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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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eine Rauchgranate im Gepäck und werde die Feuerwehr alarmieren. Sobald der Zirkus losgeht, müssen wir die Biester in die Station bringen.«
    »Sie schlafen«, erinnerte der Parapsychologe.
    »Die werden gleich wieder wach. Das Sedativ wirkt nicht lange bei ihnen.«
    Sie näherten sich über dem Boulevard de Maisonneuve der U-Bahnstation. Zamorra warf einen Blick auf die Armbanduhr. Es war fast fünf. Fahrzeuge kamen ihnen entgegen. Menschen traten aus Hauseingängen heraus. Andere warteten an Bushaltestellen.
    Das ist Irrsinn!
    Plötzlich beschleunigte der Chevrolet vor ihm. Zamorra hielt mit und drückte seinen Fuß auf das Gaspedal. Kurz vor McGill bremste Paquet ab, riss das Lenkrad herum und kam mit quietschenden Reifen quer vor der Metrostation zum Stehen. Das Beifahrerfenster fuhr hinunter und nur eine Sekunde darauf flog ein unförmiger Gegenstand aus dem Wagen.
    Zwei Passanten sprangen beiseite. Ein dritter schrie. Dann detonierte die Rauchgranate und hüllte in wenigen Augenblicken den Vorplatz zur Station in eine dichte, grauweiße Wolke.
    Tatsächlich regten sich in diesem Moment die ersten Androgynen auf den Sitzen. Zamorra stoppte den Wagen neben dem Chevy, stieß die Tür auf und rüttelte seine unfreiwilligen Fahrgäste wach. Um sie an einer Flucht zu hindern, hielt er den leer geschossenen E-Blaster vor ihre Gesichter. Ihre Augen wurden groß. Offenbar erkannten sie den Blaster als Waffe.
    »Los, los, kommt schon!«
    Paquet trieb seine Gruppe an und hetzte mit ihnen bereits die Stufen hinunter. Zamorra stieß einen der Androgynen an, und als er vorwärtsstolperte, setzten sich auch die restlichen in Bewegung.
    Auf dem Weg nach unten und an den Gleisen der Metrostation begegneten sie einer Handvoll Menschen, die panisch auseinanderstoben, als sie die bewaffneten Männer sahen. Möglicherweise achtete niemand auf die Fremdartigkeit der Leute, die sie vor sich hertrieben.
    Sie schafften es bis zum Durchgang, der hinunter zu dem Stollen führte, in dem die Bauarbeiten begonnen worden war. Das mit Schriftzeichen verzierte-Tor stand noch immer offen. Zamorra und Paquet deuteten auf den Eingang, und die Androgynen rannten freiwillig hinein.
    »Warten wir ab, was geschieht?«, fragte Paquet.
    »Nein.« Er steckte den Blaster weg, als der letzte Androgyne in den Tunnel schlüpfte und drückte die Wahlwiederholungstaste seines Handys. Nicole war nach wenigen Freizeichen am anderen Ende der Verbindung.
    »Ich dachte, du schläfst schon, Schatz.«
    »Ich wusste irgendwie, dass du dich noch mal meldest.«
    »Hört zu, Nici, ich muss dieses verdammte Tor zukriegen. Irgendeine Idee?«
    Paquet griff in seine Jacke und förderte eine weitere Granate zutage. Zamorra erkannte, dass es sich um einen Splittersprengsatz handelte, keine Rauchgranate. Er schüttelte entschieden den Kopf.
    »Kommt nicht in Frage, hier wird nichts in die Luft gesprengt!«
    »Du kannst dein Amulett benutzen«, sagte Nicole Duval aus dem Hörer.
    »Das geht nicht, es ist inkompatibel mit der Magie hier.«
    »Eben deswegen!« Nicole erklärte rasch ihre Idee. Zamorra bezweifelte, dass sie funktionierte, aber es erschien ihm die einzige Lösung zu sein. Er wandte sich an Benoit Paquet.
    »Verschwinden Sie. Und beten Sie, dass wir uns nie wieder über den Weg laufen!«
    »Was dann?«
    Zamorra blickte ihn nur scharf an. Der Grabräuber sog hörbar die Luft ein, dann nickte er und floh förmlich aus dem Stollen.
    Als er fort war, drehte sich Zamorra zum Tor um. Er hakte sein Amulett von der Kette, kletterte eine der Bauleitern hinauf, bis sich er sich auf der Höhe der Schriftzeichen befand, die er jedoch nur erahnen konnte, solange er Merlins Stern in den Händen hielt.
    »Hoffen wir, dass du Recht hast, Nici«, murmelte er, streckte das Amulett vor und presste es auf das Metall des Tores.
    ***
    Frankreich, Château Montagne
    Die Kopfschmerzen ließen allmählich nach. Er genoss die zärtliche Massage der Fingerkuppen, die um seine Schläfen kreisten. Hin und wieder spürte er einen Kuss auf seiner Stirn, den Wangen, ehe er mit einer längeren Liebkosung seiner Lippen verwöhnt wurde.
    »Ich muss so etwas öfter machen«, murmelte er.
    »Sicher, Chef.«
    Zamorra öffnete die Augen. Selbst das gedämpfte Licht tat ihm noch weh, aber er erholte sich langsam. Nicole hatte Recht behalten. Die dem Amulett innewohnende Magie und jene des Tores vertrugen sich nicht miteinander. Bei der Berührung der Schriftzeichen waren sie eine magische Reaktion

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