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0872 - Die Urbanen

0872 - Die Urbanen

Titel: 0872 - Die Urbanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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worden war. Die Geschichten von beiden Seiten waren rasch ausgetauscht.
    Artimus fasste zusammen. »Sagt mir, wenn ich etwas falsch verstanden habe, okay? Also… Uskugen erliegt einer weißen Stadt. Die Urbanen haben die Stadt - also praktisch den kompletten Planeten - annektiert, was zur Folge hat, dass die Wächterin und ihr Krieger nutzloser Ballast geworden sind. Die Wurzel von Uskugens Stadt jedoch ist so kräftig, dass sie sich teilt. Eine neue Wurzel entsteht, die man nach Armakath verpflanzen will - samt der Wächterin.«
    Van Zant hielt kurz inne, sah Zamorra und Laertes an, die ihm schweigend zuhörten. »Soweit klar, aber man braucht in Armakath keinen neuen Krieger, denn die weiße Stadt der Schwefelklüfte hat ja einen… mich! Ob es mir nun gefällt oder nicht - es ist so. Der Krieger Uskugens will um Hilfe beim Band der Speere nachsuchen, doch aus irgendeinem Grund funktioniert das nicht. Und er landet mit einem Knoten in seiner Erinnerung in Paris, beginnt, ein Monumentalgebilde zu zeichnen, das Uskugens weiße Stadt darstellt. Exakt hier komme ich allerdings nicht mehr mit, denn warum ausgerechnet auf unserer alten Erde? Warum nicht auf einer Welt, die eine weiße Stadt trägt? Ein bisschen zu viel der Zufälle, finde ich.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Zum einen gab es hier eine weiße Stadt - denke an Deutschland, an den kleinen Ort, in dem Brik Simon wohnt. Zum anderen gibt es da noch eine weitere mögliche Erklärung. Armakath soll die neue Heimstadt für seine Geliebte sein. Vielleicht hat er instinktiv versucht dort zu landen, nachdem der Kontaktversuch zum Band gescheitert war. So leicht ist es aber nun wirklich nicht, die Schwefelklüfte zu erreichen. Möglich, dass er abgestoßen wurde und dann hier landete. Vergiss nicht: Die Hölle ist von unserer Welt nur einen winzigen Schritt entfernt.«
    Van Zant nickte. Diese Argumentation hatte etwas für sich. Doch da gab es noch andere Aspekte, die er nicht verstand.
    »Dalius - der Name der Wächterin auf Uskugen… das kann doch nur ein Zufall sein. Du denkst doch nicht wirklich, dass dort deine Frau über die weiße Stadt wacht? Das ist doch biologisch undenkbar, oder?«
    Laertes zögerte mit der Antwort, dann hielt er Artimus einen DIN A4 großen Papierbogen hin, auf dem ein Frauenporträt zu erkennen war. Van Zant wusste sofort, was er hier vor sich sah. Dieses Bild hatte der Savant, dieser Jean Dupont, für Laertes angefertigt. Der Mann war ein echter Künstler, und wie es schien, ein Krieger der weißen Städte. Laertes sprach leise, irgendwie zögerlich.
    »Ich hätte dir meine Frau nicht präziser beschreiben können, Artimus. Das ist Mojicas Gesicht. Uskugen sind biologisch natürlich nicht unsterblich, aber gemessen an den Menschen leben sie sehr lange. Dennoch dürfte Mojica heute nicht mehr leben. Aber wer ist diese Wächterin dann? Ich muss es wissen. Bitte bring du mich nach Uskugen, Artimus.«
    Der Physiker war verblüfft. Dalius Laertes fragte ausgerechnet ihn? Artimus wusste nach wie vor nicht, wie man mittels Speer ein bestimmtes Ziel erreichen konnte, doch Bebop würde ihm da sicher helfen. Aber ein Transportmittel für dritte Personen war der Speer sicher nicht. Oder vielleicht doch?
    »Warum springst du nicht ganz einfach auf deine Heimatwelt?«
    Die Erklärung verblüffte van Zant und Professor Zamorra zu gleichen Teilen.
    »Aus mehreren Gründen geht das nicht. Zum einen hat auch meine Magie ihre Grenzen. In diesem Fall sicher räumliche Grenzen, denn der Sprung funktioniert nicht über Hunderte von Lichtjahren hinweg. Zum anderen benötige ich für einen gezielten Sprung exaktes Wissen über den angepeilten Ort. Ich weiß nicht, wo Uskugen im All zu suchen ist, Artimus. Ich erinnere mich daran einfach nicht mehr. Und wenn ich mich auf meine Erinnerungen verlasse, so decken die sich heute bestimmt nicht mehr mit der Realität auf meiner Heimatwelt. Nein, es würde in einem Desaster enden. Ich benötige Hilfe.«
    Zamorra und van Zant sahen sich kurz an. Mit seinen Worten hatte Laertes mehr von sich preisgegeben als je zuvor. Solche Informationen bekam man von dem Vampir sonst prinzipiell nicht. Er sprach nicht gerne, am wenigsten aber über sich selbst.
    Professor Zamorra überlegte einen Augenblick lang, dann nickte er den beiden Freunden zu.
    »Gut, machen wir es so. Wenn es möglich ist, dann bringst du, Artimus, Laertes nach Uskugen. Das ist die Chance etwas über diese mysteriösen Urbanen zu erfahren. Wir müssen

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