0850 - BARDIOC
können."
„Und was willst du tun?" fragte Onklantson mit sanftem Spott. „Dafür sorgen, däß BARDIOC aufwacht!" hörte Perry Rhodan sich sagen.
DIE ENTSTEHUNG DER SUPERINTELLIGENZ BARDIOC
9.
Die Entlarvung
Normalerweise hätte er etwa um diese Zeit in seine kosmische Burg zurückkehren sollen, doch Bardioc hatte längst beschlossen, diese armselige Umgebung zu meiden. Er würde nie mehr in seine Burg zurückkehren. Alle Vorbereitungen für den Aufbau seines eigenen großen Reiches waren getroffen. Das Sporenschiff war gut versteckt, seine Ladung konnte von Bardioc jederzeit benutzt werden.
Die Manipulation des Schwarmes war abgeschlossen, so daß von dieser Seite keine Gefahr drohte. Ganerc hatte den Anzug der Vernichtung verloren und würde für alle Ewigkeit in der Verbannung leben müssen. Die fünf anderen Mächtigen befanden sich jetzt wieder in ihren Burgen, abgesehen vielleicht von Partoc, der angekündigt hatte, sich unter die Sterblichen zu mischen. Keiner der anderen fünf ahnte etwas von den Plänen Bardiocs, deshalb brauchte er auch nicht zu fürchten, daß man sie durchkreuzen würde. Auf einer einsamen Welt, die zu einem abgelegenen Sonnensystem jenes Sektors gehörte, wo Bardioc einst an der Entstehung einer Union von 36 Völkern mitgearbeitet hatte, wollte er sich eine Zeitlang erholen und dann mit dem Aufbau seines Reiches beginnen.
Der Planet, den Bardioc als Erholungsort ausgewählt hatte, war von wilder Schönheit. Er glich einem verlassenen Garten,in dem sich die Natur in ihrer ganzen Pracht entfaltete. Bardioc genoß es, die Tiere dieser Welt zu beobachten und die Vielfalt der Pflanzen zu bewundern. Zum erstenmal seit undenklichen Zeiten kehrten Ruhe und Zufriedenheit in ihn ein, und er erwog ernsthaft, für immer hier zu bleiben.
Doch er wußte, daß ihn das Leben hier auf die Dauer nicht befriedigen konnte.
Was er erlebte, war ein Rausch, wie ihn die Nähe alles Sterblichen schon immer in den Mächtigen ausgelöst hatte. Dieser Rausch würde abklingen und Bardioc ein enttäuschendes Erwachen bereiten.
Deshalb würde Bardioc aufbrechen, solange ihm das Hiersein noch Vergnügen bereitete. Manchmal hockte er auf einem weißen Kreidefelsen (seinem Lieblingsplatz) und blickte in ein sonnendurchflutetes Tal hinab. Dann trieben seine Gedanken in die Unendlichkeit, und er spürte den Hauch von irgend etwas, das wirklich unendlich und ewig war und demgegenüber seine eigene Macht unbedeutend wirkte. Zwangsläufig beschäftigt Er sich in solchen Tagträumen mit den Materiequellen und ihren Rätseln.
An jenem Tag, da er alles für eine große Materialisation vorbereitet hatte und dieser Welt den Rücken kehren wollte, kam er noch einmal zu dem Kreidefelsen hinauf, um Abschied zu nehmen von dem Platz seiner seltsamen Träume.
Zu seiner Uberraschung war der Kreidefelsen besetzt, eine gekrümmt dahockende Gestalt hatte Bardiocs Platz eingenommen und wandte ihm den Rücken zu. Bardioc lief es heiß und kalt über den Körper, im ersten Augenblick wäre er fast in wilder Panik davongestürmt. Dann jedoch gewann seine Vernunft die Oberhand, und er sagte sich, daß jener, der da saß wohl von der Anwesenheit eines Mächtigen wissen mußte. Außerdem war es keiner seiner Brüder, obwohl ihm die Gestalt merkwürdig vertraut vorkam.
Er näherte sich leise und vorsichtig, aber offenbar nicht leise genug denn als er den Felsen fast erreieht hatte, drehte der rätselhafte Besucher sich um und wandte Bardioc sein Gesicht zu.
Es war ein starres, stählernes Gesicht mit nur einem Auge darin. „Laire!" stieß Bardioc in grenzenloser Überraschung hervor. „Ja, ich bin es", sagte der Roboter. „Und es war wahrlich nicht einfach, deiner Spur zu folgen und dich zu finden. Warum hast du dich nie um mich gekümmert?"
Tausend Gedanken gingen Bardioc durch den Kopf, er spürte förmlich die Gefahr, die sich wie ein unsichtbares Netz um ihn zusammenballte. „Ich habe dich vergessen, Laire" sagte er wahrheitsgemäß. „Einfach vergessen..."
„Vergessen", echote der einäugige Roboter. „Wie muß es um dich bestellt sein, daß du mich vergessen konntest. Weißt du überhaupt noch, wo du mich zurückgelassen hast?"
„Aber ja!" beteuerte Bardioc. „Im Versteck des Sporenschiffs!"
Im gleichen Augenblick wußte er, daß er einen Fehler begangen hatte, einen Fehler, der nicht mehr regulierbar war.
Laire zerfloß vor seinen Augen und begann, eine andere Gestalt anzunehmen.
Bardioc
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