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0857 - Erbe der Aphilie

Titel: 0857 - Erbe der Aphilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hamiller sich um und entdeckte in unmittelbarer Nähe der Hallenwand ein flimmerndes, energetisches Gebilde, das die Form eines Torbogens hatte.
    „Ein Transmitter?" fragte er überrascht.
    „Ein Transmitter", bestätigte Raphael. „Es geht darum, Zeit zu sparen."
     
    *
     
    Ohne Zeitverlust gelangten Hamiller, Raphael und Augustus in einen Raum von rechteckigem Querschnitt. Er war nicht annähernd so hell beleuchtet wie die große Halle. An den Wänden befanden sich lumineszente, großmaßstäbliche Darstellungen von komplizierten Schaltungen. Unmittelbar unter den Projektionen standen Tische, auf denen Ein-zelteile lagerten - anscheinend die Teile, die für den Zusammenbau der darüber abgebil-deten Schaltung gebraucht wurden. In der Mitte des Raumes, ein paar Schritte in Rich-tung der rückwärtigen Längswand versetzt, stand auf einem niedrigen Podest ein metalle-ner Behälter. Eine seiner Wände, und zwar die den Projektionen zugewandte, bestand aus Glassit, wie Payne Hamiller bemerkte. Vorläufig bekam er den Inhalt des Behälters jedoch noch nicht zu sehen.
    „Dieser Arbeitsraum ist stillgelegt", erklärte Raphael. „Ich werde ihn jedoch vorübergehend aktivieren, um Ihnen zu zeigen, womit wir es hier zu tun haben."
    Er machte nicht eine einzige Handbewegung, und doch war plötzlich ein Summen zu hö-ren, das darauf hinwies, daß die Energieversorgung eingeschaltet worden war. Ein paar Sekunden vergingen, dann zuckte plötzlich aus dem Behälter ein rötlich leuchtender Strahl. Er fingerte ein paar Augenblicke lang wie verwirrt durch das Dämmerlicht und kon-zentrierte sich sodann auf eine der Projektionen an der Wand.
    Fassungslos vor Staunen sah Payne Hamiller, wie die Teile, die auf dem Tisch darunter lagen, plötzlich in die Höhe stiegen und sich im Bann des roten Leuchtstrahls zu eben der Schaltung vereinigten, die die Abbildung darstellte. Zur gleichen Zeit wurden sie kleiner. Sie schrumpften verblüffend schnell, und Hamiller hatte eine Sekunde lang den verwirrenden Eindruck, er betrachte die Szene durch einen rückwärts drehenden Zoom.
    Als er die Schaltung entstehen sah, hatte sie die Größe einer menschlichen Faust, obwohl die Abbildung den Umfang einer Wandtafel besaß. Kaum jedoch war das Schaltelement entstanden, da verwandelte es sich in ein Gebilde von der Größe einer Beere, eines Stecknadelkopfes - und schließlich war es gänzlich verschwunden.
    „Passen Sie jetzt auf!" mahnte Raphael.
    Ein Blitz zuckte auf. Ein scharfer Knall erfüllte den Raum. Das Schaltelement war plötz-lich wieder da. Es besaß den halben Umfang einer Wandtafel. Der rötliche Strahl zitterte und erlosch. Das Schaltelement stürzte und prallte mit lautem Krach zu Boden.
    Als Payne Hamiller aus dem Zustand benommenen Staunens schließlich wieder zu sich kam, bemerkte er als erstes, daß das Summen aufgehört hatte. Raphael hatte also die Abschaltung bereits vorgenommen.
    „Was war das?" fragte Hamiller.
    „Eine der wichtigen Voraussetzungen für das Funktionieren der BASIS", antwortete Ra-phael, „ist, daß sämtliche Schaltungen der Bordpositronik miniaturisiert werden können. Das ursprüngliche Programm der Aphiliker stellte für die Einheiten der Evakuierungsflotte dieselbe Anforderung. Den Aphilikern fehlte die siganesische Technologie, mit deren Hilfe die Miniaturisierung wahrscheinlich hätte durchgeführt werden können. Aber sie schufen Ersatz. Auf einer Welt des Mahlstroms fanden sie Wesen, die mit einer einzigartigen Fä-higkeit ausgestattet waren: komplizierte Zusammenhänge anhand einer graphischen Dar-stellung zu erfassen, vorbereitetes Material in natürlicher Größe zur Nachbildung des Zu-sammenhangs zu gestalten und diese Nachbildung sodann zu mikroskopischer Größe schrumpfen zu lassen."
    „Phantastisch!" stieß Hamiller hervor. „Und was für Wesen sind das?"
    „Wir nennen sie die Paraverknoter. Sie sind anscheinend ohne eigene Intelligenz und reagieren nur auf eine ganz bestimmte Art von Stimuli - zum Beispiel die Projektionen an der Wand. Kommen Sie und sehen Sie sich den Behälter an!"
    Payne Hamiller folgte bereitwillig. Der Behälter hatte eine Länge von zwei Metern. Er war einen halben Meter hoch und ebenso breit. Durch die Glassitscheibe sah er, daß er mit Wasser gefüllt war und ein Geschöpf enthielt, das oberflächlich einer terranischen Qualle ähnelte. Es war in ständiger Bewegung begriffen und veränderte seine Körperform dauernd. Hamiller sah, wie es sich zu einer

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