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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wohligen Schauer, als der 7-D-Mann ihn prüfend musterte. Würde dieses Wesen ihn durchschauen, oder spielte er seine Rolle so perfekt, daß es nicht einmal den potenzierten geistigen Fähigkeiten von sieben Bewußtseinen möglich war, ihn zu entlarven?
    Und was, wenn Vanne ihn durchschaute? Wie wollte er andere Personen davon überzeugen, daß der Blue Seterc kein Blue, sondern nur die MV-Kopie eines Blues war? Das mußte auch für einen 7-D-Mann schwierig sein, zumal Vanne niemals wissen konnte, ob der MV unter den anderen Kommissionsmitgliedern Helfer besaß oder nicht. „Wir nehmen an, daß die Gys-Voolbeerah sich nach der Schlappe, die sie auf Olymp erlitten hatten, in ein Versteck zurückgezogen haben und erst einmal abwarten, wie sich die Entwicklung in der Milchstraße gestaltet", antwortete Kershyll Vanne nach kurzem Nachdenken.
    Ytter amüsierte sich köstlich über die Fehleinschätzung der Gys-Voolbeerah-Mentalität.
    Immerhin waren er und Nchr hier auf Olymp - trotz der Panne, die ihnen infolge eines Fehlers einiger Brüder widerfahren war. „Aber Sie wissen es nicht", bohrte er weiter. „Wie ist beispielsweise die BASIS dagegen geschützt, daß Gys-Voolbeerah in den Masken von Menschen sie übernehmen?"
    Vanne lächelte, aber das Lächeln wirkte geistesabwesend. „Sie werden verstehen, daß wir über Sicherungsmaßnahmen nicht reden, Mister Seterc", erklärte er. „Woher sollte ich beispielsweise wissen, daß Sie kein Molekülverformer sind?"
    „Bei allen grünen Sandkreaturen!" entfuhr es Ytter gewollt.
    Sein Erschrecken war so glaubhaft gespielt, daß alle anderen Anwesenden lachten - auch Nchr, wenn auch aus anderem Grund als die anderen.
    Als das Gelächter verstummte, fragte Nchr ernsthaft: „Stimmt es, daß ein Molekülverformer keinen Schatten wirft, Mister Vanne?"
    „Warum sollte er keinen Schatten werfen?" fragte Vanne erstaunt. „Er besteht schließlich aus Materie. Bitte, glauben Sie grundsätzlich keinen Gerüchten, und beurteilen Sie auch alle TV-Sendungen und Pressemeldungen kritisch. Nach dem Ende der Konzilsherrschaft treibt die Freiheit seltsame Blüten, und noch ist die Spreu nicht vom Weizen gesondert."
    „Aber auch amtliche Verlautbarungen stimmen nicht immer" warf Norgad Thasien, ein Marsianer, ein. „Unsere schon!" sagte eine sympathisch wirkende, leicht unterkühlte Stimme von der Tür her.
    Ytter und Nchr wandten sich genau wie die anderen Kommissionsmitglieder um.
    Ronald Tekener stand dort mit verhaltenem Lächeln, eine weiße Blüte mit Klebeplast an seinen Kampfanzug geheftet. Neben ihm schob sich seine Frau Jennifer Thyron auf die Terrasse. „Meine Freunde von der GAVÖK!" sagte Tekener. „Der Transmitter nach Imperium-Alpha ist justiert und wurde zweimal erfolgreich getestet. Ich bitte Sie, mir zu folgen und sich nicht an meinem Kampfanzug zu stören. Ich trage ihn deshalb, weil ich nicht nur zu Ihrer Begleitung, sondern auch zu Ihrem Schutz abgestellt worden bin."
    „Vor wem sollen wir geschützt werden?" warf ein Galaktischer Händler ein.
    Jennifer Tyhron lachte leise. „Betrachten Sie meinen Mann doch als Ihren symbolischen Beschützer, Freunde!" erklärte sie. „Und kommen Sie bitte mit, damit wir durch den Transmitter gehen, bevor der Energiesturm, der uns gemeldet wurde, den Raumsektor in weitem Umkreis verzerrt. Sie möchten schließlich nicht als Horde heulender Dämonen materialisieren, oder?" 5. Aura des Unheils Ytter und Nchr sahen sich vielsagend an, als sie die Transmitterstation betraten. Sie wußten beide, daß Gys-Voolbeerah im Vergleich zu anderen Lebewesen hervorragend gegen irreparable Schäden infolge von Transmitterunfällen geschützt waren, denn sie konnten praktisch alle Verformungen mit Hilfe des Motuul rückgängig machen. Andererseits bewirkte ihre relativ leichte Verformbarkeit schon bei H-D-Einflüssen, die anderen nichts ausmachten, geringfügige, teilweise aber auffällige Veränderungen. Wenn das den anderen bekannt war, konnten sie auf diese Weise und unter glücklichen Umständen Molekülverformer erkennen.
    Ronald Tekener hatte inzwischen die Besuchergruppe verlassen und sprach über Hyperkom mit der Raumwetterdienstzentrale Olymps. Diese alte Institution war gleich nach dem Ende der Konzilsherrschaft wieder ins Leben gerufen worden. Es hatten sich sogar die notwendigen Fachwissenschaftler gefunden, die mit der schwierigen Materie umgehen konnten. Nur gab es noch nicht wieder genügend Meßsatelliten in der Galaxis, um

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