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0852 - Der Klang der Hölle

0852 - Der Klang der Hölle

Titel: 0852 - Der Klang der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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tatenlos zusehen, was in ihren Städten geschieht. Irgendetwas ist im Gange, das spüre ich einfach.«
    Zamorra stimmte Artimus' Theorie zu. »Die Urbanen scheinen ihren eigenen Reihen nicht nur tumbe Gefolgsleute zu haben. Das kann uns nur recht sein. Artimus, ich glaube auch, dass das Kapitel der weißen Städte noch lange nicht beendet ist. Vielleicht stehen wir da erst noch ganz am Anfang.«
    Am Anfang…
    Viel hatten sie nicht mehr über Armakath und den Praetor gesprochen. Artimus war rasch wieder in Richtung Texas verschwunden. Er, das fühlte Nicole ganz deutlich, wollte nicht reden. Jetzt noch nicht. Der Tod der Wächterin war eine neue Wunde, die nur langsam wirklich verheilen mochte. Ganz würde sie sich sicher nie schließen.
    Die neuen Phänomene - der Praetor, seine Fähigkeit, Töne in verschiedenste Materiearten zu verwandeln, beschäftigte Zamorra intensiv. Zumal diese Kreatur nun irgendwo in den Schwefelklüften lauerte. Und die weiße Stadt? Nicole wurde das Bild der schaumumspülten Gebäude nicht mehr los.
    Beinahe wie eine gigantische Schneekugel, wie man sie für Kinder kaufen konnte … Was für eine verrückte Vorstellung.
    Und Sabeth?
    Was, wenn Armakath wieder aktiviert wurde? Lebte Sabeth dann noch, wenn man bêi einem Vampir denn von Leben sprechen wollte? Nicole hätte gerne Dalius Laertes' Meinung gehört, doch niemand wusste, wie der Vampir zu kontaktieren war.
    Nicole kam sich irgendwie verlassen vor. Schon verrückt, denn wie oft hatte sie sich in der Vergangenheit ein wenig mehr Ruhe im Château gewünscht… und nie bekommen.
    Nicole fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Es waren so viele Dinge, die ihr durch den Kopf gingen. Das Kapitel der weißen Städte, der Urbanen, war mit Sicherheit nicht beendet, das hatte Zamorra klar und deutlich erkannt.
    ***
    Mit einem Schrei fuhr Stygia hoch.
    Was für ein entsetzlicher Ton, der da an ihre Ohren gedrungen war. Eine Vision? Möglich, wenn auch ungewöhnlich.
    Irgendetwas hatte sich da mit Macht gemeldet, sich aufgedrängt… angekündigt?
    Störungen waren jetzt wirklich das Letzte, das Stygia brauchte.
    Mit einer fahrigen Handbewegung scheuchte sie alle Anwesenden aus dem Saal. Selbst sie wollte ab und an allein sein. Sie musste denken. Zu groß waren die Pläne, die sie hegte. Größer als alles, was man ihr wohl zutrauen mochte.
    Vieles sollte sich ändern. Stygias Machtgelüste forderten danach. Wer dachte, ihre Gier wäre befriedigt, da gäbe es nichts mehr, für das Stygia zu kämpfen - und zu siegen - gedachte, der wiegte sich in einer trügerischen Sicherheit.
    Sicherheit… die gab es in den Schwefelklüften nicht. Wer das vergaß, der würde ein bitteres Erwachen erleben. Oder aber keines mehr.
    So wie sie es mit Lucifuge Rofocale plante. Er war Satans Ministerpräsident und stand damit im Rang höher als sie, war die letzte Instanz zwischen dem Höllenkaiser LUZIFER und der Schwarzen Familie. Aber nicht mehr lange, wenn es nach Stygia ging.
    Sie wollte seinen Thron!
    Um das zu erreichen, war sie zu fast allem bereit. Sogar zu einem Bündnis mit dem größten Feind der Hölle, dem Meister des Übersinnlichen Zamorra. Den hatte sie schon für tot gehalten, als er mitsamt seinem Château in einer anderen Welt verschwand, aber er war zurückgekehrt, und er lebte noch. [2]
    Warum also sollte sie ihn nicht für ihre Pläne einspannen?
    Lucifuge Rofocale hatte es doch auch getan, hatte Zamorra zu seinem ahnungslosen Helfer gemacht. Stygia dagegen wollte ihn nicht ahnungslos belassen. Sie wusste, dass er effektiver agieren würde, wenn er sich seines Tuns bewusst war. Daran hätte Lucifuge Rofocale ebenfalls denken sollen. Aber Satans Ministerpräsident war dafür zu arrogant gewesen. Deshalb schlug sein Plan, die absolute Macht über alle Spiegelwelten zu ergreifen, fehl.
    Genau das Gegenteil war eingetreten. Die Spiegelwelten existieren nicht mehr. Sie waren vergangen, ausgelöscht, verbrannt. Es gab sie nicht mehr.
    Vielleicht hatten es einige ihrer Bewohner geschafft, irgendwie zur Erde zu gelangen. Aber dort mussten sie sich anpassen, mussten lernen, mit den anderen Menschen zu leben. Und begegneten vielleicht sogar ihren originalen Doppelgängern.
    Was daraus schließlich resultierte, wusste niemand.
    Stygias Bewusstsein kehrte aus den Wunschträumen in die Wirklichkeit zurück. Da war dieser eigenartige Klang, der die Schwefelklüfte durchdrang.
    Dieser Ton wollte einfach nicht enden, abklingen und in Vergessenheit geraten. Er

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