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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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stiegen sie aus und schlichen um die Hügelkuppe, legten sich dann auf den Boden und krochen bäuchlings weiter.
    Zwischen hohen trockenen Grasbüscheln blieben sie liegen und spähten zum Lager hinüber.
    Auf den zweiten Blick machte die Behausung einen verwahrlosten Eindruck. Das Holz der Hütte war von Moos überzogen, ringsum waren zahllose Gegenstände am Boden verstreut, und der Gestank von fauligem Fleisch lag in der Luft.
    Wäre das Feuer nicht gewesen, man hätte hier keine Bewohner mehr vermutet.
    Aiko bemühte seine optischen Implantate, um das Areal genauer zu erkunden. Rings um das Lager, in einem Umkreis von etwa fünfzig Metern, waren kleine vergitterte Holzkisten ausgelegt. In einigen von ihnen gewahrte der Cyborg die Wärmeabstrahlungen von gedrungenen Tieren - offenbar handelte es sich um Fallen. Also doch Jäger?
    Auch in der Hütte konnte Aiko Wärmequellen orten. Er war sich allerdings nicht sicher, wie viele es waren, weil das Feuer seine Wahrnehmung trübte. Sicherheit bekamen er und Honeybutt erst, als das Fell vor dem Eingang beiseite geschlagen wurde und zwei Gestalten erschienen.
    Unwillkürlich sank Aiko die Kinnlade herunter. »Das… das gibts doch nicht«, entfuhr es ihm voller Verblüffung.
    »Was ist?«, fragte Honeybutt, die ihre Augen zu schmalen Schlitzen verengt hatte, trotzdem aber auf diese Entfernung nicht erkennen konnte, wer dort aus der Hütte getreten war.
    »Die beiden dort«, erklärte Aiko, »sind Jed Stuart und Majela Ncombe…«
    ***
    Honeybutt Hardy brauchte einen Moment, um das zu verdauen.
    Jed und Majela waren Teilnehmer der Expedition gewesen, die der Weltrat an den Kratersee geschickt hatte. Sie hatten gegen Smythes Willkür rebelliert und eine Meuterei angezettelt, sich abgesetzt und waren auf Matthew Drax’
    Expedition gestoßen.
    Vor einigen Wochen hatten sie sich dann wieder bei Nacht und Nebel von der Gruppe getrennt, um sich allein nach Westen durchzuschlagen - wie es aussah, waren sie jedoch nicht allzu weit gekommen.
    Jetzt konnte auch Honeybutt die beiden erkennen. Sie waren an den Rand des Lagers gekommen, um die Fallen zu kontrollieren, die dort ausgelegt waren.
    Spontane Freude ließ die Widerstandskämpferin alle Vorsicht vergessen. Wenn man feindseliges Niemandsland durchquerte und gerade erst der Bedrohung durch eine riesenhafte Bestie entkommen ist, sind vertraute Gesichter ein wirklich erfreulicher Anblick.
    »Los«, raunte sie Aiko zu, »begrüßen wir sie!« Und noch ehe der Cyborg darauf antworten konnte, hatte sie sich schon erhoben und näherte sich dem Lager. Aiko zögerte noch einen Moment, dann folgte er ihr - was hätte er auch tun sollen?
    Seiner Logik widersprach es, dass sie hier auf Jed und Majela trafen - hätten die beiden nicht schon längst über alle Berge sein müssen? Andererseits würden Jed und Majela sicher eine stichhaltige Erklärung dafür haben…
    »Hallo!«, rief Honeybutt schon von weitem, und Jed und Majela blickten auf.
    Der Sprachwissenschaftler und die Soldatin sahen ein wenig mitgenommen aus. Es dauerte eine Weile, bis sie Honeybutt und Aiko erkannten. Sie tauschten einen fragenden Blick, dann hob Jed die Hand und winkte ihnen zu, während Majela nur dastand und wartete.
    Aiko und Honeybutt überschritten den Kreis, in dem die Fallen ausgelegt waren. In einigen davon konnte Aiko rattenähnliche Tiere erkennen.
    »Hallo, Jed, hallo, Majela«, grüßte er den Wissenschaftler und seine Begleiterin. »Was für eine Überraschung, euch hier zu treffen.«
    »Überraschung?«, fragte Honeybutt und versetzte ihm einen Rippenstoß. »Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts! Ich kann nicht glauben, dass wir uns ausgerechnet hier im Niemandsland begegnen!«
    »Guten Tag, Honeybutt«, grüßte Jed Stuart mit dem ihm eigenen, sanften Lächeln. »Hallo, Aiko. Das ist in der Tat ein erstaunlicher Zufall. Was führt euch in diese Gegend?«
    »›Führt‹ ist das falsche Wort, würde ich sagen«, erwiderte Aiko. »Wir wurden gehetzt. Von einem zentnerschweren Koloss mit Fell und fürchterlichen Pranken.«
    »Ein Taikepir«, sagte Majela und nickte. »Die russische Variante des Izeekepir. Sie sind gefährlich. Aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Hierher kommen sie nicht.«
    »Ein Glück«, meinte Honeybutt lächelnd.
    »Seid ihr… zu Fuß gekommen?«, fragte Jed, nach den Stiefeln der beiden schielend.
    »Nein, zum Glück nicht. Das Dingi des ARET steht dort hinter dem Hügel. Wir konnten ja nicht wissen, mit wem

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