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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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    KAPITEL 1
    Man darf Feenköniginnen nicht mit Feenprinzessinnen durcheinanderbringen.
    Wo ich herkomme, träumen Mädchen, die gern eine Feenprinzessin sein möchten, normalerweise von hauchzarten Flügeln und Rüschenkleidern. In Pink, versteht sich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zu so einer Prinzessin auch bunte Glassteine gehören, außerdem schicke Zauberstäbe mit Stern obendran, die Wünsche wahr werden lassen. Feenprinzessinnen malen sich ein schönes Leben des Luxus und des Müßiggangs aus, inklusive kleiner Geschöpfe des Waldes, die nur darauf warten, sie bedienen zu dürfen.
    Als Feenkönigin kann ich bestätigen, dass man tatsächlich ein bisschen öfter mit Geschöpfen des Waldes zu tun hat, als man erwarten sollte. Aber ansonsten? Ein totaler Witz. Feen– jedenfalls die Sorte, für die ich zuständig bin– haben nur selten Flügel. Mein Zauberstab ist mit Rohedelsteinen angereichert, und ich schicke damit Kreaturen der Anderswelt ins Jenseits. Ich habe damit auch schon ein paar Menschen eins übergebraten. Mein Leben ist dreckig, hart und tödlich, da bleiben Rüschenkleider auf der Strecke. Ich trage Jeans. Und, am wichtigsten, ich sehe grauenhaft aus in Pink.
    Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass sich Feenprinzessinnen nicht schon am frühen Morgen mit solchem Mist herumschlagen müssen.
    „Ich habe sie getötet… Eugenie Markham.“
    Die Worte trugen laut und deutlich durch einen Speisesaal, in dem vielleicht dreißig Leute an runden Holztischen saßen. Die Decke war gewölbt, und die groben Steinwände ließen das Ganze nach mittelalterlichem Schloss aussehen… was ja praktisch auch stimmte. Die meisten Frühstücksgäste waren Soldaten und Wachen, aber es waren auch einige Beamte und Würdenträger darunter, die im Schloss lebten und arbeiteten.
    Dorian, König des Eichenlands und mein auf Bondage stehender Lover, saß am Kopf der Tafel und sah von seinem Frühstück auf, um zu schauen, wer da eine dermaßen gewagte Behauptung aufgestellt hatte. „Verzeihung, sagtest du etwas?“
    Der Sprecher, der auf der anderen Seite des Tisches stand, wurde so rot wie die Uniform, die er trug. Er schien Mitte zwanzig zu sein, in Menschenjahren, war also wahrscheinlich um die hundert, in Feen- oder, wie ich lieber sage, in Feinenjahren. Er kniff, um Würde bemüht, die Lippen zusammen, drückte das Kreuz durch und funkelte Dorian an.
    „Ich sagte , ich habe Eugenie Markham getötet.“ Der Mann– ein Soldat anscheinend– sah vom einen Gesicht zum anderen und hoffte zweifelsohne darauf, dass seine Neuigkeit entsetzte Reaktionen hervorrief. Im Wesentlichen sorgten seine Worte für harmlose Verwirrung, vor allem deshalb, weil die halbe Gesellschaft mich draußen im Gang stehen sehen konnte. „Ich habe Eure Königin ermordet, und nun bröckelt Eure Macht. Ergebt Euch auf der Stelle, dann wird Ihre Majestät, Königin Katrice vom Vogelbeerland, Gnade walten lassen.“
    Dorian machte keinen sonderlich besorgten Eindruck. Er tupfte sich vorsichtig den Mund mit einer brokatenen Serviette ab und legte sie wieder in seinen Schoß. „Tot? Bist du sicher?“ Er sah zu einer dunkelhaarigen Frau hinüber, die neben ihm saß. „Shaya, haben wir sie nicht gestern erst gesehen?“
    „Ja, Sire“, erwiderte Shaya und tat Sahne in ihren Tee.
    Dorian strich sich das herbstrote Haar aus dem Gesicht und machte sich wieder daran, den zuckrigen, mit Mandeln überzogenen Kuchen zu zerschneiden, der seine wichtigste Mahlzeit des Tages darstellte. „Nun, da hast du es. Sie kann nicht tot sein.“
    Der Soldat aus dem Vogelbeerland starrte ihn an und verlor immer mehr seine Fassung, während die Leute ihn entweder neugierig ansahen oder gar nicht weiter beachteten. Nur eine ältere Feine, die auf Dorians anderer Seite saß, machte ansatzweise einen besorgten Eindruck. Sie hieß Ranelle und war eine Gesandte aus dem Lindenland. Sie war erst gestern eingetroffen und eindeutig noch nicht mit den hiesigen schrägen Einlagen vertraut.
    Der Soldat wandte seine Aufmerksamkeit wieder Dorian zu. „Seid Ihr wahrhaftig so verrückt, wie man sich erzählt? Ich habe die Dornenkönigin getötet! Seht.“ Er warf ihm eine Halskette aus Silber und Mondsteinen hin. Sie klapperte über die harten Bodenfliesen, und die bleichen, schimmernden Steine fingen einen Tick Morgenlicht ein. „Das hier habe ich ihr vom toten Leib geschnitten. Jetzt werdet Ihr mir doch wohl glauben?“
    Nun wurde es doch einigermaßen still im Saal;

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