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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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deLons Zelt. Er beugte sich über den Eingang.
    »Jon, sind Sie da drin?«
    Keine Antwort. Brown zog den Reißverschluss auf und warf einen Blick ins Zeltinnere. Da war niemand.
    »Er ist nicht hier«, rief der Dunkelhäutige zu Tendyke hinüber.
    Der legte das Messer auf den Campingtisch. »Dann werden wir ihn suchen müssen«, sagte er und zog die Pistole aus dem Gürtelholster. Er zog den Schlitten zurück und feuerte einen Schuss in die Luft ab. Dann sicherte er die Waffe wieder und steckte sie zurück.
    Die Archäologen krochen verwirrt aus ihren Zelten.
    »Hier lärmt der fröhliche Wecker«, rief Tendyke. »Jon deLon ist gestern Abend scheinbar nicht vom Bach zurückgekommen. Wir müssen ihn suchen und finden. Frühstück gibt's heute erst später.«
    »Suchen?«, murrte jemand. »Etwa wir alle?«
    »Hundert Augen sehen mehr als eine Augenklappe«, stellte Tendyke klar. »Bewaffnen und los! Hoffentlich ist es nicht schon zu spät!«
    Ein paar Minuten später setzte sich die Gruppe in Bewegung. Auch die Peters-Zwillinge waren mit dabei.
    Das Camp blieb unbewacht zurück.
    ***
    Auf dem Weg zum Ufer fanden sie deLon nicht. Ein paar der Männer hatten Macheten mitgenommen und schlugen hier und da Breschen ins Unterholz, um zu sehen, ob es Spuren eines wilden Tieres gab, das den Archäologen verschleppt hatte. Aber da war nichts.
    Am Ufer ordnete Tendyke an, dass sich ein Teil der Suchgruppe verteilte und nach Spuren suchte. Tendyke fand es seltsam, dass nicht einmal die Kleidung des-Vermissten irgendwo lag. Wenn der ein Bad nehmen wollte, hatte er das doch sicher nicht in voller Montur getan!
    Mit den anderen Suchern ging Tendyke ins Wasser. »Vielleicht liegt er auf dem Grund. Aber achten Sie auch auf die Strömung. Die ist nicht stark, aber deLon könnte trotzdem eine Meile entfernt sein.«
    »Sind Sie wahnsinnig, Boss?«, stöhnte einer der Männer auf. »Sollen wir wirklich eine Meile weit durchs Wasser? Sir, wenn Jon weggetrieben wurde, ist er doch längst tot!«
    »Terence, möchten Sie, dass Ihre Leiche irgendwo verfault?«
    Da murrte niemand mehr.
    Aber sie fanden Dr. Jon deLon nicht weit entfernt. Sein Körper hatte sich in Schlingpflanzen verfangen. Sie bargen den Toten und brachten ihn zurück ins Camp.
    »Er muss schnell von hier weg«, empfahl Thor Bennet, der eine Ausbildung als Sanitäter gemacht hatte, ehe er auf Archäologie umsattelte. Aber Schlimmeres als einen gebrochenen Finger und Durchfall sowie jede Menge Insektenstiche hatte es bisher nicht gegeben, und dafür reichten seine medizinischen Kenntnisse bei weitem aus. »Wegen der Hitze«, fuhr er fort. »Außerdem kann ein Arzt in der Stadt die genaue Todesursache feststellen. Ich kann das nicht.«
    Tendyke nickte. »Sobald wir gefrühstückt haben, fährt Brown ihn zum Landeplatz.«
    »Ich?«, keuchte Elliot Brown entsetzt auf. Die Vorstellung, mit einem Toten durch den Dschungel zu fahren, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Okay, dann übernehme ich das«, sagte Tendyke. »Elliot, funken Sie den Landeplatz an. Der Hubschrauber soll startklar gemacht werden.«
    Zehn Minuten später kam Brown zurück. »Das Funkgerät ist defekt«, sagte er. »Ich weiß nicht, ob ich senden kann, aber ich bekomme keine Bestätigung rein. Überhaupt - kein Empfang, egal, auf welcher Frequenz.«
    »Können Sie das Gerät wieder reparieren?«
    »Keine Ahnung. Ich muss es auseinandernehmen und alles prüfen. Ich hoffe, dass wir die nötigen Ersatzteile haben.«
    »Na schön«, sagte Tendyke. »Tun Sie, was Sie können. Ich fahre dann eben so zum Landeplatz.« Er bedauerte, dass keiner von ihnen sein Mobiltelefon benutzen konnte - hier hatten sie kein Netz. Tendyke hätte vom Zelt aus das Transfunk- Gerät benutzen können, das er für absolute Notfälle mitgenommen hatte. Aber am Landeplatz gab es kein Gegengerät.
    Nach dem Frühstück verluden sie den Leichnam sowie seinen Besitz aus dem Zelt in den Geländewagen. Tendyke klemmte sich hinters Lenkrad und drehte den Zündschlüssel.
    Der Motor sprang nicht an.
    Nicht mal der Anlasser orgelte.
    Die ganze Maschine war tot.
    ***
    Tendyke spielte schon mit dem Gedanken, doch den Transfunk zu benutzen und in El Paso, seiner Firmenzentrale in Texas, Bescheid zu geben, man solle den Landeplatz per normalem Funk beauftragen, einen zweiten Wagen herzuschicken und möglichst auch noch die nötigen Ersatzteile mitzubringen, um die Zündung des defekten Fahrzeugs wieder fit zu bekommen.
    Da tauchte der zweite Geländewagen

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