0839 - Das große Feuerwerk
Menschheit auferlegt."
Dagegen gab es keinen Widerspruch. Es wurde eine Zeitlang still in der Runde. Bilor Wouznell kam mit einer Karaffe eines blaßbraunen Getränks, das er „Whisky-Verschnitt" nannte und aus verschiedenen synthetischen Spirituosenarten selbst herstellte. Ein paar Gläser machten die Runden.
Dann sagte Grukel Athosien: „Jetzt bleibt uns nur noch ein einziges Problem!"
Jentho Kanthall nahm einen kräftigen Schluck und nickte grimmig. „Ja", knurrte er: „Trevor Casalle!" 7. „Es ist unwahrscheinlich, daß Casalle sich irgendwo anders aufhält als im Innern von Imperium-Alpha", erklärte Grukel Athosien. „Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, daß in seinem wirren Verstand die fixe Idee existiert, die Herrschaft der reinen Vernunft müsse wiedererrichtet werden. Im Kern des Befehlszentrums findet er technische Mittel, mit denen er einen Zwang auf die derzeitige Erdbevölkerung ausüben kann - die Konzepte übrigens eingeschlossen. Ich habe daher im letzten Augenblick noch dafür sorgen können, daß die inneren Sektoren von Imperium-Alpha von NATHAN noch nicht wieder beschickt werden. Diese Beschränkung läßt sich aufgrund von mancherlei Randbedingungen, die ich Ihnen hier nicht im einzelnen erklären möchte, nur einen halben Tag - elf Stunden, um genau zu sein - aufrechterhalten."
Er stützte beide Ellbogen auf den Tisch und sah Jentho Kanthall zwischen den Unterarmen hindurch an. „Das heißt, daß wir Casalle in dieser Zeit finden müssen!"
„Lassen sich die Konzepte bei dieser Suche einsetzen?"
„Theoretisch ja, praktisch nein. Sie wären uns keine Hilfe. Ihre Abreise steht unmittelbar bevor. Sie sind in Gedanken auf EDEN II eingestellt."
„Wie wollen Sie sie dorthin bringen? Doch nicht mit zehn Großraumschiffen?"
„Sie werden sehen", lächelte Grukel Athosien. „Zurück zu Trevor Casalle. Machen Sie nicht den Fehler, ihn nur in den Großrechenzentren und Hauptschaltzentralen zu suchen. Er nimmt an, daß man ihm auf den Fersen ist, und er weiß, daß er gerade die wichtigen Orte meiden muß."
„Wie will er sich da die Druckmittel verschaffen, die er braucht, um seinen Willen durchzusetzen?"
„Soweit ich mich an Trevor Casalle erinnere", antwortete Athosien, „ist er ein ungeheuer intelligenter und vor allen Dingen in vielen praktischen Dingen erfahrener Mann. Es wird ihm ein Leichtes sein, eine Nebenrechenanlage so herzurichten, daß sie mit einem der Hauptrechner kommunizieren kann. Dann hat er alles, was er braucht - ohne daß Sie etwas davon merken!"
„Wir haben eintausend Mann", erklärte Jentho Kanthall. „Elfhundert, wenn wir die Leute von Luna abrufen.
Was können wir damit in einem halben Tag ausrichten?"
„Rechnen Sie mich auch mit dazu", forderte Athosien ihn auf. „Auch ich bin in Gedanken zwar auf EDEN II eingestellt, aber ich glaube, ich kann Ihnen nützlich sein."
„Dankend angenommen", versicherte ihm Kanthall. „Am besten, ich setze mich sofort mit Roi Danton in Verbindung."
„Lassen Sie das einen Ihrer Leute machen!" schlug Athosien ihm vor. „Wir beide machen inzwischen den Einsatzplan. Sie kennen sich hier aus. Was schlagen Sie vor?"
Walik Kauk übernahm es, die Verbindung mit Luna herzustellen. Roi Danton meldete sich nach kürzester Zeit.
Er war bereits früher über die Vorgänge auf der Erde unterrichtet worden. Auch auf dem Mond hatte es eine Reihe von Veränderungen gegeben. Zwar produzierte NATHAN noch immer mit voller Kraft für EDEN II, aber auf der anderen Seite wurde ein sublunarer Sektor nach dem anderen reaktiviert, die Anti-gravschächte nahmen den Betrieb wieder auf, die Klimatisierung funktionierte plötzlich wieder.
Danton hielt die Lage für derart, daß er sich mit dem größten Teil seiner Mannschaft von rund einhundert Fachleuten an der Suche nach Trevor Casalle beteiligen konnte. Er ließ nur zwanzig Mann als Wachtposten zurück. Die Anreise erfolgte per Transmitter. Seit dem Morgen dieses Tages hatte sich die Zahl der Transmitterkanäle zwischen der Erde und dem Mond verfünffacht. Nahezu jede größere Stadt der Erde war seit kurzem von Luna aus wieder über Transmitter erreichbar.
Inzwischen hatten Jentho Kanthall und Grukel Athosien die Taktik der Suchaktion grob abgesteckt. Als Roi Danton mit seinen Begleitern etwa eine halbe Stunde später eintraf, wurden die Details ergänzt.
Dann begann die Jagd.
Es war 13:20 am 25. November 3584.
*
Viana war in Bluffs Armen eingeschlafen. Aber gegen
Weitere Kostenlose Bücher