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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erkennbaren waren - und alles, was außerhalb des Universums, also des Weltganzen in umfassendem Sinne, liegen mochte, wenn überhaupt, war für Bewohner des Universums nicht erkennbar.
    Dennoch blieben die beiden Molekülverformer unwillkürlich stehen, als sie die Grenze überschritten und vor sich einen dämmerigen Abgrund sahen, der bis in die Unendlichkeit zu reichen schien.
    Hoch über diesem Abgrund, Millionen Kilometer oder Milliarden Lichtjahre entfernt, leckten gelbe Flammen an traubenförmig angeordneten, irisierend leuchtenden Kugeln.
    Etwas, das das Aussehen eines silbernen Kometen hatte, fuhr rasend schnell zwischen den Kugeltrauben hindurch und hinterließ eine grellweiß leuchtende Spur, die erst nach Sekunden verblaßte und nach Minuten völlig verschwand.
    Orghoriet packte Baikwietel am Ärmel des Tekener-Raumzugs (denn selbstverständlich hatten die beiden Gys-Voolbeerah sich die Oberbekleidung der beiden anderen übergestreift) und wollte etwas sagen.
    Baikwietel, der fürchtete, sein Begleiter könnte eine Bemerkung machen, die sie eventuell verriet, sagte schnell: „Sie wissen sicher besser als ich, daß es sich nur um eine Illusion handelt, Kershyll."
    Orghoriet atmete einmal tief durch, dann erwiderte er: „Mein Freund Anson pflegt energetische Brücken über die Abgründe seiner Illusionen zu bauen, Ron.
    Wer den Brücken vertraut, kommt hinüber."
    Dennoch verkrampfte er sich, als er den ersten Schritt über die grundlos erscheinende Tiefe tat. Doch als er merkte, daß seine Füße einen festen Halt fanden, ging er weiter. Baikwietel mußte sich beeilen, um mit seinem Begleiter Schritt zu halten.
    Er vermutete, daß die harte, aber unsichtbare Fläche, die ihn trug, aus projizierter Energie bestand.
    Seine Vermutung erlitt einen Stoß, als er und Orghoriet sich ungefähr in der Mitte über dem dämmerigen Abgrund befanden und der Boden schlagartig sichtbar wurde, ein mattschwarzer Boden aus unbekanntem Material.
    Im nächsten Moment brauchte er alle seine Willenskraft, um nicht vor Schreck aufzuschreien, denn die schwarze Fläche kippte und drehte sich plötzlich um hundertachtzig Grad, so daß die beiden Gys-Voolbeerah mit dem Köpfen nach unten über dem Abgrund hingen, Das Gefühl des Fallens war so stark, daß Baikwietels Hände auf der Suche nach einem Halt ziellos durch die Luft tasteten.
    Seltsamerweise genügte das alberne Kichern, das von irgendwo aus der Dunkelheit jenseits des Abgrunds kam, um dem Gys-Voolbeerah klarzumachen, daß seine Sinne einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen waren.
    Es war in Wirklichkeit nicht der Boden gewesen, der seine Lage verändert hatte; die Projektion des Abgrunds war von unten nach oben versetzt worden.
    Und jemand machte sich über seine irreale Reaktion lustig!
    Er blickte in die Richtung, aus der das Kichern ertönt war, sah aber niemanden. Erst, als es heller wurde, erkannte er die leicht gebeugte Gestalt eines Mannes im Greisenalter, dem jeder Schritt Schmerzen zu bereiten schien und der sich schwer auf einen Stock stützte.
    Auf dem zerknitterten Gesicht lag ein Grinsen, das aber verschwand, als der Alte auf die beiden Gys-Voolbeerah zuschlurfte. Da verzog es sich vor Schmerz. Jammernd blieb der Alte stehen. Etwas drohte ihm aus dem Mund zu rutschen.
    Er schob es fluchend zurück.
    Verblüfft sah Baikwietel, daß es sich um eine Zahnprothese handelte, wie sie heutzutage überhaupt nicht mehr hergestellt wurden, da es billiger war, durch Anregung bestimmter Zellgruppen zur Regenerierung neue Zähne wachsen zu lassen.
    „Was ...", begann er, wurde aber gestoppt, als Orghoriet ihm eine Hand warnend auf den Unterarm legte.
    Der Alte tappte zwei Schritte näher. In seinen Augen blitzte es listig.
    „Nun, hast du mich erkannt, mein Sohn?" fragte er und schaute dabei in Orghoriets Richtung.
    Baikwietel blickte seinen Begleiter alarmiert an. Kannte der echte Kershyll Vanne den Alten und hatte Orghoriet etwa dieses Wissen nicht mitübernommen?
    Er war beruhigt, als er die Mundwinkel der Vanne-Kopie zucken sah.
    „Plagt dich wieder einmal die Gicht, Hathor Manstyr?" fragte Orghoriet ironisch. „Dann solltest du ein Bad in einer heißen Schwefelquelle nehmen."
    „Willst du mich umbringen, Bube!" schimpfte der Alte und drohte mit dem Stock.
    Orghoriet lachte und sagte, zu der Tekener-Kopie Baikwietels gewandt: „Das ist die Maske, in der mir Seine Majestät zum erstenmal gegenübertrat, Ron. Offenbar wollte er prüfen, ob ich wirklich

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