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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nicht nur gähnende liefe, sondern auch ein Baum. In dessen Zweigen saß die Katze jetzt; genauer gesagt saß sie nicht, sondern versuchte sich mit Zähnen und Klauen festzuhalten. Der Baum besaß keine vernünftigen, starken Äste, sondern eben nur das spaddeligdürre Gezweig, das die Last einer wenn auch jungen Katze nicht halten konnte, Über kurz oder lang würde Madame Mäusetod abwärts sausen.
    Sie war zu weit von Zamorra entfernt, als dass er sie hätte greifen können. Wie aber konnte er ihr helfen?
    Der alte Feuerwehrwitz fiel ihm ein: Eine ältere Dame ruft in Panik bei der Feuerwehr an: »Helfen Sie mir! Meine Katze sitzt im Baum und kann nicht mehr wieder herunter!« - »Und warum rufen Sie dann bei uns an?« - »Weil Sie doch die Feuerwehr sind!« - »Ja, und? Brennt die Katze?«
    Nicole tauchte hinter ihm auf und sah die Katze im Bauin. »Was, beim Schweißohr der Panzerhornschrexe, hast du jetzt wieder für eine Katastrophe verursacht? Hast du das arme Tier etwa aus dem Fenster geschmissen?«
    »Die ist von selbst durch die Wand geflitzt !«, protestierte er. »Hast du 'ne Idee, wie man sie heil da runterkriegt?«
    »Ruf die Feuerwehr…«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Sie brennt doch nicht«, entfuhr es ihm.
    Nicole sah ihn an wie einen dreibeinigen Kohlkopf am Scheunentor. »Sag mal, Chef, bist du jetzt ganz meschugge?«
    In diesem Moment verlor die Katze endgültig den Halt und sauste abwärts.
    In diesem Moment flatterte aber auch etwas Dickes, Grünes mit der Geschwindigkeit einer Orthschen Turbo-Fledermaus vorüber und vollzog einige Meter weiter und tiefer eine Notlandung mit dreifachem Überschlag.
    Fooly, der Jungdrache!
    Zamorra und Nicole hörten ihn unten zetern. »Es ist doch eine Katzastrophe mit diesem beknackten Viech! Nicht nur, dass es mir den Kühlschrank vor der Nase plündert, jetzt muss ich das Biest auch noch retten, weil's zu dumm zum Fliegen ist!«
    »He!«, rief Nicole nach unten. »Auf das Wort Katzastrophe habe ich das Copyright!«
    »Mir doch egal!«, spektakelte Fooly zurück, »Jedenfalls habe ich mir den linken Flügel verstaucht und nicht du, Mademoiselle Nicole!«
    Er stand wieder auf den Beinen - und humpelte in Richtung Eingang des Haupttraktes. Er hinkte mit dem linken Bein.
    »Das nennt der linken Flügel«, sagte Nicole kopfschüttelnd.
    Die Katze rannte derweil schon die Treppe am Portal hinauf.
    »Er hinkt mit dem linken Bein«, sann Zamorra und strich sich mit Daumen und Zeigefinger durch den Bart. »Er hinkt links…«
    »Was ist da Besonderes dran?«, wollte Nicole wissen.
    »Ich kenne da jemanden, der auch links hinkt, seit die Katze ihn in den Fuß gebissen hat: Lucifuge Rofocale!«
    »Schön für dich, für Lucifuge Rofocale und für die Katze.«
    »Vielleicht«, fuhr Zamorra fort und strich sich weiter durch den Bart, »ist genau das der Hinweis, den ich brauche…«
    ***
    Im Kaminzimmer, bei einem Glas Bowmore Islay Single Malt, 20 Jahre alt, die Flasche zu 150 Euro, erklärte er den anderen seine Gedankengänge. Nicole und Fooly hatten sich zu ihm gesellt, und die Katze saß auf Zamorras Schoß, ließ sich streicheln und zog ihm vergnügt schnurrend immer wieder die Krallen durch den Stoff seiner Hose in die Oberschenkel. Eine typische kätzische Reaktion als Folge des Wohlbefindens.
    Zamorra fand das indessen weniger gut.
    Als Nächster war Fooly mit Reden an der Reihe. Der Jungdrache, nur wenig älter als hundert Jahre, etwa einen Meter zwanzig hoch und ebenso breit und mit Stummelflügeln versehen, die sein Kampfgewicht kaum in der Luft tragen konnten, hockte am Boden und rieb sich immer wieder das linke Bein. Einmal spie er eine kleine Feuerwolke aus, um das Bein so zu erwärmen.
    »Dieses Untier«, sagte er und wies auf die Katze, »hat mich um Hilfe gerufen. Dabei wollte ich eigentlich nur die Küche einer eingehenden Inspektion unterziehen und prüfen, ob die gefräßige Bestie überhaupt noch etwas Essbares übrig gelassen hat.«
    »Was bedeutet, dass du selbst mal wieder auf Beute aus warst«, grinste Zamorra.
    »Wenn ich's nicht schnell genug weg futtere, tut's die Katze, und dann hat überhaupt keiner von uns was davon!«, ereiferte Fooly sich. »So bleibt es wenigstens in meinem Magen in Sicherheit vor diesem vierpfotigen-Vielfraß!«
    »Ein Esel schilt den anderen Langohr«, schmunzelte Nicole.
    »Ihr wollt meine edle Fürsorge einfach nicht verstehen«, ächzte der Jungdrache. »Damit bloß keiner von euch Danke sagen muss! Genauso wie

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