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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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ruft.«
    »Niemand ruft es«, sagte Asmodis. » Gerufen werden kann nur das siebte Amulett. Bei den sechs anderen ist das unmöglich.«
    »Zamorra scheidet also schon mal als Verursacher aus«, sagte Tendyke nachdenklich. »Aber wer könnte es dann sein? Lucifuge Rofocale vielleicht?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Er war früher schon einmal ein Sammler. Einer, dem rechtzeitig klar wurde, dass ihn die vielen Amulette den Verstand kosten würden.«
    »Du sprichst von dem früheren Lucifuge Rofocale«, wandte Tendyke ein. »Aber der ist tot. Jetzt haben wir es mit dem aus der Spiegelwelt zu tun. Der hat entweder ganz andere Erfahrungen, oder noch gar keine mit den Amuletten.«
    »Du hast recht«, brachte Asmodis hervor. »Ich danke dir, Roberto.«
    »Du sollst mich nicht Roberto nennen !«, fuhr Tendyke ihn an. »Wie oft muss ich es dir noch sagen? Muss ich es erst in dich hineinprügeln, damit du es endlich begreifst?«
    »Das würdest du tatsächlich tun, wie?«, murmelte der Ex-Teufel.
    Tendyke hielt eine Antwort für überflüssig.
    »Was ist nun?«, drängte Asmodis. »Hilfst du mir oder nicht?«
    »Was soll ich tun?«
    »Befrag Zamorra«, schlug Asmodis vor. »Wenn einer etwas über die Amulette weiß, dann er.«
    »Befrag du lieber Merlin«, wehrte Tendyke ab. »Er hat sie einst geschaffen.«
    »Ich kann Merlin nicht mehr befragen«, sagte Asmodis unnatürlich leise und rau. »Niemand kann das mehr. Mich erreichte die Nachricht, dass Lucifuge Rofocale ihn ermordet hat. Mein Lichtbruder lebt nicht mehr.«
    Da wusste plötzlich auch Robert Tendyke nichts mehr zu sagen.
    ***
    Der Abenteurer, der über 500 Jahre alt war, oft getötet worden und in Avalon wieder zum Lehen erweckt worden war, um ein neues Leben zu beginnen oder das alte fortzuführen, lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Er war in Gedanken versunken.
    Gedanken an Merlin .
    Merlin und Asmodis hatten einst dem Zigeunerjungen Roberto bei dessen Geburt ein schier unglaubliches Geschenk gemacht: eine Form des ewigen Lebens. Ihnen verdankte er es, seit dem Jahr 1495 leben zu dürfen. Wenn er es schaffte, sich im Angesicht des Todes auf den Schlüssel und die Zauberworte zu konzentrieren, wurde sein Körper alsbald zur Feeninsel Avalon versetzt und dort von den Priesterinnen wieder ins Leben zurückgerufen. Insgesamt war dies zwar ein recht schmerzhafter Vorgang, aber immer noch besser, als für alle Zeiten tot zu sein.
    Die vielen Leben hatten ihn in die Lage versetzt, langfristig geplant mit zäher Arbeit das zu schaffen, was der Zigeunerjunge Roberto sich einst vorgenommen hatte: »Ich will nie wieder arm sein!«
    Jetzt war er reich, seit Langem schon. Wie reich, das wusste nicht einmal er selbst. Ihm gehörte einer der größten Wirtschaftskonzerne weltweit, vielleicht der größte überhaupt. Aber er hortete sein Vermögen nicht, sondern ließ andere, die es nötig hatten, daran teilhaben. Sein Eigentum war eine Verpflichtung. Es reichte ihm völlig, immer einen Cent mehr in der Tasche zu haben, als er brauchte. Und er ging oft seinen Hobbys nach, als Abenteurer in der Welt herum zu strolchen und Dinge zu entdecken, die nie zuvor ein Mensch gesehen hatte und die immer noch rätselhaft waren. Dann überließ er die Firmenführung seinem Vize Rhet Riker, dessen Methoden er zwar nicht immer für gut hielt, der aber ein goldenes Händchen dafür hatte, den Konzern an allen Untiefen vorbeizusteuern und immer an der Spitze zu halten.
    Für die Gabe des so langen Lebens hatte er sich nie bedankt. Bei seinem Erzeuger nicht, den er niemals Vater zu nennen übers Herz brachte, weil er den Teufel in ihm ablehnte und befürchtete, einmal selbst zum Dämon zu werden; aber auch nicht bei seinem Onkel Merlin.
    Letzteres bedauerte er jetzt. Warum hatte er nicht wenigstens einmal mit ihm darüber gesprochen?
    Nun war es zu spät. Merlin war tot.
    Wenn Asmodis es sagte, musste es stimmen. Denn warum sollte der alte Teufel seinen Sohn belügen? Das hatte er noch nie getan.
    Merlin war tot.
    Das war nicht nur ein böser Schlag für Robert Tendyke. Nicht nur einer für Professor Zamorra und seine Crew von Dämonenjägern. Sondern für die gesamte Menschheit, für die gesamte Welt. Merlin war der für sie zuständige Diener des Wächters der Schicksalswaage!
    Wer konnte sagen, was nun die Folge seines Todes sein mochte?
    »Lucifuge Rofocale?«, echote Tendyke nach einer Weile. »Er hat es getan? Er hat es gewagt?« Er schrie die Frage.
    Asmodis nickte

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