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0843 - Jagdgebiet Hölle

0843 - Jagdgebiet Hölle

Titel: 0843 - Jagdgebiet Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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beantworten. Und nein, ich habe den Transmitter nicht installieren lassen. Es handelt sich vielmehr noch um ein Geheimprojekt der ERHABENEN Tanaar. Nachdem wir sie zur Flucht vom Kristallplaneten gezwungen hatten, flog sie mit ihrem Schiff hierher, um auf diese Weise das Sternenschiff zu kapern. Wäre ihr das gelungen, hätte sie doch noch gesiegt. Aber wir wussten, was sie beabsichtigte und schossen sie über diesem Gebiet ab.«
    »Leider fiel dann das Schiff auf Paris und zerstörte es«, murmelte Zamorra.
    Asmodis nahm die beiden anderen erneut mit in den Teleport. An einer versteckten Stelle, direkt am Ufer der Loire, kamen sie wieder heraus. Es dämmerte. In der Ferne sahen sie Château Montagne stolz auf seinem Felsen thronen.
    »Hast du jetzt das Ziel verfehlt, oder was?«, beschwerte sich Zamorra bei Asmodis. »Du hättest uns auch gleich irgendwo im Château absetzen können.«
    »Dein Gedächtnis scheint noch immer nicht richtig zu funktionieren«, antwortete der Dämon. »Sonst würdest du nicht so einen Unsinn reden. Das Energiefeld rund um das Château unterbindet jede magische Aktivität. Innerhalb des Feldes funktioniert Magie nicht mehr. Aber vielleicht solltest du jetzt dein Amulett rufen.«
    »Bist du noch ganz bei Trost, Asmodis? Wie's aussieht, reicht das Unterdrückungsfeld bis hierher und hindert dich zusätzlich noch am klaren Denken. Wenn ich das Amulett jetzt rufe, geben wir einen strategischen Vorteil aus der Hand. DIE MACHT weiß dann nämlich umgehend, dass wir da sind, dass ich noch lebe. Zuerst müssen wir mal rausfinden, was DIE MACHT überhaupt ist und wo sie sich befindet.«
    »Wo du recht hast, hast du recht«, murmelte Asmodis. »Die Dämonen und Ewigen haben's ja nur zehn Jahre probiert. Da werden wir's doch in dreizehn Minuten locker schaffen.«
    »Ich bin mir sicher, dass DIE MACHT umgehend reagiert, wenn sich Zamorra das Amulett direkt im Château aneignet«, machte Ted Ewigk dem Geplänkel ein Ende. »Diese Situation kann sie sich nicht leisten, weil das viel zu gefährlich für sie ist.«
    »Da ist was dran«, bestätigte der Meister des Übersinnlichen. »Also rein in den alten Kasten. Aber wie?«
    »Es gibt Mittel und Wege«, orakelte der ERHABENE. »Asmodis, mein Freund, würdest du uns bitte ›zum Teufel‹ bringen?«
    »Einen größeren Teufel als mich gibt's nicht. Aber bitte. Dein Wunsch ist mir Befehl, ERHABENER.«
    Dieses Mal teleportierte Asmodis die Reisegesellschaft in das kleine Dorf am Fuße des Châteaus, genauer: in den Keller von Mostaches Wirtschaft. Sie kümmerten sich nicht um das Gelärm, das aus der Schankstube bis hier herunterdrang.
    »Pfui Teufel. Hier riecht's ja noch muffeliger als bei Zamorras unter der Bettdecke«, übte sich der Meister des Übersinnlichen in Selbstironie.
    Derweil trat Ewigk an eines der Weinregale, hob es an und hievte es ein Stück zur Seite. Dahinter erschien ein finsterer Gang.
    Zamorra und der ERHABENE huschten hinein und zogen das Regal wieder an die Wand, ohne die Weine gehobener Mittelklasse zu beschädigen. Asmodis hatte sich bereits wieder vom Acker gemacht. Mit dem nachvollziehbaren Argument, er wolle dem Unterdrückungsfeld nicht in die Quere kommen. Er halte sich aber als stille Eingreifreserve bereit.
    Zamorra und Ewigk stapften durch den schmalen Gang, der ständig leicht bergauf führte. Jetzt zahlte es sich aus, dass Zamorra aus einem von Mostaches Regalen eine Taschenlampe hatte mitgehen lassen. Der Lichtkegel riss gemauerte Wände, dann wieder Naturfels und reine Erde, durchsetzt von Wurzelwerk, aus der ewigen Finsternis. Überall tropfte es, feine Rinnsale liefen an den Steinen herunter. Ratten huschten umher, die Besitzerinnen diverser Spinnweben begegneten der plötzlichen Lichtflut durch geordneten Rückzug.
    Bei dem Gang handelte es sich um einen Teil des weit verzweigten Labyrinths, das unter dem Château existierte. Dass ihn Zamorra bisher noch nicht gekannt hatte, wollte nicht viel besagen. Der größte Teil dieses Ganglabyrinths war bis heute unerforscht. Und wer mochte schon wissen, ob es diesen Gang auch in seiner eigenen Welt gab.
    Nach einer guten halben Stunde drängten sie sich durch einen Vorhang aus dichtem Wurzelgeflecht und standen in den Katakomben.
    »Ach ja, was ich Sie noch gar nicht gefragt habe, ERHABENER. Wo müssen wir eigentlich hin? Ich meine, wo sollen wir das Amulett nun klauen?« Zamorra grinste schief, während er sich provisorisch vom Erdreich befreite, das in seine Haare

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