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0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heran und setzte sich blitzschnell auf das andere Ende der Bank. Der Kerl trug ein blasses T-Shirt, das ihm bis über den Hosengürtel reichte. Seine Hände bewegten sich nervös. Die Haut hatte in der Dunkelheit einen olivfarbenen Ton bekommen.
    War das mein Informant?
    Ich konnte es nicht glauben. Dieser Zappelkasper sah aus, als wäre er vollgedröhnt worden mit irgendeinem dieser modernen Gifte, die es als Tabletten zu kaufen gab. Sein Blick flackerte. Er traute sich nicht, mich anzusprechen, obwohl er immer wieder seinen Kopf in meine Richtung drehte.
    Ich tat ihm den Gefallen. »Was willst du?«
    »Ich brauche was.«
    »Wie schön.«
    Er rückte näher. »Stoff.« Ich hob die Schultern.
    Er kam noch näher. »Ehrlich, ich brauche Stoff. Ich will ihn mir auch kaufen, aber ich bin blank. Ebbe, pleite, verstehst du? Deshalb brauche ich Kohle.«
    »Von mir?«
    »Ja.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Der dürre Knabe gab nicht auf. »Du… du brauchst es nicht umsonst zu tun, ich habe eine tolle Adresse für dich. Girls, jung, Frischfleisch aus Osteuropa und aus Asien. Ich weiß, wo du sie finden kannst. Die machen alles mit dir - alles.«
    »Ach ja? Wo denn?«
    »Erst die Kohle.«
    Ich schaute auf seine Handfläche: Sie war schmutzig, sie zitterte. Nur dachte ich nicht im Traum daran, ihm etwas zu geben. Diese Tricks kannte ich. Er würde das Geld blitzschnell nehmen und damit verschwinden. Das mit den Mädchen war sowieso gelogen.
    »Hau lieber ab!« riet ich ihm.
    Seine Spaghettihaare hüpften, als er sich bewegte. »Du willst nicht, Mister?«
    »Nein.«
    »Ich kann es mir auch holen.«
    Hinter mir breitete sich ein Geruch aus. Ranzig, und ich wußte, daß der Typ auf der Bank nicht allein gekommen war. Sein Kumpan lauerte auf mich, er würde eingreifen, sobald der andere das Zeichen gab.
    Auch der Schrei war nicht zu überhören, obwohl er mehr einem Stöhnen glich.
    Fluchend sprang der Haarkünstler von der Bank hoch - und lag plötzlich am Boden, umgerissen von seinem Kumpan, den Suko kurzerhand über die Bank geschleudert hatte.
    »Der wollte dir doch eine Nadel in den Nacken rammen, John!«
    Die beiden rannten weg. Sie flogen förmlich über den Boden und tauchten im nahen Park ein.
    »Damit muß man rechnen.«
    Suko nickte. »Ich ziehe mich wieder zurück.«
    »Danke für das Aufpassen.«
    »Manchmal kann man Hilfe gebrauchen. Hoffentlich war der Anruf keine Finte«, sagte er noch im Weggehen.
    »Wenn auch, so haben wir uns zumindest einen netten Sommerabend gegönnt.« Das hatte Suko schon nicht mehr gehört. Ich war seltsamerweise davon überzeugt, daß dieser Anruf keine Finte gewesen war. Es lag einfach an meinem berühmten Gefühl.
    Ich behielt recht.
    Plötzlich stand er neben mir, schaute kurz auf meinen Kopf und fragte: »John Sinclair?«
    »Seit meiner Geburt.«
    Er schnaufte und setzte sich. »Glück gehabt«, sagte er leise. »Glück gehabt.«
    »Inwiefern?«
    »Daß nichts passiert ist.«
    »Bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Sie stehen unter Druck.«
    Er lachte, nickte und holte gleichzeitig eine Zigarette hervor. »Und ob ich unter Druck stehe.«
    »Wie sehen die Probleme aus?«
    »Moment noch.« Er zündete sich das Stäbchen an, und ich bekam Zeit, ihn zu betrachten.
    Der Mann stammte aus dem Süden, ein romanischer Typ. Ich dachte an Italien, was ja auf der Hand lag.
    Schließlich war es das Geburtsland der Mafia. Er trug ein dunkles Hemd, eine dunkle Hose, und auch sein Haar war dunkel und halblang geschnitten. Ansonsten konnte ich an dieser Person nichts Auffälliges feststellen.
    »Um was geht es?«
    Er rauchte. »Um die Hölle.«
    »Das ist mir zu vage.«
    Wieder saugte er an seiner Zigarette. »Sinclair, wenn Sie einsteigen, dann müssen Sie raus aus London, dann müssen Sie nach Italien. In die Nähe von Neapel, verstehen Sie?«
    »Noch nicht.«
    »Dort hat es begonnen, dort endet es auch, obwohl sich die Spuren zwischendurch bis nach London hinziehen.«
    »Welche Spuren?«
    »Die Verschwundenen.«
    »Und weiter?«
    »Vielleicht auch die Toten.«
    Jetzt wußte ich zwar auch nicht viel, aber immerhin etwas mehr. »Die Toten?«
    Er nickte und hob die Schultern, was mir nicht gefiel, und ich fragte ihn, wie ich das verstehen sollte.
    »Es ist nicht schwierig, Sinclair, wenn man es erst einmal weiß.«
    »Ich weiß nichts.«
    Er nickte. Klar, ich saß hier neben ihm und hörte mir etwas völlig vages an. Wir schwammen, und so etwas nahm ich ungern hin. »Um was geht es genau?«
    »Moment«, flüsterte

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