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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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zusammen.
    Mit einem Satz war der Professor auf den Beinen - das Amulett in der einen, den Blaster in der anderen Hand. Er murmelte Bannsprüche der Weißen Magie. Das Amulett reagierte, verstärkte den magischen Schutzschirm um ihn herum und wehrte sich mit einem Hagel aus Blitzen. Zwei, drei Schwarzblüter brachen neben Zamorra zusammen. Ein Vampir verbrannte vor seinen Augen zu Asche und ein schleimiger Ghoul zerfloss förmlich vor seinen Füßen. Die Unterwelt Montreals hatte offenbar jede Dämonensippe aufgeboten, die sie hergab. Ihre Anzahl war unüberschaubar. Noch immer fielen sie über die Menschen her und töteten, wen sie in die Finger bekamen.
    Zamorra traf eine Entscheidung. Hier konnte er nichts mehr tun. Die Dämonenhorde war außer Kontrolle geraten und in der Überzahl. Er konnte nicht alle ausschalten.
    »Verdammt!«
    Er drehte sich um und starrte in Matthieu LaCroix' finstere Visage. Die Augen des Teufels glühten. Elmsfeuer züngelte um seine Fingerkuppen und aus seiner Nase strömte Rauch.
    »Verdammt, hier zu sterben«, sagte LaCroix.
    Zamorra sog scharf die Luft ein. Gleichzeitig schoss er aus der Hüfte den E-Blaster ab. Der Laserblitz wurde knapp vor LaCroix' Körper abgelenkt und jagte in die Decke der Halle.
    Zwei Schatten landeten neben dem Dämon und stürzten vor. Zamorra sprang zur Seite, rempelte einen Mann an, der gerade von einem Wolfsgeschöpf angegriffen wurde und riss beide mit sich zu Boden. Der Angriff der Schatten ging ins Leere.
    Zamorra stieß den Wolf beiseite, raffte sich auf und überzeugte sich davon, dass dessen Opfer nicht mehr zu helfen war. Die linke Gesichtshälfte fehlte völlig, sein Hals glich einer matschigen, roten Masse.
    Zamorra wandte sich ab und musste erneut ausweichen, da einer der Schatten bereits wieder zum Angriff überging. Eine dunkle Wolke fegte auf ihn zu, versuchte ihn einzuhüllen, glitt jedoch an dem grünlichen, magischen Schirm von Merlins Stern ab.
    Ohne das Amulett wäre der Parapsychologe verloren gewesen. Ein Gleißen schoss aus der Wunderwaffe, die wieder perfekt funktionierte. Sie verwandelte den Schatten in grelles Tageslicht, das wie ein Wolkenfetzen auseinanderstob. Zamorra setzte über umgestürzte Stühle hinweg und wandte sich in Richtung Ausgang. Er rechnete damit, LaCroix in die Arme zu laufen, doch der Teufel war verschwunden.
    Irgendetwas traf ihn an der Seite. Zamorra taumelte, stützte sich an einem Pfeiler ab und stolperte in die fliehende Menge. Hinter ihm klang ein markerschütternder Schrei auf. Jemand krallte sich in seine Jacke und versuchte, sich an ihm festzuhalten. Zamorra riss sich los. Er wollte nach hinten schauen, ob er helfen konnte, doch die Menge schob ihn einfach weiter. Gefangen in einem Strudel aus menschlichen Leibern trieb der Professor dem Ausgang entgegen. Die Zahl der Flüchtlinge war erschreckend gering, wenn er daran dachte, wie viele Menschen sich in der Halle versammelt hatten.
    Draußen gönnte er sich keine Verschnaufpause. Frauen und Männer liefen um ihr Leben, hetzten zu ihren wartenden Fahrzeugen. Eine Schar Fledermäuse raste aus dem Gebäude, holte die Fliehenden ein und ging auf sie nieder. Noch im Angriff transformierten ihre kleinen pelzigen Leiber zu mannshohen Gestalten, die ihre Reißzähne in die Hälse der Opfer gruben.
    Die Schreie waren schrecklich. Zamorra fühlte sich inmitten eines Schlachtfeldes versetzt, nur dass hier nicht mit Kugeln geschossen wurde, sondern die feindliche Armee aus einer Horde grotesker Monster bestand. Teufel, Ghoule, Werwesen, Vampire, dunkle Magier und Höllengeister waren zu einem lebendigen Albtraum geworden. Der E-Blaster wurde bis an seine Grenzen strapaziert. Während sich der Lauf ob der Hitze bereits glühend rot verfärbte, sank die Energieanzeige mit zielstrebiger Sicherheit. Zamorra trug kein Ersatzmagazin bei sich. Wenn der Blaster versagte, blieb ihm nur das Amulett. Doch Merlins Stern schützte ihn lediglich vor schwarzmagischen Attacken. Jeder Hieb, jedes Wurf geschoss, jede abgefeuerte Waffe konnte ihm gefährlich werden.
    Zamorra setzte über eine Leiche hinweg. Er kannte die Frau zu seinen Füßen. Suzan Borgé hatte es nicht geschafft. Ihre Arme waren vom Leib gerissen, die Augenhöhlen leer. Der Rest ihres Körpers lag in seltsam verkrümmter Haltung da.
    Er hetzte weiter. Als er sich endlich durch etliche Nebengassen geschleppt hatte und mit dem Rücken zum Verschnaufen gegen eine Wand lehnte, fiel sein Blick auf ein Straßenschild -

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