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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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füllen können.«
    Monica Peters trat zu Tendyke und strich ihm sanft über die Wangen. »War das nötig, Rob?«
    »Der Kerl provoziert mich ständig Es wurde Zeit, ihm mal seine Grenzen zu zeigen.« Er schluckte. »Kein Sorge, ich hätte ihn nicht umgebracht. Aber er soll es glauben. Vielleicht reißt er sich dann etwas zusammen.«
    »Außerdem irrt er sich«, sagte Uschi. »Wenn Zamorra sich noch im Château befunden hätte, wäre uns das aufgefallen. Wegen seiner Mentalsperre können wir zwar seine Gedanken nicht lesen, aber wir können sein Bewusstsein orten. Und da war nichts.«
    Woher sollten sie ahnen, dass sie von der Abschirmung durch das Buch getäuscht worden waren?
    Plötzlich zuckten die Zwillinge zusammen.
    »Da unten ist irgendetwas«, flüsterte Monica.
    »Was?«, stieß Tendyke hervor. »Doch nicht… Zamorra?«
    »Nein«, sagte Uschi. »Es ist etwas ganz anderes. Der Hauch von etwas, wenn wir das mal so formulieren dürfen.«
    »Es ist… es ist auch nicht genau dort, wo das Château früher war«, sagte Monica. »Sondern… ein kleines Stück…«
    »Dahinter«, vollendete Uschi.
    Tendyke starrte die Holografie an, die nur ein tiefes Loch im Felsgestein zeigte, wo sich vorher Château Montagne befunden hatte. Ein Stück dahinter war alles unversehrt.
    »Die Gräber«, murmelte er.
    ***
    Butler William seufzte. Er sah das rhythmisch aufleuchtende Licht der Warnblinkanlage und fand, dass das eigentlich für die Katz war. Kein anderer Autofahrer war hier unterwegs, der vor dem am Straßenrand stehenden Renault Twingo hätte gewarnt werden müssen.
    Ein simpler Reifendefekt hatte ihn lahmgelegt.
    An sich war so etwas für den Schotten kein Problem. Er hatte einen Radwechsel gemacht und versucht, diesen Reifen aufzupumpen.
    Beim Versuch war es geblieben. Der Ersatzreifen war ebenfalls beschädigt. Offenbar hatte Lady Patricia schon einmal einen Wechsel vorgenommen und dann schlicht und ergreifend vergessen, den kaputten vom Reifendienst austauschen oder flicken zu lassen. Und William war nun der Leidtragende.
    Darüber hinaus hatte er kein Mobiltelefon mitgenommen. Normalerweise benutzte er Professor Zamorras BMW, und der verfügte wie Nicoles Cadillac über Autotelefon und Trans funk. Der von Lady Patricia hatte aber nichts von beidem, und genau daran hatte William nicht gedacht.
    Längst war es dunkel geworden. Warum kam niemand vom Château, um nach ihm zu suchen? Ihnen musste doch klar sein, dass William ganz sicher nicht freiwillig so lange auf sich warten ließ!
    Warum kam nicht wenigstens ein Autofahrer und ließ ihn mit seinem Handy telefonieren oder nahm ihn mit zum nächsten Ort, zu einer Telefonzelle? So leer wie heute hatte William diese Straße noch nie erlebt.
    Langsam fielen ihm die Augen zu. Aber dann riss er sie wieder auf, als er die Nähe eines anderen Lebewesens spürte. Er hatte aber keinen Automotor gehört, nur Schritte.
    Neben dem Twingo stand eine Frau.
    Und was für eine! Etwas so Verführerisches hatte William nur selten zuvor gesehen.
    Aber wo kam sie her? Sie konnte doch nicht die lange Strecke vom nächsten Ort zu Fuß zurückgelegt haben. Nicht mit diesen Absätzen!
    »Ich denke, wir haben beide ein Problem, Mr. William«, sagte sie mit rauchiger Stimme.
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«, fragte er verblüfft. »Ich kenne Sie nämlich nicht, Mademoiselle.«
    »Oh, Sie haben sicher schon von mir gehört. Nennen Sie mich einfach Stygia.«
    ***
    Zamorra öffnete die Augen.
    Er war also nicht tot.
    Er befand sich immer noch im »Zauberzimmer«. Aber seine Umgebung hatte sich verändert. Irritiert sah er sich um. Alles befand sich an seinem Platz.
    Es dauerte fast eine Minute, bis er begriff, worin die Veränderung bestand. Das »Zauberzimmer« wurde grundsätzlich von Kerzen erhellt, aber deren Licht war jetzt kein warmer Gelb-Orange-Ton mehr, sondern ein kaltes Graugrün. Ein Farbton, den man in Schottland in der alten gälischen Sprache »glen« genannt hätte.
    Graugrünes Licht…
    Zamorra trat ans Fenster und öffnete es. Hitze schlug ihm entgegen, die im krassen Gegensatz zur Lichtfarbe stand. Draußen zeigte sich kein Nachtschwarz mehr, sondern ebenfalls das Graugrün!
    Taghell war es!
    Nein, nicht ganz. Eher Dämmerung, aber dämmerte der Morgen oder der Abend? Zamorra wusste nicht, wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war; beides war möglich.
    Er blickte auf die Anzeige seines Armbandchronos.
    Die war erloschen.
    Er wandte sich dem-Visofon zu. »Computer,

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