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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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logisch. „Seit wann befindet sich in diesem Raum kein biologisches System mehr?" fragte er, denn die Aussage des Computerfeldes ließ keinen anderen Schluß zu, als daß es dem Gys-Voolbeerah entgegen aller Wahrscheinlichkeit gelungen war, aus der Arrestzelle auszubrechen, ohne das Schott zu beschädigen und den Energieschirm zu verändern. „Es existieren zwei Speicherdaten darüber", antwortete das Computerfeld. „Das eine besagt, daß niemals biologische Systeme im Beobachtungsraum gefangengehalten wurden; das andere sagt aus, daß ein biologisches System vorhanden war, aber eine halbe Stunde später nicht mehr vorhanden war."
    In Hotrenor-Taaks Gehirn arbeiteten die Zellen der Großhirnrinde mit seltener Aktivität.
    Wenn er nicht annehmen wollte, daß das Computerfeld niemals folgerichtig funktioniert hatte, dann gab es zwei Möglichkeiten, die eine große Wahrscheinlichkeit besaßen! Einmal konnte der Molekülverformer das Computerfeld irreparabel beeinflußt haben, bevor er floh - und zum zweiten konnte er teleportiert sein.
    Oder er besaß eine Ausrüstung, mit deren Hilfe er die Raumstruktur so umsetzen konnte, daß er nur einen Schritt zu tun hatte, um sich an einem viele Kilometer entfernten Ort wiederzufinden.
    Dem Laren wurde klar, daß er etwas für ihn völlig Unbegreifliches getan hatte: Er hatte den Gefangenen nicht durchsucht, bevor er ihn in die Arrestzelle sperrte.
    Litt die Funktionsfähigkeit seines Gehirns doch infolge seines hohen Alters? Oder hatte der Molekülverformer ihn parapsychisch beeinflußt? Aber ihm war nicht bekannt, daß Gys-Voolbeerah dazu in der Lage waren.
    Seine Überlegungen fanden ein vorläufiges Ende, als sein Armbandfunkgerät plötzlich wieder funktionierte und Anson Argyris ihm mitteilte, die GORSELL befände sich bereits in dem Geheimschacht und wann er gedächte, ihn in seinem Palast zu besuchen.
    Hotrenor-Taak versicherte dem Kaiser, daß er es zu würdigen wisse, trotz seiner Verbrechen gegen den galaktischen Frieden und auch gegen die Freifahrer in den Palast des Freifahrerkaisers eingeladen zu werden - und er würde sofort kommen.
    Und er meinte es so ernst, wie es ihm mit seiner geistigen Umkehr war.
    Zehn Minuten später gaben zwei martialisch aussehende Wachtposten den Weg durch das Portal der Fürstenhalle frei.
    Hotrenor-Taak betrat den Saal - und erstarrte.
    Denn vor ihm saß nicht nur Anson Argyris in einem bequemen Sessel am knisternden Kaminfeuer, sondern auch der Molekülverformer der den Hüter des Lichts kopiert hatte.
    Hotrenor-Taak war unbewaffnet. Er hätte es nicht nur unpassend gefunden, den Planeten Olymp bewaffnet zu betreten. Das stand ihm seiner Überzeugung nach nicht zu, denn er mußte immer wieder neu beweisen, daß es ihm ernst war mit seiner geistigen Umkehr.
    Und er rechnete sich keine Chance aus, den Molekülverformer so schnell zu erreichen, daß ihm keine Zeit mehr blieb, eine Waffe zu ziehen.
    Deshalb schrie er: „Vorsicht, Majestät! Das ist ein Molekülverformer!"
    Zu seiner Verblüffung blieben sowohl Anson Argyris als auch der Molekülverformer gelassen sitzen. Auf dem Gesicht des Freifahrerkaisers zeigte sich lediglich die Andeutung von Verwunderung. „Das ist Tengri Lethos, der Hüter des Lichts", erklärte Argyris im Tonfall eines Lehrers, der seinen Schülern etwas Selbstverständliches sagte. „Majestät!" rief Hotrenor-Taak. „Ich weiß, daß dieses Wesen nicht Tengri Lethos ist. Der Hüter des Lichts hätte sich niemals von mir gefangennehmen lassen."
    Anson Argyris stierte den Laren verblüfft an, dann brach er in schallendes Gelächter aus.
    Als er damit fertig war, sagte er - zur Verwunderung des Laren ohne die erwartete Atemlosigkeit: „Wie Sie sehen, Ex-Verkünder, hat sich Tengri Lethos nicht von Ihnen gefangennehmen lassen. Schließlich sitzt er neben mir. Zum Donnerwetter noch mal, setzen Sie sich endlic hzu uns und lassen Sie die albernen Witze!"
    Zögernd trat der Lare ein paar Schritte in die Fürstenhalle hinein, blieb aber rund fünf Meter vor den beiden Männern stehen. „Wie sind Sie aus der Arrestzelle entkommen - trotz des Energieschirms?" fragte er den Molekülverformer. „Mit einem Zeittransmitter ist das nicht schwierig", antwortete der Molekülverformer bereitwillig. Er lächelte sogar. „Übrigens, falls Sie sich Sorgen um Ihren Partner machen sollten - er befindet sich in Sicherheit."
    „Ich verstehe immer nur Bahnhof", warf Anson Argyris ein. „Entschuldigen Sie die antiquierten

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