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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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die zu ihm führt.«
    »Du besitzt einen unglaublichen Optimismus, mein Freund.«
    »Lass es uns wenigstens versuchen«, bat Zamorra. »Dann wissen wir, ob dieser Optimismus gerechtfertigt ist. Wir können auch Nicole und die Zwillinge hinzuziehen. Sie könnten mit ihrer Telepathie bei dem Kontaktversuch zu dem Unbekannten helfen.«
    »Nicoles telepathischem Können sind doch enge Grenzen gesetzt. Sie wird uns kaum helfen können.«
    Ganz Unrecht hatte er da nicht. Nicole konnte nur Gedanken lesen, wenn sie die andere Person direkt vor sich sah. Schon eine Wand verhinderte alles, selbst wenn die andere Person direkt daran lehnte.
    »Sie könnte aber in einem mentalen Verbund mit den Zwillingen diesen verstärken«, gab Zamorra zu bedenken.
    Tendyke seufzte.
    »Wie du meinst. Also versuchen wir's. Du gibst ja sonst keine Ruhe mehr, und im Moment bin ich unsicher, was schlimmer ist - die Geister oder du.«
    Zamorra lächelte. »Es war einmal jemand, der bei Nacht über einen Friedhof ging. Danach gefragt, ob er denn keine Angst habe, sagte er: ›Ich fürchte nicht die Toten, denn die tun mir nichts. Ich fürchte die Lebenden‹. Scheint so, als würde es momentan genau auf mich passen.«
    Tendyke nickte. »Da ist was dran…«
    ***
    ER beobachtete aus SEINER Tarnung heraus wieder das Camp. Der positive Fremde und ein paar andere hatten den Toten vermisst, waren seiner Spur gefolgt und fanden ihn, um ihn ins Lager zu bringen. Dann verschwanden zunächst dieser Zamorra und der Mann, der Tendyke genannt wurde, in dessen Zelt. Kurz darauf gesellten sich die drei Frauen zu ihnen.
    Was sie dort besprachen, konnte ER nicht erfahren. Denn es war IHM unmöglich, durch die Zeltwand zu schauen, und das Gespräch wurde so leise geführt, dass ER es nicht belauschen konnte.
    ER ahnte aber, dass es irgendetwas mit dem zuletzt Getöteten zu tun hatte. ER musste jetzt besonders aufmerksam sein. Zamorra war zwar positiv einzustufen, aber die Toten waren von seiner Art.
    ER musste davon ausgehen, dass der Positive, unterstützt von den anderen, etwas plante. Etwas, das wahrscheinlich gegen IHN gerichtet war.
    Aber was?
    ***
    Zamorra bereitete die Aktion vor. Nicole und die Peters-Zwillinge ließen einen mentalen Verbund entstehen, der eine Art »Schnittstelle« zu Zamorra bekam. An sich brachte es nichts, die Zwillinge allein miteinander einen solchen Verbund eingehen zu lassen; sie waren »die zwei, die eins sind«, hatte der Zauberer Merlin sie einmal genannt. Wenn sie zu weit voneinander entfernt waren, funktionierte die Telepathie bei beiden nicht, und umgekehrt wurde sie auch nicht stärker, wenn sie sich direkt zusammenschlossen. In diesem Fall wirkte Nicole wie eine Art Katalysator, der sie »aufspaltete« und dadurch verstärkte.
    Zamorra schirmte Tendyke mit dem Amulett ab, schützte ihn vor dem negativen Einfluss Plummers, mit dem er Kontakt aufnehmen sollte.
    Der Meister des Übersinnlichen spürte die starke Unruhe seines Freundes. Der traute der Sache nicht so recht. Aber da musste er jetzt durch. Er hatte zugesagt und konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Außerdem war er ja auch selbst daran interessiert, wer hinter den Morden steckte.
    Die beiden Männer traten wieder ins Freie. Die Ladys blieben im Zelt zurück. Es spielte keine Rolle, wo sie sich befanden - solange sie nur in der Nähe waren. Und im Zelt hatten sie Ruhe, konnten sich entspannen, um ihre »Leistung« noch etwas zu verbessern.
    »Ist er noch da?«, fragte Zamorra leise.
    »Alle drei sind noch da«, erwiderte Tendyke. »So, als würden sie noch leben. Sie sind am Feuer, wie an den Abenden zuvor.«
    Die beiden ignorierten Bemerkungen, die auf ihr vorübergehendes Verschwinden im Zelt anspielten. Zamorra nahm sie gar nicht wahr, Tendyke nur am Rande.
    »Versuch, Plummer auf dich aufmerksam zu machen«, raunte Zamorra. Der Abenteurer nickte und ging langsam zu einer Stelle am Feuer. Zamorra folgte ihm. Er hielt das Amulett in der Hand, bereit, es Tendyke jederzeit an den Kopf zu drücken, um den Kontakt zu dem Geist zu unterbrechen, wenn es zu gefährlich wurde. Er hoffte aber, dass die Abschirmung, die er so schon schuf, ausreichte.
    Ein wenig durchlässig musste er sie aber jetzt werden lassen, sonst konnte kein Kontakt zustande kommen.
    Tendyke rempelte den Geist an!
    Er traf ihn wie einen festen Körper! Plummer taumelte, glitt durch Elliot Brown hindurch, neben dem er gestanden hatte. Brown zuckte zusammen und sah sich mit großen Augen um.

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