0874 - Die Gravo-Hölle
Energiestrahl ging dorthin, wo Plondfairs Kopf gewesen wäre, wenn er aufrecht gegangen wäre. So strich er wirkungslos über ihn hin weg.
Der Berufene aber traf.
Er beobachtete, daß sich der Schutzanzug des Wesens Bruchteile von Sekunden vor dem Auftreffen des Energiestrahls veränderte und dabei hart und starr wie ein Stahlpanzer wurde.
Der Energiestrahl glitt wirkungslos an diesem Schutzpanzer ab. Er fuhr in ein Gerät, das Plondfair bis dahin nicht bemerkt hatte.
Es zerplatzte, und der Luf ke erkannte, daß es ein Antigravaggregat war.
Er begriff, daß das Protoplasmawesen ebenso wie er selbst auch einen Schutz gegen die ungeheure Schwerkraft von Välgerspäre benötigte. Aus dieser Erkenntnis zog er den Schluß, daß diese Geschöpfe zwar in einer Atmosphäre wie der von Välgerspäre existieren konnten, auch wenn sie über keinen Schutzanzug verfügten, daß sie aber nicht dazu geschaffen waren, dem ungeheuren Druck der Schwerkraft eines solch riesigen Planeten zu widerstehen.
Etwas Seltsames geschah innerhalb weniger Sekunden.
Das unförmige Geschöpf versuchte, die Gestalt eines Menschen anzunehmen. Es formte Arme und Beine. Es bildete überraschend gut gestaltete Hände heraus, brach dann aber kreischend in sich zusammen.
Plondfair schoß abermals, und wiederum glitt der Energiestrahl am Panzer ab. Das Geschöpf darin bildete nun zusammen mit dem Panzer einen Haufen, der aussah wie grauschmutziges Papier.
Als Plondfair erneut schoß, fuhr der Energiestrahl in das graue Etwas hinein und tötete das Wesen.
Der Berufene hörte einen Schrei. Instinktiv warf er sich zur Seite. Er rollte über den Boden.
Unmittelbar neben ihm schlugen Energiestrahlen in den Boden. Glutflüssiges Plastikmaterial spritzte hoch. Er entging ihm nur ganz knapp.
Als er auf dem Rücken hinter einer Computerkonsole lag, sah er die beiden Roboter, die oben an der Schleuse standen. Sie hatten durch die neuangebrachte Transparentscheibe geschossen und diese wieder zerfetzt.
Plondfair löste seinen Blaster aus. Innerhalb einer Sekunde zuckten drei Energiestrahlen hintereinander aus dem Projektor. Einer der beiden Robotkegel explodierte. Stahl- und Plastiksplitter wirbelten durch den Raum.
Der Berufene wollte sich zur Seite werfen, um den Angriffen des zweiten Roboters zu entgehen, als er Borl in der offenen Tür neben dem Roboter stehen sah. Der Jäger war so groß, daß er sich bücken mußte, wenn er durch die Tür kommen wollte.
Er erledigte den zweiten Roboter mit einem einzigen Schuß aus der erbeuteten Waffe.
Der Automat machte einen Satz nach vorn und flog durch die zerbrochene Scheibe, wobei er die letzten noch haftenden Splitter herausschlug. Dann fiel er in die Tiefe. Er stürzte etwa sechs Meter von Plond-fair entfernt auf den Boden und verwandelte sich in einen Glutball. Der Boden unter ihm löste sich auf und brach nach unten weg. Die Reste der Maschine verschwanden mit ihm. Plondfair hörte, wie sie unten aufschlugen.
Demeter trat aus dem Funkraum.
„Es ist kein weiterer Roboter hier", verkündete sie, „aber wir werden wohl nicht lange allein bleiben."
Borl betrat die Halle. Er blieb neben dem Loch im Boden stehen.
„Wir müssen den Transmitter ausschalten", sagte er. „Kann er das?"
Er deutete auf den Berufenen. Demeter übersetzte seine Worte.
„Nichts ist leichter als das", sagte Plondfair. Er ging zum Transmitter, als plötzlich ein Kampfroboter aus dem Transportfeld hervorkam. Die Maschine prallte gegen den Berufenen und warf ihn zurück. Plondfair stürzte zu Boden, rutschte über die noch heiße Kante des Loches hinweg, die der Roboter in den Boden gebrannt hatte und fiel in die Tiefe. Es gelang ihm, sich herumzudrehen, so daß er mit den Füßen zuerst aufkam.
Aus einer Tür zu seiner Seite schwebten zwei Kampfroboter hervor. Plondfair blieb keine andere Wahl. Er flüchtete durch eine andere Tür aus dem Raum. Er geriet auf einen leicht gebogenen Gang. Er rannte ihn entlang und blieb nach etwa zwanzig Metern an einer Tür stehen. Hier wartete er darauf, daß die Kampfroboter ihm folgten. Sie erschienen jedoch nicht.
An ihrer Stelle kamen Borl und Demeter.
„Wir konnten nicht oben bleiben", erklärte sie, als sie bei ihm waren. „Plötzlich tauchten überall Roboter auf. Wir hätten keine Chance gegen sie gehabt. Jetzt ist es wohl zu spät für uns."
Niedergeschlagen senkte er den Kopf.
„Ich hatte gehofft, daß es mir gelingen würde, herauszufinden, wer unsere Völker manipuliert",
Weitere Kostenlose Bücher