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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gys-Voolbeerah fernhalten mußten, solange es nicht möglich war, die in der Luft feinverteilten Moleküle aufzufangen, die an den Riechzellen der Gys-Voolbeerah jenen Reiz auslösten, der im Hauptnervensystem dieser Wesen als arttypischer Geruch identifiziert wurde, durch Analyse die chemische Formel dieses Geruchsstoffs herauszufinden und hochempfindliche Geräte zu konstruieren, die diesen artspezifischen Geruchsstoff aus den zahllosen anderen in der Luft verteilten Geruchsstoffen herausfanden und das anzeigten.
    Argyris nahm sich vor, die Nähe der Gys-Voolbeerah zu suchen und seine Chemo-Rezeptoren laufend arbeiten zu lassen. Vielleicht konnte er dann hinterher durch Vergleiche mit den Aufzeichnungen der Rezeptoren in einer nicht durch Molekülverformer frequentierten Luft herausfinden, wodurch sich die Proben voneinander unterschieden. Ob das überhaupt möglich war, ließ sich nicht vorhersagen, denn es mochte sein, daß die Riechzellen der Gys-Voolbeerah empfindlicher waren als die Chemo-Rezeptoren des Vario-Roboters, so daß sie die Geruchsstoffe in einer derart geringen Konzentration registrierten, wie es den Chemo-Rezeptoren nicht möglich war.
    Aber wichtiger war im Augenblick, daß Argyris sich um Tekener und Vanne kümmerte. Er hatte zwar gesehen, daß die beiden Bewußtlosen von mehreren Gys-Voolbeerah aus der großen Halle der Ausweichzentrale geschleppt wurden, aber der Ort, an den man sie gebracht hatte, lag nicht im Erfassungsbereich des Uralt-Spionsystems.
    Anson Argyris lächelte, als er sich seinen Aktionsplan zurechtlegte. Diesmal wollte er die Molekülverformer mit ihrer eigenen Waffe schlagen.
     
    *
     
    Der Topsider verharrte im kühlen Schatten der beiden dicht beieinanderstehenden Felsklippen, die mitten in dem schwärzlichen Moorsee deplaziert wirkten.
    Das riesige Ungeheuer, das sich auf dem schlammigen Grund des flachen Moorsees suhlte, fuhr brüllend hoch. Die roten Augen in dem riesigen Echsenkopf starrten auf den „entfernten Verwandten", der im Vergleich zu dem Tyrannosaurier ein Winzling war, ein Appetithappen, der fast unbemerkt auf der Zunge zergehen würde.
    Aber der Topsider schien keinen Gedanken daran zu verschwenden, daß er sein Leben zwischen den messerscharfen Zähnen, von denen jeder etwa so groß war wie ein menschliches Bein, beenden könnte.
    Im Gegenteil! Er winkte fröhlich und sagte: „Einen schönen guten Morgen, Ernie!"
    Danach sagte er etwas, das an dieser Stelle genauso deplaziert wirkte wie die beiden Felsklippen: eine schnelle Folge unterschiedlicher Zahlengruppen.
    Der Tyrannosaurier klappte das Maul zu, stapfte mit seinen mächtigen Säulenbeinen behutsam durch das schlammige, faulig riechende Wasser.
    Vor dem Topsider senkte er den Oberkörper, bis sich die Nüstern mit den stiefelbewehrten Füßen des Topsiders auf gleicher Höhe befanden.
    Unerschrocken kletterte der Topsider über den Nasenrücken und die schrundige Lederhaut der Raubechse, turnte mit ausgebreiteten Armen zwischen den Augenwülsten hindurch und rutschte danach bis in die leicht vorspringende Öffnung des linken Ohres. Dort stellte er sich mit den Füßen auf den unteren Rand, packte mit den Händen zwei ledrige Hautlappen, die aus unerfindlich scheinenden Gründen zwei Löcher enthielten, so daß sie als Halteschlaufen gebraucht werden konnten.
    Nachdem er derart festen Halt gefunden hatte, sagte der Topsider: „Abmarsch in Richtung Südost, Ernie! Aber vorsichtig bewegen, sonst falle ich herunter wie eine reife Pflaume!"
    „Verstanden, Majestät!" schallte es aus einer besonders groß ausgeprägten Hauptpore links neben dem Ohr. Der Tyrannosaurier drehte sich bedächtig um und schlug dann die angegebene Richtung ein.
    Der Topsider musterte von seinem luftigen Platz, aus die Umgebung. Mehrmals tauchten andere Saurier auf, aber sie wichen dem König der Raubsaurier aus.
    Nur die buntgefiederten kleinen Vögel, die dem Unwissenden angesichts der Saurier wie ein Anachronismus vorkommen mochten, fürchteten das Ungetüm nicht. Sie entstammten allerdings nicht der Evolution von Olymp, sondern waren die Nachkommen der ehemals von Terra importierten Singvogelarten. Unbekümmert balgten sie sich auf dem Schädel und dem Rücken des Giganten.
    Besonderes Interesse schenkte der Topsider den über das nicht weit entfernte Wipfeldach des Dschungels ragenden oberen Rumpfteilen der fünf Raumschiffe, die scheinbar planlos in dieser wilden Gegend abgestellt worden waren.
    Plötzlich neigte der

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