen war.
    Die Räumroboter dagegen waren weniger beeindruckt. Sie nahmen ihre Arbeit alsbald wieder auf. Die Schutthalde geriet von neuem in Bewegung. Sailtrit Martling erwachte aus der Trance. Sie verzichtete auf eine Fortsetzung der Suche. Mochte Trevor Casalle sich hier befinden -er würde von den Schuttmassen, die die eifrigen Maschinen vor sich herschoben, bald genug begraben werden.
    Etwas anderes beschäftigte die Ärztin weitaus mehr. Was war das für eine Welt, die das große Fest der Konzepte hervorgebracht hatte? Eine Erde mit elfhundert menschlichen Bewohnern, die die Aphilie längst aus ihren Klauen gelassen hatte, und Millionen von Robotern, die alle noch den Vorschriften der „reinen Vernunft" gehorchten? Konnte ES das gewollt haben?
    Sailtrit Martling war ihrer Sache nicht sicher, als sie zum Hauptquartier zurückkehrte. Vor allen Dingen wußte sie nicht, ob es nicht besser gewesen wäre, die Dinge so zu lassen, wie sie vorher waren.
    WalikKauk war der erste, der eine brauchbare Spur fand.
    Er betrieb seine Suche in der Gegend, in der die Terra-Patrouille sich früher einquartiert hatte - in der Gegend des „Vorgärtchens" und des „Kellers", die in den Tagen unmittelbar nach dem Eintreffen in Terrania City die Heimat der Patrouille geworden war. Der Roboter Augustus arbeitete nicht weit von ihm entfernt im benachbarten Suchsektor.
     
    *
     
    Was Walik fand, waren Spuren im wahrsten Sinne des Wortes: Fußstapfen im Staub, der sich im Laufe der Wochen und Monate hier angesammelt hatte. Zunächst entdeckte er die Stapfen zweier Menschen, die hier des öfteren ein- und ausgegangen waren. Es fiel ihm nicht schwer, zu erkennen, daß er hier die Spuren Bluff Pollards und der jungen Frau vor sich hatte. Es interessierte ihn, zu erfahren, wo sie sich versteckt hielten. Er folgte den Abdrücken und näherte sich dabei der Gegend des „Kellers", in dessen unmittelbarer Nähe sich ein kleines Prozeßrechenzentrum befand.
    Plötzlich stutzte er. Von der Seite her kam eine dritte Spur. Sie führte zu einer Nische, als ob der, der hier gegangen war, sich dort eine Zeitlang versteckt hätte. Von der Nische aus ging sie weiter und vereinigte sich mit den beiden anderen Spuren, wo diese vom Hauptkorridor ab- und in einen Seitengang einbogen.
    Nach der Größe der Abdrücke zu schließen, handelte es sich bei dem Unbekannten um einen Mann. Walik nahm Maß. Immerhin war es denkbar, daß Bluff Pollard sich ohne seine Begleiterin hier bewegt hatte.
    Diese Vermutung erwies sich jedoch als nicht haltbar. Es bestand ein deutlicher Größenunterschied zwischen den beiden Gruppen männlicher Fußstapfen. Walik grinste. Bluff Pollard hatte Schuhgröße 46.
    Das machte ihm so rasch keiner nach. Der Unbekannte dagegen trug Schuhwerk von durchschnittlicher Größe.
    Walik zog sich zurück. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, daß es sich bei dem Unbekannten um Trevor Casalle handelte. Aber die Vermutung lag nahe. Wenn sich Casalle tatsächlich in dieser Gegend befand, dann galt es zunächst zu verhindern, daß er von der Suche erfuhr. Man mußte ihn im Glauben lassen, er befinde sich in Sicherheit. Die Einkreisung seines Verstecks hatte in aller Stille zu geschehen.
    Walik entfernte sich

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