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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Insel, die zur Hälfte überschwemmt war. Larry machte erst die Probe
aufs Exempel, ob ihn der Boden trug, ehe er sein Körpergewicht der Insel
vollends anvertraute.
    »Alles okay,
Brüderchen«, sagte er in das Sprechfunkgerät. »Ich bin gelandet. Das
Hexenhäuschen steht fünf Schritte von mir entfernt.«
    »Großartig,
Hänsel! Dann vergiß mir ja nicht einen Lebkuchen und Zuckerkringel
mitzubringen, wenn du wieder hochkommst.«
    »Scheibenhonig
ist es, mein Lieber. Und davon werde ich dir mitbringen. Eventuell auch einen
kleinen Totenschädel, aber nicht aus Plätzchenteig und auch nicht aus
Zuckerguß.
    Damit ist die
ganze Bude dekoriert. Sieht direkt unheimlich aus. Bleib in der Nähe! Wenn es mulmig
wird, wende ich mich vertrauensvoll an dich.«
    Iwan
Kunaritschew hielt die Position. Das Blätterdach unter ihm wehte und flatterte
im heftigen Wind der Flugschrauben. Hin und wieder konnte Iwan einen Blick auf
die trübe, graue Sumpflandschaft erhaschen, aber von der Hütte, die Larry
entdeckt hatte, sah er nichts.
    Larry Brent
ging jedoch geradewegs auf die Hütte zu. Links und rechts flankierten Totenköpfe
auf Pfählen den Weg. X-RAY-3 wußte nicht, daß der vorderste, der frisch und weiß
aussah, erst wenige Stunden alt war. Es war der Schädel von Andrew Coaches.
    Larrys Augen
befanden sich in steter Bewegung, seine Sinne waren gespannt. Er durfte sich keinen
Fehltritt erlauben. Wenn auch nur ein Bruchteil dessen stimmte, was Eleonore
Punter vor zwanzig Jahren als Medium in Schreckensvisionen wahrgenommen und
Perry Wilkinson mitgeteilt hatte, dann befand er sich jetzt vor der Pforte der
Hölle, und sein Leben war keinen Pfifferling mehr wert.
    Vor der Tür
blieb er stehen und griff nach dem Holzklotz, der anstelle einer Klinke
angebracht war.
    Langsam zog
er die Tür nach außen, war auf eine Überraschung gefaßt.
    Und er
erlebte eine!
    Was er durch
die verschmierte, winzige Scheibe nicht hatte wahrnehmen können, jetzt breitete
es sich wie die Kulisse eines Theaters vor ihm aus.
    Wären die
knatternden Rotoren nicht gewesen, wäre es still wie in einem Grab gewesen.
    Vier Menschen
saßen ihm gegenüber.
    Daisy
Sleecher, die auf einem zum Schemel umfunktionierten Baumstamm hockte und ihn aus
zerschundenem Gesicht, aber sonst heil und munter anblickte; Cindy Fuller, die
auf dem Bett lag und ihn verführerisch und etwas stupide anlächelte; Perry
Wilkinson und eine uralte Frau, die in der Ecke vor dem Bastvorhang hockte und
deren Augen matt und glanzlos waren.
    Larry leckte
sich über die Lippen.
    »Es ist die
Frage, wen Sie suchen«, bemerkte Daisy Sleecher. Etwas Verruchtes strömte von ihr
aus. Sie erhob sich.
    »Aber so
treten Sie doch näher, junger Freund! Sie scheinen ein richtiger Mann zu sein.
So etwas fehlt in unserer Runde noch.«
    Larry
beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Sein Hauptaugenmerk hatte er auf die
uralte Frau gerichtet. Sie sah aus wie eine Hundertjährige, verdörrt und
eingeschrumpft, eine lederartige Mumie. Aber sie war älter. Fast dreihundert
Jahre sollte sie alt sein, wenn man Eleonore Punters Ausführungen Glauben
schenkte. Und Larry hatte keinen Grund, an ihr zu zweifeln.
    Machetta aber
bewegte sich nicht und atmete nicht. Sie war tot! Ebenso Perry Wilkinson.
    Sein
wächserner Körper war eine leere Attrappe, wie der Machettas.
    Man wollte
Larry irritieren und nervös machen. Machetta spürte die Nähe einer Gefahr, und sie
versuchte sich zu schützen.
    »Wo ist
Machetta?« fragte Larry dumpf. Sein Blick nahm die primitive Einrichtung auf.
Er achtete auf alles.
    »Aber sie ist
hier, vor Ihnen.« Daisy Sleecher lachte. Mit einer lahmen Bewegung wies sie auf
die regungslose Alte. »Das ist ihr Körper! Alles andere müssen Sie suchen! Das
ist alles!«
    Sie lachte
leise. »Auch wir haben es nicht einfach mit ihr«, sagte sie dann flüsternd. »Sie
versteckt sich. Sie kann ihren Körper verlassen. Vielleicht steckt sie jetzt in
diesem Augenblick in einem von uns! Oder ganz und gar in Ihnen? Woher wissen
wir, daß Sie keine Gefahr für uns darstellen, hm?« Sie kniff die Augen
zusammen. »Ich habe hier Unterschlupf gesucht, bin gestern hier abgestürzt.
Ohne zu wissen, was mich erwartet. Aber dieses kleine Dreckding da hat mir dann
die Wahrheit gesagt.« Ihre Linke zeigte auf Cindy Fuller, die herüberstarrte. »Machetta
steckt in ihr! Kümmern Sie sich um sie!«
    Für einen
Augenblick ließ sich Larry ablenken.
    Cindys Augen
wurden groß wie Untertassen. »Sie lügt!« kreischte

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