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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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nach. Er fand jedoch keinen Halt für Hände und Füße. Er glitt immer wieder an dem Felsen ab. Doch er gab nicht so schnell auf. Shankr Singh mußte zu ihm kommen. Er ließ sich von dem Inder hochheben, doch auch weiter oben glitt er immer wieder von dem Felsen ab. Es war ihm nicht möglich, sich irgendwo festzuhalten.
    »Siehst du«, sagte Dascharata. »So wird es auch Bharatas Dämonen ergehen. Sie werden euch nichts anhaben können, solange ihr auf diesem Teufelsfelsen steht. Was meinst du, was dann geschehen wird?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tait.
    »Bharata wird selbst kommen. Er will Sita haben. Er muß Sita haben, denn ohne Sita verliert er seinen Thron. Kannst du das verstehen?«
    »Nein.«
    »Nun, wenn er sich Sita rauben läßt, ist er für alle seine Freunde ein Schwächling. Sie werden sich von ihm abwenden, werden einen anderen finden, den sie auf seinen Thron setzen können. Er muß Sita zurückholen. Er braucht sie. Ich bin sicher, daß ihr nicht lange auf ihn zu warten braucht.«
    Dascharata hob nun auch die Männer auf den Felsen.
    »Gebt gut auf euch acht!« sagte er. »Wer von diesem Felsen fällt, wird eine willkommene Beute für die blutgierigen Affen sein.«
    Tait ließ seine Zunge über die trockenen Lippen huschen.
    »Die Freiheit ist verdammt teuer!« preßte er verbittert hervor.
    »Macht es gut!« sagte Dascharata. »Wir werden einander vermutlich nicht mehr wiedersehen! Denke daran, Benny Tait: Du hast nur einen einzigen Pfeil. Es wird dir nicht leichtfallen, ruhig zu bleiben, aber du mußt es schaffen. Sonst sind wir alle verloren. Der Schuß muß absolut präzise sein, Tait. Vergiß das nicht! Euer Schicksal hängt von diesem einen Schuß ab!«
    »Und das Floß? Was ist mit dem Floß?«
    »Es wartet auf euch.«
    »Wo?«
    »Ihr werdet es finden!« erwiderte Dascharata. Dann wandte sich das schreckliche Ungeheuer um und stampfte davon.
    ***
    Tait setzte sich auf .den Felsen. Die anderen setzten sich neben ihn. Er starrte auf seine zitternden Hände.
    »Damit soll ich nun ruhig schießen!« ärgerte er sich. »Das schaffe ich nie!«
    »Du mußt es schaffen!« sagte Joan Chapman eindringlich. »Wir haben bisher alle Gefahren gut überstanden. Wir müssen nur noch diese eine Hürde nehmen, dann sind wir gerettet.«
    Tait blickte Singh und Dr. Melford verzweifelt an.
    »Könnt ihr verstehen, wie mir zumute ist? Dascharata macht es sich einfach. Er lädt die ganze Last auf meine Schultern ab. Hier. Da hast du. Sieh zu, wie du damit fertig wirst. Verdammt, der macht es sich wirklich sehr einfach.«
    »Können Sie überhaupt mit so einem Ding umgehen?« fragte Dr. Melford.
    Tait nickte.
    »Ich hab’ sogar mal ’ne silberne Nadel beim Bogenschießen gewonnen. Aber woher wußte Dascharata das?«
    »Er kannte auch unsere Namen«, sagte Singh.
    »Ja, natürlich. Er kannte uns, bevor wir wußten, daß er existierte. Deshalb wußte er auch, daß nur ich ihm nützlich sein kann. Oder möchte einer von euch das Glück versuchen?«
    Dr. Melford und Shankr Singh schüttelten gleichzeitig den Kopf.
    »Dann bleibt es also tatsächlich an mir hängen«, seufzte Tait. »Hoffentlich kann ich mich des Vertrauens, das ihr alle — einschließlich Dascharata — in mich setzt, würdig erweisen. Eines möchte ich aber jetzt schon festhalten: Wenn der Pfeil danebengeht, nehme ich keine Beschwerden entgegen, ist das klar?«
    Es war Galgenhumor, mit dem Tait sich selbst aufmuntern wollte.
    Er brauchte Mut und Kraft.
    Er mußte es schaffen.
    Wie, das war allein sein Problem. Joan drückte seine Hand. Sie schaute ihm lange in die Augen, und er sah den Schimmer in ihrem Blick, der ihm sagte, wie sehr sie leben wollte. Mit ihm. An seiner Seite.
    Verflucht, er würde es schaffen.
    Singh richtete sich auf. Kaikeyi erhob sich ebenfalls. Die beiden blickten in Richtung Dschungel. Sie hoben sich scharf vom tiefblauen Himmel ab.
    »Was ist?« fragte Tait mit schmalen Augen. »Eure Gesichter gefallen mir gar nicht!«
    »Sie kommen, Sahib.«
    »Bharatas grausame Affenhorden?«
    »Ja, Sahib. Sie kommen!«
    ***
    Die schrecklichen Gestalten überfluteten den Boden. Sie kamen in Scharen angerannt. Ihre Scheußlichkeit war widerlich. Ihre Schreie waren nervenzerfetzend.
    Benny Tait trug den goldenen Pfeil immer noch im Köcher. Seine Hand umklammerte den Bogen. Er schwitzte.
    Hoch aufgerichtet stand er auf dem Teufelsfelsen. Eine unübersehbare Affenmenge quoll aus dem Dschungel und auf den Felsen zu, auf dem sich Joan

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