Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kershyll Vanne bin."
    „Kaiser Argyris?" fragte Baikwietel entgeistert. So hatte er sich den Spezialroboter nicht vorgestellt.
    „Diese Maske kannte ich noch nicht, Anson", fügte er schnell hinzu, als er sich an Tekeners Wissen erinnerte, wie er zu dem Robotkaiser stand.
    Der Alte kicherte wieder. Er schien sich über irgend etwas köstlich zu amüsieren.
    „Ihr seid sicher mit der ALHAMBRA gekommen, Freunde", sagte er. „Seid mir willkommen in meinem Reich!"
     
    *
     
    Anson Argyris führte seine Besucher durch ein Labyrinth der unterschiedlichsten Illusionen in einen Raum, dessen Wände die Trivideoprojektionen einer sturmgepeitschten See zeigten.
    Der Boden des Raumes bestand ebenfalls - allerdings aus einer materiell stabilen - Trivideoprojektion und vermittelte den überzeugenden Eindruck, der Boden einer Panzerplastkuppel zu sein, die die Spitze einer winzigen Insel im Meer krönte.
    Mitten in der imaginären Panzerplastkuppel standen um einen runden Tisch drei bequeme Sessel. In einen ließ der Alte sich ächzend sinken, dann klatschte er in die gichtigen Hände.
    Auf der Tischplatte erschienen - wie von Geisterhand hingezaubert - eine große Thermoskanne und drei Kaffeetassen, mit Untertassen selbstverständlich, dazu eine offene Dose mit Würfelzucker und ein Kännchen mit Sahne.
    „Bitte, bedient euch!" krächzte der Alte. „Eine Erfrischung wird euch gut tun. Verzeiht mir, wenn ich euch nicht bediene, wie es einem Gastgeber zustünde, aber die Gichtknoten in meinen Fingern ..."
    Orghoriet und Baikwietel spielten das Spiel mit. Sie waren heilfroh, daß der Vario-Roboter sie als Tekener und Vanne akzeptierte. Nach dem ersten Schluck stellte Baikwietel fest, daß Argyris ihnen kein Kaffee-Surrogat, sondern echten Kaffee bot - und das, obwohl es seit beinahe hundert Jahren keinen echten Kaffee mehr gab.
    „Meine Kaffee-Vorräte stammen noch aus irdischer Produktion"; erklärte der Vario-Roboter.
    „Vakuumverpackt und gegen Aromaverlust gesichert."
    Baikwietel setzte seine Tasse ab.
    „Wie geht es Ihnen, Anson?" erkundigte er sich. „Wir haben beim Orbitanflug fünf unterschiedliche Raumschiffe an der Nordküste des Trap-Ozeans geortet und fürchteten schon. Sie hätten Unannehmlichkeiten."
    Per Alte kicherte, dabei fiel seine Zahnprothese in die Kaffeetasse, die er gerade vor dem Mund hielt.
    Mit einem Fluch fischte er sie heraus und schob sie in seinen Mund zurück.
    „Ich denke, ich werde demnächst meinen Zahnarzt wechseln", sagte er. „Unannehmlichkeiten? Nicht, daß ich wüßte. Bei mir ist alles in bester Ordnung. Nur einsam habe ich mich gefühlt, bevor ihr kamt."
    Baikwietel lächelte.
    „Das hat nun ein Ende, Anson. Warum rufst du nicht die ALHAMBRA und bittest Coden Gonz, endlich zu landen?"
    Argyris schaute ihn über den Tassenrand an.
    „Obwohl an der Nordküste des Trap-Ozeans fünf Raumschiffe stehen?" erwiderte er verwundert. „Ich wußte nichts davon, aber nun, da ihr mir davon berichtet habt, kann ich eine Landung der ALHAMBRA nicht eher befürworten, als bis ich geklärt habe, was in meinem Trap-Reservat gespielt wird."
    „Die Raumschiffe sind verlassen", sagte Baikwietel. „Ich selbst habe mich dort umgesehen, bevor ich zur ALHAMBRA zurückkehrte und Kershyll mitnahm."
    „So, sie sind verlassen!" erwiderte der Vario-Roboter gedehnt. „Dann besteht ja überhaupt kein Grund zur Besorgnis. Ich werde sofort die ALHAMBRA anrufen."
    Er erhob sich und war aus dem Raum und aus dem Blickfeld der beiden Gys-Voolbeerah verschwunden, bevor diese auf den Gedanken kamen, ihn zu begleiten.
    „Das gefällt mir nicht", flüsterte Baikwietel dicht an Orghoriets Ohr. „Der Roboter behauptet, er hätte erst von uns von den fünf Raumschiffen erfahren, aber als ich ihm sagte, sie seien verlassen, nahm er das mit solchem Gleichmut auf, als wüßte er es. Könnte er uns durchschaut haben?"
    „Das glaube ich nicht", flüsterte Orghoriet zurück. „Vannes Wissen enthält die Information, daß der Robotkaiser sich meist recht exzentrisch benimmt."
    Sie fuhren auseinander, als eine laute Stimme sagte: „Nicht grundlos, meine Herren Molekülverformer - beziehungsweise Baikwietel und Orghoriet! Ich pflege damit meine Gesprächspartner so zu verwirren, daß ich schnell herausfinde, ob sie die Wahrheit sagen oder nicht.
    Bei Ihnen war das allerdings unnötig, denn ich habe alles mitgehört und mitgesehen, was in meiner Ausweichzentrale TRAPPER vorgeht."
    Die beiden Gys-Voolbeerah sprangen auf,

Weitere Kostenlose Bücher