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0850 - BARDIOC

Titel: 0850 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb fast das Herz stehen, als er erkannte, wer wirklich zu ihm gekommen war. Dieser Besucher war nicht Laire, sondern hatte sich nur eine Robotermaske zugelegt. Der falsche Laire hatte sich in eine hünenhafte Gestalt mit wallenden Haaren und glühenden Augen verwandelt.
    Einer der sieben Mächtigen. Der Mächtigste von allen. Kemoauc! „Kemoauc", flüsterte Bardioc mit erstickter Stimme.
    Seine Gefühle, seine Gedanken, alles war wie ausgelöscht. Alles in ihm brach zusammen, er war erniedrigt, vernichtet- so gut wie tot. Die Gestalt auf dem Kreidefelsen erhob sich. Sie verdunkelte die gerade aufgehende Sonne, und ihr Schatten fiel auf Bardioc. „Ja", sagte sie traurig. „Ich bin es - Kemoauc."
    „Bruder!" stöhnte Bardioc „Bruder?" wunderte sich Kemoauc. „Es war leicht, dich zu finden, Bardioc, denn in deiner Überheblichkeit hast du eine Spur hinterlassen, die so breit war wie die eines vorbeiziehenden Schwarmes. Daß es allerdings so einfach sein würde, dich zu überrumpeln und zu überführen, dachte ich nicht. Ich ahnte, daß du etwas mit dem Verschwinden Laires zu tun hattest, deshalb wählte ich diese Maske. Und schon dein erster Satz war ein Geständnis des Verrats, den du begangen hast" Jeder Satz, jedes Wort traf Bardioc tief ins Innerste,und er wünschte sich, auf der Stelle das Leben zu beenden. Doch das wäre zu einfach gewesen, damit hätte Kemoauc sich kaum zufrieden gegeben.
    Kemoauc wies mit einer Hand auf den Felsen. „Setz dich!" befahl er. „Ich will jetzt alles wissen. Berichte, was du getan hast, auch wenn es so schrecklich sein sollte, daß du es nicht auszusprechen wagst."
    Bardioc wankte zu seinem Platz, diesmal jedoch, ohne die Schönheit der Natur ringsum wahrzunehmen.
    Seine Sinne waren abgestorben, sein Leben war nur mehr eine kalte Flamme tief in seinem Bewußtsein, eine Flamme, die nicht erlöschen wollte, obwohl sich ihr Träger mit jeder Faser seines Körpers danach sehnte.
    Er begann mit Ieiser Stimme zu sprechen, ohne auch nur ein Detail seines Planes zu verschweigen. Willenlos breitete er alles vor Kemoauc aus, was er getan hatte.
    Und Kemoauc, der angeblich tiefer als jedes andere Wesen vor ihm in eine Materiequelle eingedrungen war und nie seine Gelassenheit verlor, schauderte. „Es ist schrecklich", sagte er. Bardioc senkte den Kopf. Bleischwer hockte er auf dem Felsen und rührte sich nicht. Er wünschte, Kemoauc würde ihn töten. „Wie konntest du glauben, daß solches Tun verborgen bleiben würde?" fragte Kemoauc verzweifelt. „Warum hast du unsere Arbeit pervertiert?"
    Bardioc wußte es nicht. Jetzt, da man ihn entlarvt hatte, erschien ihm die Vergangenheit wie ein unwirklicher Traum und nicht wie etwas, das sich tatsächlich ereignet hatte. War er überhaupt jemals in diese Dinge verwickelt gewesen, oder hatte er sie nur über eine große Distanz hinweg beobachtet? „Ich habe befürchtet, daß es eines Tages zu einem Zwischenfall kommen würde", drang Kemoaucs Stimme wieder an sein Gehör. „Allerdings ahnte ich nicht, daß es so schlimm werden könnte. Unsere Unsterblichkeit ist unser größter Feind, so daß es kein Wunder ist, wenn Partoc zu den Sterblichen geht, Ganerc zum Wächter wird und Murcon Fremde in seine kosmische Burg einlädt. Was du jedoch getan hast, übersteigt alles, was ich mir vorgestellt habe" Die Worte schwangen in Bardioc nach.
    Kemoauc fuhr fort: „Wahrscheinlich kann nur jemand, der wie ich tief in eine Materiequelle vorgedrungen ist, den unschätzbaren Wert dieser Naturphänomene ermessen, kann erahnen, was sie für das Universum bedeuten. Und du hättest fast den Rhythmus gestört"
    „Es war ein Traum", sagte Bardioc. Irgendwie fühlte er sich erleichtert, daß nun alles vorbei war, der Schock des Zusammentreffens mit Kemoauc ließ allmählich nach, und Bardioc begann sich zu fragen, ob er nicht unbewußt seine Entlarvung längst herbeigesehnt hatte. „Ein unerfüllbarer Traum.
    Vielleicht wollte ich etwas Wirkliches schaffen, etwas, das wirklich mir gehört und mir nicht aus den Händen gleitet, kaum, daß ich es berührt habe"
    „Die Gedanken eines Unsterblichen, der die Arbeit von Sterblichen tut", sagte Kemoauc. „Der Gedanke an meinen eigenen Machtbereich ließ mich nicht mehr los!"
    Plötzlich sprudelten die Worte Bardioc nur so über die Lippen. „Es war gleichzeitig die Jagd nach einer eigenen, immerwährenden Identität. Dieser Traum geht niemals zu Ende. Er findet in meinem Innern seine Fortsetzung."
    „Wir

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