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0872 - Die Urbanen

0872 - Die Urbanen

Titel: 0872 - Die Urbanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Laertes bei der Nennung dieses Namens zur Salzsäule erstarrte.
    Mojica, seine Frau. Doch - es war unmöglich, konnte ganz einfach nicht sein.
    Oder doch?
    ***
    Artimus van Zant war nie ein Freund von Karussellen, Achterbahnen oder ähnlichen Attraktionen gewesen. Dies alles gehörte zu der Kategorie der Dinge, die er seinem Magen freiwillig nicht antun mochte.
    Und nun arrangierte er sich seinen ganz eigenen Wahnsinnsritt - »Die nächste Runde, der nächste Spaß… wir machen Ihren Schlips zum Schal!« Artimus schloss die Augen, denn der Sarkasmus, den er sich selbst auferlegte, war alles andere als witzig. Er wollte diesen Brummkreisel nur noch anhalten. Irgendwie!
    »Ich muss schon sagen, die mentalen Fähigkeiten zur Kontrolle deiner ureigenen Umgebung lassen mehr als nur zu wünschen über.« Artimus war nicht in der Verfassung, um einen Mord zu begehen - wäre dem so gewesen, hätte er seine Hände nur zu gerne um Bebops faltigen Hals gelegt und den Knaben heftig geschüttelt.
    Das sollte ein Unterricht sein? Das war eine perverse Form der Folter, nichts weiter!
    Dabei hatte die Sache sich gut angetan. Angeleitet durch Bebop hatte van Zant es spielerisch leicht geschafft, den Speer um sich herum auszudehnen. Die Röhre - wenn man das so ausdrücken wollte - hatte sich um mehr als das Doppelte erweitert. Nun war auch Platz für einen kompletten Bebop.
    Das Bewegen des Speeres auf der Ebene, die alle Welten der weißen Städte miteinander verband, war da von einem ganz anderen Kaliber. Solange Bebop Artimus lenkend und stützend zur Seite stand, ließ sich auch das gut an. Doch als der Nasenriese dem Südstaatler die Zügel frei ließ, da begann der Höllenritt.
    »Deine Sorge eines eventuell bevorstehenden Zusammenstoßes mit einem anderen Speer ist vollkommen ohne jede reale Basis.« Artimus war bereits übel, doch der Redeschmus Bebops erhöhte dies noch um einiges. »Die Speere existieren ausschließlich auf magischer Basis, stellen somit keine Masse im eigentlichen Sinn dar. Ich hoffe, meine Ausführungen überfordern deinen Intellekt nicht zu sehr?«
    Die Frage war nicht als Beleidigung gemeint. Bebop wollte sich wirklich nur erkundigen, ob van Zant dem Unterricht folgen konnte. Der Physiker riss sich zusammen. Es machte ja keinen Sinn, sich hier in Streitereien zu ergehen. Vielmehr wollte er sich bemühen, den Speer so rasch wie nur möglich zu beherrschen. Das war die einfachste Methode, um Bebop loszuwerden.
    Der griff exakt in diesem Augenblick ein, da der Speer vollkommen außer Kontrolle geriet - außer Artimus' Kontrolle…
    Van Zant fühlte es, er spürte den dirigierenden Impuls, der von Bebop ausging. Der Speer reagierte augenblicklich, schien in ein sanftes Schweben überzugehen. Noch wusste Artimus nicht wirklich, wie der Bursche das angestellt hatte, doch etwas davon, einen kleinen Teil, hatte er verinnerlicht.
    Mit-Worten war dieser Vorgang nicht zu beschreiben. Bebop wollte es einfach - und es geschah. Artimus begriff, dass er die Sache gänzlich von der falschen Seite angegangen war. Doch wenn er etwas war, dann lernfähig. So hatte er sich schon sein ganzes Leben lang über alle Wasser halten können - er sog neues Wissen wie ein Schwamm in sich auf. Vielleicht war das sein einziges wirkliches Talent? Und wenn schon, es hatte ihn immerhin bis hierher gebracht.
    Artimus wollte Bebop eine Frage stellen, doch er bemerkte, wie abwesend sein Fahrlehrer wirkte. Die Erklärung erhielt er postwendend. Plötzlich klang Bebop nicht mehr wie ein Snob, sondern sachlich und konkret.
    »Wir müssen hier abbrechen. Das Band der Speere hat eine Nachricht für dich, eine wichtige Mitteilung. Eine Veränderung steht an.«
    Blitzschnell änderte sich die Visualisierung des Speeres . Die so realistische Darstellung des Alls verschwand und wich einem Gesicht, das in zwanzig, dreißigfacher Wiederholung rund um Artimus sichtbar wurde. Ein kahler Kopf, ein kantig geschnittener Vollbart, dazu die schwarzen Augen und die markante Tätowierung auf der Stirn: die Wurzel der weißen Stadt, dessen Krieger er war - zumindest gewesen war, denn seine Welt war in der Zwischenzeit sicher vollständig von der Stadt überwuchert worden. Vinca von Parom sah ernst aus, ernst und besorgt.
    »Artimus van Zant, Bruder, ich grüße dich. Und auch dich grüße ich, Bee-obardtt Bealbeordobobb, alter Kampfgefährte.« Im Stillen bewunderte Artimus Vinca von Parom, da der sich offenbar diesen Hirn- und Zungenknoten merken konnte, der

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