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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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ein ernstes Problem.«
    Zamorra nickte. Er dachte an Langlois, den er nicht erreichen konnte. »Haben Sie ein Fahrzeug?«
    Paquet deutete die Straße hinunter. Am Bürgersteig parkte ein Chevrolet 2007-HHR in einem matten Grau. Zamorra warf einen letzten Blick auf Seiinas Asche, die in einer Brise davon stob.
    »Wir sprechen auf der Fahrt. Sie müssen mich schnell zu einem Bekannten bringen.«
    »Sie sind dieser Professor, von dem Mac gesprochen hat, richtig?«
    »Professor Zamorra, ja.«
    »Kommen Sie!« Paquet lief in Richtung des Wagens los. Zamorra folgte ihm hinkend.
    ***
    Müde rieb sich Nicole Duval die Augen und blinzelte zum Bildschirm. Sie hatte die ganze Nacht recherchiert und außer der hauseigenen Datenbank noch sämtliche Informationsquellen angezapft, die ihr und Zamorra zur-Verfügung standen. Nun, fast alle - zumindest jene, die sie über Computer oder Telefon erreichen konnte. Die Inschrift war bei den meisten Leuten auf Unverständnis gestoßen. Erst der Kontakt zu dem uralten Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf brachte etwas Klarheit. Sein bisheriges langes Leben von über 8.000 Jahren, von denen er die meiste Zeit auf der Erde verbracht hatte, zahlte sich aus. Gryf erkannte die Inschrift, die Nicole ihm übermittelte, wieder und konnte ihr den Hinweis auf ein altes Buch über seltene Dämonenarten geben.
    Eine Kopie des Buches befand sich in Zamorras Archiven, doch es gab keine direkte Verbindung zu der Inschrift.
    »Da ist nichts, mein Bester«, sagte Nicole über-Visofon zu dem Druiden.
    Gryf lächelte und zwinkerte ihr zu. »Such nach den Scyres. Ich muss los, Nicole. Da ist eine alte Spur, die ich verfolge, und die beginnt langsam wieder heiß zu werden. Grüß Zamorra von mir.«
    Nicole durchsuchte das Buch nach dem Begriff Scyres , was sich als harte Arbeit erwies, da der Band Schatten und Licht der Unterwelt weder Index noch Glossar besaß. Schließlich fand sie einen Abschnitt über eine niedere Dämonenart, die offenbar vor Jahrhunderten in Nordamerika existierte. Anscheinend waren sie inzwischen ausgerottet, denn es gab in der Datenbank keinerlei Hinweise auf sie.
    »Was aber hat Gryf jetzt damit gemeint?« Nicoles Recherchen machten die Nacht zum Tag. Sie las den gesamten Abschnitt über die Gnomendämonen, bis die Schrift vor ihren Augen verschwamm. Einmal wäre sie fast eingenickt und hielt sich mit Unmengen von Kaffee wach.
    Irgendwann blickte sie auf die Uhr und stellte fest, dass es draußen schon hell sein musste. Nicole öffnete ein Fenster, um frische, kühle Luft ins Büro zu lassen. Sie fröstelte, aber die Kälte hellte ihren Verstand auf, weckte ihren Geist. Nicole las eine der Passagen zum dritten Mal und hatte endlich eine Eingebung. Warum war sie noch nicht früher darauf gekommen?
    Ein erneuter Blick zur Uhr.
    In Montreal war es mitten in der Nacht, aber ihre Entdeckung war zu wichtig, als dass sie damit warten konnte. Außerdem glaubte Nicole nicht, dass Zamorra den Schlaf der Gerechten schlief. Sie wählte die Nummer seines Mobiltelefons.
    Nach drei Freizeichen wurde am anderen Ende abgehoben.
    »Chef, du wirst es nicht glauben, aber ich habe hier etwas!«
    ***
    Beinahe wäre der Dämonenjäger auf dem Beifahrersitz eingeschlafen. Offenbar bemerkte Paquet dies und schaltete die Klimaanlage ein. Ein kühler Luftstrom wehte durch die Belüftungsschlitze des Chevrolets in Zamorras Gesicht. Binnen Sekunden fühlte er seine Nasenspitze kalt werden.
    »Sie schlafen mir jetzt besser nicht ein«, sagte Paquet. »Also, was sind Sie? Wie passen Sie in diese Geschichte von Fantasiegestalten?«
    Zamorra blickte zur Seite. »Sie meinen die Dämonen. Oh, das ist eine längere Geschichte. Ich fürchte so viel Zeit haben wir nicht.«
    »Also gibt es sie. Diese Dämonen.« Paquet schlug mit einer Hand auf das Armaturenbrett. Er bleckte die Zähne und schüttelte dabei den Kopf. »Verflucht! Ich hab es immer geahnt. Wissen Sie, ich bin viel herumgekommen. Ich bin so etwas Ähnliches wie Doktor Langlois.«
    »Sie sind ein Grabräuber«, sagte Zamorra schroff.
    »Schon gut. Ja, meinetwegen. Sie müssen meinen Job nicht gutheißen. Aber manchmal habe ich Dinge in Gräbern gesehen, die… die zu verrückt waren, um real zu sein. Und Sie kennen sich damit aus?«
    »Kann man so sagen. Und Sie?«
    Sie passierten das Ortsschild Verduns. Paquet bog in die Jolicoeur ab, dann nach etwa zweihundert Metern nach rechts in die Laurendeau. An der Anzeige des Bordkompasses erkannte Zamorra, dass

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