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0850 - BARDIOC

Titel: 0850 - BARDIOC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle kennen diesen Traum", gestand Kemoauc. „Aber wir haben ihm widerstanden. Nun, da du versagt hast, wird der RUF nicht mehr an uns ergehen.
    Andere werden an unsere Stelle treten. Wir werden für immer in unseren kosmischen Burgen leben müssen"
    „Meine Burg", sagte Bardioc versonnen. „Ich wollte niemals wieder dorthin zurückkehren. Dieser Platz ist mir zuwider. Er ist ein Symbol meiner Unvollkommenheit."
    „Du wirst auch nicht dorthin zurückkehren, diese Strafe wäre zu gering für dich."
    „Wirst du mich töten?" fragte Bardioc hoffnungsvoll. „Nein", lehnte Kemoauc ab. „Selbst, wenn ich das wollte, könnte ich es nicht.
    Hast du vergessen, daß wir verpflichtet sind, Leben zu erhalten und zu verbreiten? Das ändert sich auch nicht, wenn einer von uns zu den Betroffenen gehört" Bardioc richtete sich auf. Endlich konnte er Kemoauc ansehen. Im Gesicht des anderen las er auch keinen Haß, eher Verständnis und Anteilnahme. „Was wird geschehen?"
    „Du wirst mich begleiten", entschied Kemoauc. „Ahnst du nicht, wohin wir gehen werden?"
    „Zur Ebene!" erriet Bardioc. „Die anderen erwarten uns dort, abgesehen natürlich von Ganerc. Ja, wir führen eine Materialisation zu der Ebene im Nichts durch - zum letztenmal"
    „Und danach?"
    „Danach?" echote Kemoauc tonlos. „Danach ist nichts mehr"
     
     
    DIE ENTSTEHUNG DER SUPERINTELLIGENZ BARDIOC
     
    10.
     
    Die Bestrafung
     
    An der Stelle, wo Kemoauc und Bardioc materialisierten, war die Ebene nur noch ein Fragment, ein stählernes Bruchstück mit gezackten und zerbröckelten Außenrändern. Ein Symbol! dachte Bardioc erschüttert. Es ist ein Symbol. Die Ära der sieben Mächtigen war vorbei. Jene, von denen der RUF ergangen war und von denen man annahm, daß sie jenseits der Materiequellen lebten, hatten ihr Projekt abgeschlossen, oder sie würden sich nach anderen Wesen umsehen, denen sie Aufträge erteilen konnten. „Sieh dich um!" forderte Kemoauc seinen Begleiter auf. „Das ist alles, was noch davon übrig ist. Vielleicht treibt weiter draußen noch ein weiteres Bruchstück, aber das sieht dann bestimmt nicht besser aus als dieses hier"
    „Die Halle?" fragte Bardioc matt. „Existiert nicht mehr", entgegnete Kemoauc. „Ihr... ihr werdet einen anderen Treffpunkt suchen müssen", sagte Bardioc behutsam. „Ja", sagte Kemoauc. Seine großen Augen blickten ins Leere.
    Bardioc sah sich nach den anderen um, aber Kemoauc und er waren offensichtlich zuerst gekommen. Vielleicht, hoffte Bardioc, würden die vier anderen nicht erscheinen, dann konnte er die Sache mit Kemoauc allein austragen. „Du könntest sagen, daß du mich gefunden hast", schlug er vor. „Ich werde mich zurückziehen und niemals wieder auftauchen."
    Zum erstenmal erschienen einige harte Linien in Kemoaucs Gesicht. „Nein!" lehnte er ab.
    Bardioc drängte nicht weiter in ihn, denn er sah ein, daß es keinen Sinn hatte. Die anderen würden ihn bestrafen. Das war auch richtig so, denn wie konnten sie sich darauf verlassen, daß er ein Versprechen, in Zukunft wieder in ihrem Sinn zu handeln, auch einhalten würde?
    Ariolc materialisierte und lenkte Bardiocs Gedanken ab.
    Der eitle Mächtige trug ein neues Gewand, eine Art Phantasieuniform mit verrückten Verzierungen und abstoßenden Farben. Er tänzelte auf Bardioc zu und hielt die Arme dabei leicht angewinkelt. „Mein lieber Bardioc", sagte er teilnahmsvoll. „Wie hatte es nur dazu kommen können?"
    „Sie dich doch an!" antwortete Bardioc verächtlich. „Dann weißt du es!"
    Ariolc wurde für keinen Augenblick aus der Fassung gebracht. Er umrundete Bardioc, als stünde ein seltenes Tier vor ihm, das es ausführlich zu betrachten galt. „Wo hast du ihn gefunden?" wandte er sich an Kemoauc. „Irgendwo", Kemoauc machte eine vage Geste. „Spielt das eine Rolle? Ich habe ihn gefunden und hergebracht, das ist alles, was zählt"
    „Und was werden wir mit ihm tun? Stürzen wir ihn in eine Materiequelle?"
    „Bist du von Sinnen?" herrschte Kemoauc ihn an. „Er wird seine Strafe bekommen, aber nicht auf diese Weise" In diesem Augenblick erkannte Bardioc, daß auch Kemoauc nicht mehr der alte war. Kemoauc hatte immer stillschweigend vorausgesetzt, daß die anderen ihn als Anführer akzeptierten. In dieser Rolle war er nun unsicher geworden.
    Ariolc betrachtete seine ausgestreckten Hände. „Ich kann warten", sagte er. Er deutete auf eine Leuchterscheinung über dem Bruchstück. „Ich glaube, da kommt Murcon."
    Es war jedoch

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