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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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gedacht. Andererseits - wenn sie tatsächlich durch einen atomaren Angriff zerstört wurde, ist das kein Wunder.«
    »Ein Angriff aus dem Weltraum?«, erriet Zamorra. »Aber wer sollte dafür in Frage kommen?«
    »Meeghs, Chibb, Gkirr und was weiß ich sonst noch. Vielleicht auch die Riesen mit ihren fast unzerstörbaren Stationen, mit denen ihr in letzter Zeit öfters zu tun hattet. Nur die Ewigen können wir ausschließen, weil die sich damals ja in Weltraumtiefen verkrochen hatten.«
    Er sah Zamorra und Nicole an. »Das ist aber nicht der eigentliche Grund dafür, dass ich euch hergebeten habe.«
    Er zögerte kurz, als überlege er, wie er es seinen Freunden erklären konnte. Dann berichtete er von den beiden Todesfällen und davon, dass er den Geist des gestrigen Toten abends am Lagerfeuer gesehen hatte.
    »Ich fürchte die nächste Nacht«, schloss er. »Denn es wird wohl wieder einen Toten geben.«
    Zamorra schluckte. Er war ein verdammter Narr, weil er nicht sofort hergekommen war. Die beiden Morde hätte er dadurch natürlich nicht verhindern können, aber er hätte Zeit gewonnen.
    Jetzt kündigte sich bereits der neue Abend an, und er hatte noch keinen Plan, wie er den Mörder aufspüren und stoppen konnte. Niemand sah ihn, niemand hörte ihn, er schlug zu, wenn alle schliefen oder sein Opfer allein und unbeobachtet war.
    »Rob, ich brauche mehr Details«, sagte er. »Ich habe noch keine richtigen Anhaltspunkte. Ich muss noch mehr wissen über das, was passiert ist. Und ich brauche ein Motiv. Wer könnte einen Grund haben, die beiden Männer umzubringen? In welcher Beziehung standen sie zueinander und zum gesamten Team? Vielleicht war einer von euch der Täter?«
    »Du redest wie ein Kriminalbeamter«, murmelte Tendyke.
    »Manchmal hilft das am besten. Alles so weit wie möglich eingrenzen, und dann das Unwahrscheinliche ausschließen. Wenn es um Magie geht, ist es umgekehrt: Das Unwahrscheinliche als wahrscheinlich annehmen.«
    Tendyke nickte. »Weiß ich ja. Aber ich bin nur ein kleiner dummer Zigeunerjunge.«
    »Der mehr als 500 Jahre Lebenserfahrung und ständigen Umgang mit Magie auf dem Buckel hat«, sagte Zamorra.
    Er legte dem Freund die Hand auf die Schulter. »Komm, erzähl mir mehr. Lass mich nicht dumm sterben.«
    Tendyke seufzte und begann in seiner Erinnerung zu kramen.
    ***
    Zamorra untersuchte das zusammengefallene Zelt, in dem Bob Carmichael von einer der Zeltstangen durchbohrt worden war. Das Zelt hatte niemand wieder aufgerichtet. Ging auch nicht, weil die Stange zusammen mit dem Toten abtransportiert worden war.
    Zamorra fragte sich, warum Carmichael nicht geschrien hatte. Selbst wenn die Stange das Herz traf, konnte das Opfer nicht im gleichen Moment tot gewesen sein. Und-Yves konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann völlig lautlos gestorben war.
    Da stimmte doch etwas nicht!
    Mit seinem Amulett versuchte der Meister des Übersinnlichen, Rückstände dunkler Magie zu finden. Aber da war kein Hauch. Entweder war keine Magie im Spiel gewesen, oder sie war bereits verflogen.
    Nachdenklich ging er durch den Dschungelstreifen zum Wasser, dorthin, wo Jon deLon umgekommen war. Ein Blick auf die Karte hatte ihm verraten, dass der Bach nur zwei Meilen weiter in den Rio Ucayali mündete. Das interessierte ihn aber weniger als der Badeplatz der Archäologen.
    Theoretisch konnte hier niemand ertrinken. Dafür war das Gewässer viel zu flach. Nicole bewies es, indem sie hinein schritt. An der tiefsten Stelle reichte ihr das Wasser gerade mal bis zum Busen. Da musste man schon stolpern und stürzen, oder irgendwo hängen bleiben und außerdem auch noch Nichtschwimmer sein, um hier zu ertrinken. Der Parapsychologe konnte sich nicht vorstellen, dass auch nur eine der Möglichkeiten auf deLon zutraf.
    Nicole kam wieder an Land. Ihre spärliche Kleidung klebte nass am Körper und sorgte für einen aufregenden Anblick. Aber diesmal blieb Zamorra standhaft.
    Sie schlüpfte wieder in ihre Stiefel, nachdem sie sie vorher ausgeklopft hatte. Zamorra hatte zwar direkt daneben gestanden, aber solche Handlungen waren ihnen schon vor langer Zeit in Fleisch und Blut übergegangen. Zu gern verkrochen sich Schlangen, Skorpione und Käfer in den leeren Stiefeln…
    Zamorra lauschte in die Dämmerung. Aber außer entfernten Tierstimmen war da nichts. Kein leises Rascheln im dichten Gesträuch, als bewege sich dort etwas und beobachte sie beide. Dabei hatte Zamorra insgeheim damit gerechnet.
    Aber alles blieb

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