Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0872 - Die Schattenwelt

Titel: 0872 - Die Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war; Borl bückte sich tief.
    „Wo sind wir hineingeraten?" fragte er verblüfft. „PAN-THAU-RAs hilfreiche Zwerge?"
    „Ich bin überfragt. Dort vorn ist jedenfalls Helligkeit."
    Sie traten auf eine runde, durch ein Geländer gesicherte Plattform und erschraken zutiefst. Die Plattform schien höhenverstellbar zu sein, denn der Schacht, durch den sie gekommen waren, zeigte sich als faltbarer Balgen. Die Plattform konnte in einem Schacht aufwärts gefahren werden; jetzt befand sie sich am tiefsten Punkt eines Systems von umlaufenden Rängen, hinter denen unzählige Gitter und Kammern zu erkennen waren. In ihnen standen, saßen oder lagen Gefangene.
    „Tschuschik-Leute!" sagte Hytawath erschüttert. „Gefangene. Unsere Befürchtungen waren zutreffend."
    Zur Sicherheit blickte er noch einmal auf den Indikator, dann nahm er den Helm ab. Ein rascher Rundblick überzeugte ihn, daß hier keine Roboter herumschwebten. Die Gefangenen hatten die Fremden noch nicht bemerkt, als Dunja aber den Helm abnahm, schrie direkt vor ihr jemand laut auf.
    „Sie haben Notiz von uns genommen !"
    Dunja tat offensichtlich genau das, was in diesem Moment erforderlich und sinnvoll war. Sie löste die Spange, schüttelte ihr Haar und breitete die Arme aus. Dann rief sie, so laut sie konnte, mit ihrer exotisch tiefen Stimme: „S'istam maddeddu loxoro. Luiu lai m'arreri pau urru dam. Su sedda fraghy collu."
    Hytawath brummte verblüfft, während er den Translator einschaltete: „Das ist genau das, was sie hören wollen. Was, beim viereckigen Quasar, bedeutet es?"
    Sie winkte ab. Die Reaktion war erschütternd. Fast gleichzeitig stürzten mehrere hundert Gefangene - es hätten lauter Brüder oder Schwestern Dunjas sein können - an die Gitter und rüttelten daran. Jeder schrie etwas. Ein ungeheurer Lärm erschütterte das Gebäude. Dunja entdeckte die Steuerung der Plattform und fuhr das Gerät in halbe Höhe.
    Dann versuchte sie, den Lärm zu dämpfen. Nur ganz langsam ebbte die wilde Erregung der Gefangenen ab. Dann aber breitete sich eine tiefe, erwartungsvolle Stille aus. Wieder sagte Dunja, diesmal erheblich leiser: „Su sedda fraghy collu. Collu!"
    Hytawath begriff, was vorging. Aber er verstand kein Wort. Jedenfalls entsann sich Dunja ihrer Muttersprache, denn sie hatte nicht ein einzigesmal gestockt oder überlegt.
    Ab dem Augenblick, in dem es für Hytawath Borl feststand, daß sie die einzigen relativ freien Besucher eines Gefängnisses waren, suchte er nach einer Möglichkeit, die Zellentüren zu öffnen. Zuerst musterte er die Zellen. Jede Kammer schien dreiek-kig oder vektorförmig zu sein. Die spitzeste Seite wies nach innen, auf den breiten Gang; es entstand ein dreieckiger Raum. Eine Tür führte in eine geräumige Kammer, und dort sah er auch ein großes Fenster und mehrere Einrichtungsgegenstände. Irgendwo am Boden oder am höchsten Punkt des Schachtes mußten sich die Kontrollen befinden.
    Dunja wandte sich an ihn.
    „Wir sprechen dieselbe Sprache, die Wynger und ich. Also steht fest, daß ich aus der Galaxis Algstoger-math kam, der Galaxis Tschuschik, wie du sie nennst Es sind Wynger aus verschiedenen Stämmen. Und es sind tatsächlich Gefangene. Sie wurden ebenso hierhergeschleppt wie wir. Es sind die Besatzungen der drei Schiffe."
    Hytawath benutzte eine Pause, um sie zu fragen :„Erkundige dich, ob einer weiß, wo die Steuerung für die Zellen und vor allem der Öffnungsmechanismus sind."
    Gefangene. Wynger verschiedener Stämme. Galaxis AIgstogermaht. Immerhin waren es einige Informationen, die hilfreich waren. Aber sie konnten mit ihnen nichts bewirken.
    „Verstanden. Ich versuche es."
    Wieder erfolgte ein längerer Wortwechsel zwischen Dunja und drei oder vier Gefangenen. Hytawaths erste Feststellungen waren richtig: Dunja und die Gefangenen beherrschten dieselbe Sprache. Nach rund zehn Minuten des schnellen Dialogs wandte sich Dunja wieder an Borl und faßte zusammen: „Die Wynger sind das herrschende Volk in der Galaxis. Sie gliedern sich in sechs Hauptstämme und überdies in zwölf Nebenstämme. Wynger sind das Stammvolk.
    Wir haben hier eine Menge Leute aus dem Stamm der Lufken. Es sind die Soldaten und Kämpfer. Ihre Heimatwelt ist ein Planet namens Kschur im Gurschin-System; für mich und dich aussagelose Begriffe.
    Dann gibt es die Zorben. Das sind Politiker und Händler. Ferner die Doprer. Sie sind die Raumfahrer und Ingenieure. Wir werden sicher noch mehr darüber erfahren, vielleicht sind es die

Weitere Kostenlose Bücher