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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschah, würde er die Früchte seiner Arbeit nicht mehr ernten können, denn er würde sterben, sobald der Aufspalter nicht mehr funktionierte.
    Und beim Wiederaufbau der galaktischen Raumfahrt, der Wirtschaft und des Handels der Sternen-völker wurde Ynkelonium dringender als jeder andere Rohstoff gebraucht. Es war das einzige Element, das in reiner Form keine Entsprechung unter den natürlichen und künstlichen Anti-Elementen besaß und sich deshalb auch als neutralisierender Überzug der gefährdeten Stellen von NUGAS-Reaktoren und für alle anderen Dinge eignete, die absichtlich oder unabsichtlich mit Antimaterie in Berührung kommen konnten.
    Pyon lachte heiser. Minutenlang schwebte et in Gefahr, hysterisch zu werden. Doch wieder setzte sich seine robuste Natur durch. Er ließ sowohl die Bohrmaschine als auch seine anderen Werkzeuge zurück und trat den Weg nach oben an.
    Von nun an hatte er nichts weiter zu tun, als zu versuchen, solange zu überleben, bis entweder der Händler landete, der ihn hier abgesetzt hatte -oder bis ein Wunder geschah.
    Als er die obere Schachtmündung verließ, brach Pyon Arzachena zusammen. Er blieb einige Minuten lang liegen, dann hatte er sich von den Strapazen des Aufstiegs einigermaßen erholt.
    Sein Schlitten stand noch da, wo er ihn verlassen hatte. Er richtete sich auf, nahm den Handgriff der Zugleine in die Hand und verließ die Schachthalle.
    Draußen war inzwischen die Nacht hereingebrochen. Dennoch war es nicht völlig dunkel, denn die drei Monde von Hertschos standen ausnahmsweise gleichzeitig am Himmel - und einer von ihnen war aus unerfindlichen Gründen so hell, daß Pyon, als er ihn das erstemal sah, behauptet hatte, die früheren intelligenten Bewohner von Hertschos hätten ihn mit Leuchtfarbe gestrichen.
    Dabei wußt£ Pyon ni-cht einmal, ob der fünfte Planet der blaßgelben Sonne Faynroith überhaupt jemals Leben getragen hatte.
    Aber schon oft, wenn er nachts in seinem Schlafsack frierend und wach herumgelegen hatte, waren seine Gedanken in eine spekulative Vergangenheit der Eiswelt abgeschweift und hatten die Phantasievorstellung eines von einer noch heißeren Sonne erwärmten fruchtbaren Planeten entwickelt, auf dem es Flüsse und Ozeane, Schachtelhalmwälder, Sümpfe, Saurier und - in düsteren Burgen auf steilen Felsriffen hausend - intelligente Planetarier gab, die eine geheimnisvolle, auf Magie basierende Kultur entwickelt hatten.
    Es waren Träume, wie sie Pyon Arzachena jedesmal geträumt hatte, wenn er auf Planeten gewesen war, die allem Anschein nach keine Entwicklung von Leben zuließen.
    Langsam schritt der Prospektor durch die Dämmerung und durch eine öde und lautlose Landschaft. Das eine Ventil seines Atemgeräts gab in regelmäßigen Abständen ein Knak-ken von sich, das sichere Anzeichen dafür, daß das Material gerissen war und demnächst brechen würde.
    Demnächst, das konnte in zehn Stunden, genausogut aber auch in einer Minute sein. Es wäre müßig gewesen, mehr als einen Gedanken an etwas Unkalkulierbares zu verschwenden.
    Als der Prospektor den Eingang zu seiner Eishöhle erreichte, spürte er die Kälte, die sich von seinen Füßen aufwärts ausbreitete. Sie war noch nicht bedrohlich, aber sie verriet ihm, daß nun auch die Klimaanlage seines Schutzanzugs ausgefallen war. Er würde noch ohne Erfrierungen in seine Unterkunft kommen, aber er würde sie - außer für wenige Minuten - nie wieder verlassen können.
    Rasch kurbelte er an dem Handrad des Außenschotts und drängte sich in die kleine Schleusenkammer, als es sich öffnete. Obwohl im Freien das nahezu vollkommene Vakuum des Weltraums herrschte, gab es keinen Druckausgleich. Das Volumen der Schleusenkammer war klein genug, daß es von der Normaldruckatmosphäre innerhalb der Höhle mitgefüllt werden konnte, ohne daß es in der Höhle zu einem bedrohlichen Druckabfall kam.
    Childa bevorzugte sowieso Atmosphären mit Drücken unter dem Wert eins.
    Als das Innenschott aufging und Pyon vom Luftzug der eindringenden Atmosphäre getroffen wurde, entriegelte er den Helmverschluß und klappte den Helm zurück, der sich innerhalb weniger Sekunden mit Reif überzogen hatte. Die Helmlampe schaltete sich dabei automatisch aus.
    „Hallo, Childa!" rief der Prospektor, während er sich blinzelnd umsah.
    Als er keine Antwort bekam, wurde er unruhig. Er stieg aus seinem Schutzanzug und durchstöberte wahllos seine Behausung. Die natürliche Eishöhle war von ihm durch Aufspritzen von schnell

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