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0871 - Der silberne Tod

0871 - Der silberne Tod

Titel: 0871 - Der silberne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war freier. Er konnte auch den Eingangsbereich an der Seite sehen, wo es so finster war wie bei ihm, vielleicht sogar noch dunkler, denn nicht weit entfernt breitete ein Baum sein grünes Dach aus. Von seinem Freund John Sinclair war nichts zu hören, was Suko auch nicht als tragisch ansah. John würde von der Rückseite versuchen, das Haus zu erreichen und den darin wohnenden ablenken.
    Ein guter Gedanke. Doch garantierte er auch die freie Bahn für den Inspektor?
    Suko war kein Mensch, der lange zögerte. Er setzte alles auf eine Karte. Plötzlich schnellte er hoch, und geduckt rannte er mit langen Schritten dem Eingang entgegen. Er versuchte, sich so leise wie möglich zu bewegen, es waren nur wenige Meter, und er mußte dabei auch das Haus im Auge behalten.
    An der Tür tat sich nichts.
    War sie geschlossen oder offen? Das sah Suko nicht. Er rechnete jedoch mit einer verschlossenen Tür, stürmte hoch - und sah sich bestätigt. Aus dem vollen Lauf heraus blieb er stehen, die Beretta mit beiden Händen haltend, die Arme in die Höhe gereckt und bereit, sie jeden Augenblick zusammen mit der Waffe zu senken, um die Mündung blitzartig auf ein Ziel zu richten.
    Die Tür blieb zu. Hinter den Fenstern brannte kein Licht. Das Haus machte einen verlassenen und menschenleeren Eindruck.
    Suko dachte wieder an seinen Freund und drehte für einen kurzen Moment den Kopf. Er konnte sich vorstellen, daß er irgendwo hinter ihm lauerte.
    Dann überstürzten sich die Ereignisse. Blitzartig war die Ruhe vorbei. In die Stille hinein brandete eine Aktion, mit der auch Suko In dieser Intensität nicht gerechnet hatte.
    Jemand riß die Tür mit ungeheurer Wucht von innen auf. Suko fuhr wieder herum. Er hörte den schrillen Schrei einer Frau, der ihn für einen Moment ablenkte, deshalb reagierte er auch nicht so schnell. Der Schrei war nicht wichtig, es zählte eigentlich nur die Gestalt des Mannes, und der hielt eine Waffe in der Hand.
    Er schoß sofort.
    Wieder war kaum etwas zu hören. Suko aber dachte in diesem Sekundenbruchteil, daß es vorbei war, daß er nicht mehr entkommen konnte, denn der andere war zu schnell gewesen.
    Der Schlag gegen den Kopf war fürchterlich.
    Getroffen! schrie es in Suko. Ich bin getroffen worden. Er war schneller als ich…
    Dann war alles aus.
    Suko stürmte in die tiefe Schwärze. Vor der Haustür blieb er bewegungslos liegen…
    ***
    Unser Freund Abbé Bloch hatte uns gewarnt und gesagt, daß es gefährlich werden könnte, denn auf keinen Fall durfte dieser Joseph Lacombe unterschätzt werden.
    Darauf hatten wir uns eingerichtet. Deshalb waren Suko und ich getrennt vorgegangen und hatten uns dem Ziel von zwei verschiedenen Seiten her genähert.
    Wir wollten den Mann in die Zange nehmen, von dem wir nicht einmal wußten, wie er aussah. Uns war nur bekannt, daß er etwas mit den Templern zu tun hatte. Über Einzelheiten aber hatte der Abbé nicht gesprochen oder nicht reden wollen.
    Bloch war zurückgeblieben. Er hatte zwar mitgewollt, aber wir waren dagegen gewesen. Als älterer Mensch sollte er sich nicht unbedingt einer Aktion oder Gefahr aussetzen. Also wartete er im Wagen auf uns, der ein Stück entfernt parkte.
    An meiner Seite war es ruhig. Aber auch im Haus rührte sich nichts. Es war schon seltsam, daß hinter keinem Fenster Licht brannte. Allein diese Tatsache ließ Mißtrauen in mir Kochkeimen. Ich hoffte, daß es Suko ähnlich erging. Um in die unmittelbare Nähe zu gelangen, mußte ich einen staubigen Gestrüppgürtel überwinden. Es gab nur einen Baum in der Nähe, und der beschützte den seitlich angebrachten Eingang des Hauses und den unmittelbaren Türbereich vor zu starker Sonneneinstrahlung.
    Wir hatten abgemacht, daß wir uns nach einer gewissen Zeitspanne am Eingang treffen wollten. Bei mir hatte sich nichts getan. Wie es an der anderen Seite des Hauses aussah, wußte ich nicht, aber ich glaubte schon, einige verdächtige Geräusche gehört zu haben, ohne sie allerdings einsortieren zu können.
    Diese Geräusche hatten mich auch dazu gebracht, meine Zeitpläne zu ändern. Ich wollte so schnell wie möglich an den Eingang heran, und ich ging davon aus, daß Suko so ähnlich dachte.
    Um an das Ziel zu gelangen, mußte ich einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Es war noch immer nichts zu hören, nur meine eigenen Atemgeräusche vernahm ich.
    Die anbrechende Nacht war noch warm. Die Hitze des Tages ließ sich eben nicht so leicht verdrängen. Es hatte zwar vor zwei Tagen geregnet, wie

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