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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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darin geendet, dass er im Internet surfte und routinemäßig die Suchmaschinen das Netz nach aktuellen unerklärlichen Ereignissen durchforsten ließ.
    Stichworte wie Monster, Teufel oder Dämon brachten dabei manches Mal erstaunliche Ergebnisse.
    So waren einige Stunden vergangen, in denen sich der Parapsychologe durch Berichte über neue Kinoproduktionen, aktuelle Bestseller amerikanischer Horrorautoren und religiöse Gruppierungen gearbeitet hatte. Teils hatte er nur den Kopf schütteln können, teils hatte ihn der erfundene Horror amüsiert, teils war er erstaunt und geschockt über das, was sich Menschen ausdachten. Ihm reichte der tägliche Schrecken, den seine Berufung als Dämonenjäger mit sich brachte. Ein Hauch von Egoismus regte sich in ihm und raunte ihm zu, Aufgaben wie diese doch künftig wieder komplett Pascal Lafitte zu überlassen, seinem Vorsortierer.
    Nun war er auf diesen Artikel in der Online-Ausgabe einer deutschen Regionalzeitung gestoßen. Wo die Überschrift noch mit einem mysteriösen Nebel die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen versuchte, ging der eigentliche Text einen Schritt weiter. Die erwähnte Zeugin sprach nirgends von einem Nebel , sondern klipp und klar von einem Dämon.
    Es war böse , las Zamorra die Worte, die der Reporter ihr in den Mund legte, dunkel und schrecklich. Ein dunkles Wallen, das erst meinen Freund fraß und mich dann verfolgte. Ein körperloser Dämon, vielleicht sogar der Teufel seihst.
    Der Journalist ging eher spöttisch mit dieser Aussage um, schrieb seine Vermutung nieder, dass die Zeugin unter starkem Schock stehe und über eine blühende Fantasie verfüge.
    Bereits an dieser Stelle ahnte Zamorra, was dort in Deutschland tatsächlich geschehen war. Insgeheim wartete er schon seit Wochen darauf, irgendwo auf eine derartige Nachricht zu stoßen. Ein dunkles Wallen… ein körperloser Dämon…
    Der Meister des Übersinnlichen atmete tief durch. Er hatte zwar gewusst, dass es früher oder später so weit sein würde, aber das machte die Entdeckung nicht einfacher.
    Die Hände zu Fäusten geballt, las er weiter.
    Bald schwanden die letzten Zweifel. Über den genauen Zustand der schrecklich zugerichteten Leichen wurden nur Andeutungen gemacht, aber diese genügten.
    Zamorra klickte auf das Symbol, das den Online-Artikel ausdrucken ließ. Ungeduldig wartete er, bis der Drucker die Seiten ausgespuckt hatte, schnappte sie sich und begab sich auf die Suche nach Nicole Duval.
    Seine Geliebte und Kampfpartnerin musste erfahren, was er entdeckt hatte. Zamorra entsann sich, dass Nicole noch einige Zeit in der Bibliothek des Châteaus hatte verbringen wollen, und tatsächlich traf er sie dort an.
    »Schlechte Neuigkeiten«, kam er ohne Umschweife zur Sache.
    Sie wandte sich um und schüttelte den Kopf, dass die heute leuchtend roten schulterlangen Haare flogen. Dank ihres Perückenticks wechselte sie die Haarpracht mindestens ebenso häufig wie andere Frauen ihre Unterwäsche. »Es ist immer wieder erfrischend, wenn du überschäumend gute Laune verbreitest.«
    »Leider ist mir nicht zum Scherzen zumute.«
    »Was ist los?«
    »Einer unserer Feinde hat seine Drohung wahr gemacht. Er hat zum ersten Mal seit Jahrhunderten die Erde aufgesucht und bereits die ersten Opfer gefunden. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen.«
    Nicole zögerte. »Wer…?«
    »Kelvo ist zurück!«
    ***
    »Kelvo«, wiederholte Nicole und verzog schmerzlich das Gesicht.
    Sie erinnerte sich ebenso gut wie Zamorra an ihre Begegnungen mit diesem Dämon, die sie in die Vergangenheit und Gegenwart einer fremden Welt geführt hatten. [1]
    Kelvo, dèr den gläsernen Tod unter den dortigen Bewohnern verbreitet hatte. Das waren zum einen die echsenartigen Staublinge gewesen, zum anderen die riesigen irdischen Spinnen gleichenden Wüstensprinter, die sich als zwei intelligente Rassen ihre Welt teilten. Das führte nicht nur deswegen zu Problemen, weil die Wüstensprinter die Staublinge als Delikatesse ansahen…
    Durch die Umstände der Zeitreise war es in dieser fremden Dimension dazu gekommen, dass Zamorra dort als quasigöttliches Wesen verehrt worden war. Der Gedanke daran bereitete ihm heute noch ein mulmiges Gefühl. Gegenstand religiöser-Verehrung zu sein, war eine zutiefst ungewöhnliche Erfahrung gewesen.
    Ähnliches hatte er auch schon einige Zeit vorher erlebt, als sich das siebte der dreizehn Siegel öffnete, über die das rätselhafte Buch unbekannter Herkunft verschlossen. Dabei war Zamorra

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