0843 - Jagdgebiet Hölle
gelangt war.
»Es schwebt im Nordturm, in einem kleinen Zimmer mit allerlei seltsamen Utensilien darin.«
»Sie meinen das ›Zauberzimmer‹.« Zamorra erkannte die Lokalität trotz der relativ ungenauen Beschreibung sofort. »Es ist also doch existent. Nichts wie hin.«
Sie kamen nicht weit. Noch in den Katakomben stießen sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auf eine Gruppe Wächter, mit der sie sich ein heißes Feuergefecht lieferten.
Ted Ewigk erledigte einen Gegner, bevor die Körperschirme aufflammten. Da auch der ERHABENE aus seiner Tarnexistenz als Paul Gascoigne einen besaß, blieb die »Anatomische-Südpol-Karte« eindeutig bei Zamorra hängen. Er war weitaus am verwundbarsten.
Da weitere Wächter ihre Kollegen verstärkten und mit hochfrequenten Elektroschocks um sich schossen, blieb den beiden Invasoren nur noch der Rückzug. Im letzten Moment konnten sie unerkannt wieder im Geheimgang verschwinden.
»Verdammter Mist!«, keuchte Zamorra, als sie abseits von Mostaches Wirtschaft im Schatten eines Schuppens hockten. »Haben Sie das gesehen, Ewigk? Nicole hat eiskalt auf mich geschossen, obwohl sie mich deutlich erkannt hat. Sie muss mich erkannt haben. Ich habe sie ja auch gesehen.«
»Was haben Sie erwartet, Zamorra? Sie ist ebenfalls Gefangene DER MACHT. Ich weiß es schon länger.«
»Sagen Sie mal, Sie ERHABENER, Sie, wie ist es Ihnen eigentlich gelungen, so lange unerkannt im Herzbereich dieser komischen MACHT zu operieren?«
»Lassen Sie mir ein paar kleine Geheimnisse.«
»Nicht gern, aber nun gut. Soll ich Ihnen was sagen, Ewigk? Das war gar nichts. Jetzt weiß DIE MACHT, dass ich noch unter den Lebenden weile, der Überraschungseffekt ist weg. Aber ich wäre nicht Zamorra, wenn ich nicht noch ein paar abgefahrene Tricks auf Lager hätte.« Er grinste breit.
»Tatsächlich? Da bin ich aber mal gespannt.«
Der Meister des Übersinnlichen konzentrierte sich auf die Technik, die er vor langer Zeit von einem tibetischen Mönch gelernt hatte. Er »verbot« seiner Körperaura, die Grenzen der körperlichen Abmessungen zu verlassen. So konnte er von anderen nicht mehr wahrgenommen werden.
»He, wo sind Sie plötzlich?« Ted Ewigk sprang erschrocken auf.
»Hier.«
»Wo, hier.«
»Na, hier, wo ich gerade noch war. Ich habe mich keinen Millimeter fortbewegt. Ich bin jetzt nämlich unsichtbar.«
Der ERHABENE tastete nach Zamorra. Dessen Konturen schälten sich aus dem Nichts, als er ihn berührte.
»Nicht schlecht, der-Trick«, sagte Ewigk anerkennend. »Ich würde liebend gerne sehen, ob er im Unterdrückungsfeld des Châteaus auch noch funktioniert.«
»Sch…«, fluchte der Meister des Übersinnlichen wenig professorenhaft. »Daran habe ich im Moment nicht gedacht. Ich befürchte, dass Sie recht haben, Ewigk.«
»Vielleicht kann ich ja helfen?«
Die beiden fuhren herum. Hätten es sich bei ihnen um ganz normale Menschen gehandelt, wären sie mit Sicherheit vor Angst gestorben, als der riesige Teufel aus den Schatten trat.
»Ach, du bist's.« Zamorra atmete erleichtert durch. »Und, was willst du tun? Ich meine, ich könnte das Amulett auch hierherrufen und dann greifen wir eben von außen an.«
»Das können wir immer noch machen. Ich darf euch beiden zuerst mal die betrübliche Mitteilung machen, dass Satans Ministerpräsident Lucifuge Rofocale vor wenigen Minuten den Weg allen Fleisches ging. Ich befürchte aber, dass seine Seele auf dem Weg in den ORONTHOS abhanden gekommen ist. Wahrscheinlich wird sie jetzt gerade in einen Dhyarra-Kristall transferiert.«
»Woher weißt du das?«, fragte Zamorra verwundert.
»Nun, unsere höllische Majestät, unser von allen geliebter Kaiser LUZIFER, von dem niemand weiß, wo er sich Asyl gesucht hat, teilte es den überlebenden Erzdämonen per Mentalimpuls mit. Wir Erzdämonen, musst du wissen, sind alle auf diese Weise mit dem Höllenkaiser verbunden.«
»Interessant«, murmelte der Professor. »Aber wie könnte uns das weiterhelfen?«
»Es wird, meine Freunde, es wird. Keine Situation ist so verfahren, als dass man nicht noch positive Aspekte daraus gewinnen könnte.«
»Dein Wort in Gottes Gehörgang.«
Asmodis verzog angewidert das Gesicht.
***
Sie teleportierten zu dem versteckten Platz an der Loire zurück, von dem aus sie ihr Unternehmen gestartet hatten. Asmodis bat seine Mitstreiter, auf ihn zu warten. Dann verabschiedete er sich wieder mal schwefelstinkend.
Zamorra und der ERHABENE vertrieben sich die Zeit mit
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