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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzer Dauer. Niemand wird wirklich zum Aphiliker gemacht. Das Ganze ist nur eine Finte. Gerade deshalb..."
    Weiter kam er nicht. Walik Kauk trat unmittelbar vor ihn hin. Er hatte die Waffe in den Gürtel geschoben, aber aus seinen Augen sprühte der Zorn.
    „Sag kein Wort weiter, Kanthall!" schrie er. „Du möchtest die wichtigsten Leute wieder im Zentralsegment haben, damit du sie entweder beiseite schaffen oder zu deinesgleichen verwandeln kannst. Dann hindert dich nichts mehr, die BASIS endgültig in den Dienst der Aphilie zu stellen. Für wie dumm hältst du uns, daß du glaubst, wir könnten auf ein solches Angebot eingehen?"
    Jentho Kanthalls Reaktion kam nicht sofort. Er sprach erst nach ein paar Sekunden. Seine Stimme klang anders als zuvor: weniger herrisch, ein wenig nachdenklich.
    „Walik Kauk", sagte er, „ich halte dich in diesem Augenblick für unsäglich dumm. Ist das dein letztes Wort?"
    „Mein allerletztes!" herrschte Walik ihn an.
    Da geschah das Unglaubliche: Jentho Kanthall wandte sich ab und schritt davon. Während der ganzen Unterhaltung hatte er Roi Danton und seine Begleiter nicht eines einzigen Blickes gewürdigt.
    Ein wenig verwundert, aber immer Die Tage des Ungeheuers 55 noch voller Zorn starrte Walik Kauk hinter der breitschultrigen Gestalt drein.
    „Er hält uns für Narren ...!" grollte er.
    „Ich persönlich bin nicht ganz überzeugt, daß Sie ihm die richtige Antwort gegeben haben", sagte Roi Danton.
    Walik fuhr herum.
    „Wie meinen Sie das?"
    „Der Mann klang so, als meinte er, was er sagte!"
    „Ein Aphiliker? Meinen, was er sagt, wenn er ein Ziel erreichen will? Sie haben die Aphilie am eigenen Leibe erlebt! Erinnern Sie sich noch...?"
    „Ich glaube nicht, daß Jentho Kanthall ein hundertprozentiger Aphiliker ist", erklärte Danton.
    „Und die Toten dort?"
    „Wenn die Sache sich so verhält, wie er sie darstellt, gehen sie nicht auf sein Konto."
    Was Walik auf der Zunge hatte, blieb vorläufig ungesagt. Segun Bahrajn rief in diesem Augenblick: „Vorsicht! Die Kerle kommen zu sich!"
    Die vier Bewußtlosen hatten sich zu regen begonnen. Einer von ihnen öffnete die Augen, sah sich verwirrt um und schob sich in die Höhe. Er musterte die Männer, die ihn finster beobachteten, und fragte: „Was ist hier los?"
    „Das mußt du am besten wissen, Bruder", antwortete Walik Kauk grimmig.
    „Bruder...?"
    Sein Blick wanderte ziellos umher und fiel auf die sechs Leichen, die ein paar Meter weit entfernt im Gang lagen.
    Unsicheren Schritts ging er darauf zu. Über dem ersten Körper beugte er sich nieder. Er sah die entsetzliche Brandwunde und fuhr mit einem entsetzten Schrei zurück.
    „Was ... was geht hier vor?" rief er.
    „Wer hat diese Leute umgebracht?"
    „Deine Kampf roboter!"
    „Meine...?"
    Der Mann wankte weiter den Gang entlang. Er musterte den zweiten Gefallenen und stöhnte: „Oh, mein Gott!"
    Die anderen drei Bewußtlosen waren inzwischen ebenfalls wieder auf den Beinen. Sie waren verwirrt und ängstlich. Sie wußten nicht, wo sie sich befanden, und äußerten beim Anblick der Leichen Entsetzen.
    Allmählich wurde Walik Kauk stutzig.
    „So benimmt sich kein Aphiliker!" brummte er zu Roi Danton.
    „Genau richtig! Der Tod eines anderen bedeutet ihm nichts, und zu dem Ausruf „oh Gott" läßt er sich schon überhaupt nicht hinreißen!"
    Walik ergriff die Initiative.
    „Heh, ihr Leute, kommt her!" rief er.
    Sie folgten unsicher.
    „Ihr seid Rekonditionierte, nicht wahr?" fragte Walik.
    Sie wußten nicht, was das bedeutete. Walik schilderte ihnen den Re-konditionierungsvorgang so, wie er ihn sich vorstellte. Aber die Männer erinnerten sich noch immer nicht. Walik stellte ihnen ein paar zusätzliche Fragen. Sie kamen alle aus dem Hauptabschnitt S. Sie wußten nichts vom Licht des Feldes und auch nichts von der Unterhaltung, die sie mit den Kampfrobotern geführt hatten, kurz bevor Roi Danton auf der Szene erschienen war.
    Walik schüttelte den Kopf.
    „Langsam fange ich an zu glauben ...".beganner.
    „... daß Jentho Kanthall die Wahrheit sagte, nicht wahr?" vollendete Danton den Satz.
    Walik nickte verdrossen.
    „Es muß wohl so sein!" Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Oh, was für ein Idiot war ich!"
    Er blickte in die Richtung, in der Kanthall verschwunden war. Die breitschultrige Gestalt war längst nicht mehr zu sehen.
    „Ich muß ihm nach!" sagte Walik. „Wir müssen ..."
    Weiter kam er nicht. In diesem Augenblick vollzog sich die

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